Endlich!

Eiserne Ekstase: Hollerbach küsst den 1. FC Union gegen Gladbach wach!

Die Köpenicker brechen die Horrorserie von 16 Spielen ohne Sieg und fegen Borussia Mönchengladbach aus der Alten Försterei.

Author - Sebastian Schmitt
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Die Erlösung: Cheftrainer Nenad Bjelcia (r.) und Verteidiger Leonardo Bonucci (M.) rasten nach dem Tor zum 2:0 durch Benedict Hollerbach (l.) aus. 
Die Erlösung: Cheftrainer Nenad Bjelcia (r.) und Verteidiger Leonardo Bonucci (M.) rasten nach dem Tor zum 2:0 durch Benedict Hollerbach (l.) aus. Jan Huebner/imago

Der 1. FC Union ist wieder da! Mit ganz viel alten Tugenden und einem neuen Offensiv-Feuerwerk brechen die Eisernen beim Bundesliga-Debüt des neuen Cheftrainers Nenad Bjelica den Bann von brutalen 16 Spielen ohne Sieg, gewinnen gegen Borussia Mönchengladbach hochverdient mit 3:1 (1:0). Eiserne Ekstase: Benedict Hollerbach küsst den 1. FC Union wach! 

Was sich da alles seit Ende August angestaut hatte, das sah man nach dem erlösenden Tor zum 2:0 (50.). Die Alte Försterei bebte, die Spieler warfen sich auf Torschütze Hollerbach und selbst der bisher zurückhaltende Bjelica kannte kein Halten mehr. Der Nachfolger von Urs Fischer sprintete 30 Meter in Richtung Eckfahne, drückte seine Spieler und ballte die Faust in Richtung Haupttribüne. Puh! 

Nach dem Abpfiff sprach Bjelica jedem Unioner aus dem Herzen:„Ich war nicht dabei, aber ich spüre bei den Fans, dem Verein und den Spielern, wie schwer diese Monate waren. Ich bin stolz auf die Mannschaft, das war eine tolle Leistung. Wir waren in allen Bereichen besser als Gladbach.“

Benedict Hollerbach war bester Unioner, traf gegen Gladbach zum 2:0. 
Benedict Hollerbach war bester Unioner, traf gegen Gladbach zum 2:0. Jan Huebner/imago

Was für den 1. FC Union bei Bjelicas Heimpremiere auf dem Spiel stand, war bereits vor dem Anpfiff spürbar. Es knisterte auf den Rängen an der Wuhle. Eine Mischung aus Hoffnung und Skepsis, Glaube und Angst.

1. FC Union spielt Gladbach schwindelig

Der eiserne Plan, durch den Trainerwechsel einen neuen Impuls zu setzen, ging auf. Frei nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung, schüttelten die Unioner die angeknackste Psyche ab und spielten sich von Beginn an in einen Rausch.

Vor allem Hollerbach, von Bjelica in die Startelf und auf den rechten Flügel befördert, war nicht zu bremsen. Der Zwei-Millionen-Zugang aus Wiesbaden wirbelte ohne Ende, narrte reihenweise Gladbacher mit schnellen Dribblings und feinen Finten. Nur das Tor traf trotz bester Chancen weder er, noch ein anderer Unioner.

Und gerade als manch einer dachte, dass sich die Chancenverwertung noch rächen könnte, köpfte Kevin Volland Ex-Herthaner Luca Netz von hinten an den ausgestreckten Arm, sodass Schiedsrichter Sören Petersen auf den Punkt zeigte. Volland blieb cool, verlud Ex-Union-Keeper Moritz Nicolas im Gladbacher Tor – 1:0 (23.).

Unions Kevin Volland verwandelt Elfmeter

Unions verdiente Führung hielt, weil die Eisernen viel von dem zeigten, was zuletzt in Vergessenheit geriet. Mit Kampf und und Leidenschaft, kompromisslos und kompakt in der Abwehr, brachte man die Gladbacher, in den vergangenen Wochen bärenstark, zum Verzweifeln.

Und weil der 1. FC Union unter Bjelica im zweiten Durchgang genau da weitermachte, drohte dieses Spiel auch nie zu kippen. Im Gegenteil: Auf das erlösende 2:0 ließ der eingewechselte Stürmer Mikkel Kaufmann, wie Hollerbach im Sommer gekauft und bisher in Köpenick nicht so richtig angekommen, per strammen Schuss das 3:0 folgen (75.).

Rani Khedira erklärt Unions Leistung

Vize-Kapitän Rani Khedira erlöst: „Ein völlig verdienter Sieg. Wenn man Union-Dinge macht, dann holt man auch Punkte. Wir haben all das auf den Platz gebracht, was uns auszeichnet, waren aktiv und schnörkellos.“

Zwar verkürzte Gladbach durch einen Kopfball von Alassane Plea noch mal (76.). Doch die eiserne Defensive, sie wackelt(e) nach dreieinhalb Monaten nicht mehr.