Just als das Getuschel immer lauter wurde, nimmt Union-Boss Dirk Zingler (59) allen Union-Gerüchten um eine Trennung von Oliver Ruhnert (52) den Wind aus den Segeln. Der Manager bleibt den Eisernen über die Saison hinaus erhalten. Doch von Klarheit kann in Köpenick keine Rede sein. Vielmehr wird das Ruhnert-Rätsel für den 1. FC Union zur Gefahr!
Eigentlich ging es ja um die Trennung von Cheftrainer Nenad Bjelica (52). Doch Zingler nutzte die Gelegenheit, bevor er zur Abteilung Attacke überging, um zu verkünden, dass eine andere Personalentscheidung auch getroffen wurde: „Oliver Ruhnert und wir als Klub wollen und werden unsere Zusammenarbeit über den 30. Juni hinaus fortsetzen. Wenn Menschen so lange zusammenarbeiten und wissen, wie der andere tickt, wo er seine Stärken und Schwächen hat, dann gibt man so eine Zusammenarbeit ungern auf.“
1. FC Union: Parensen-Aus wegen neuem Manager?
Das wird viele Union-Fans trotz der derzeitigen Köpenicker Krise freuen. Denn die Gerüchte, wonach der Manager und Kaderplaner beim 1. FC Union aufhört, wurden immer lauter.
Einige sahen im Abschied vom Michael Parensen ein Indiz. Der Technische Leiter agierte als Ruhnerts rechte Hand und galt als dessen Nachfolger. Da sich Union und Parensen Anfang April aus heiterem Himmel und mit sofortiger Wirkung trennten, vermuteten viele, dass Ruhnert seine Zelte an der Wuhle abbricht – und Parensen den Abflug machte, weil ihm jemand Neues vor die Nase gesetzt wird.
Oliver Ruhnert bald nur noch Berater des 1. FC Union?
Andere vermuteten einen Wechsel Ruhnerts in die Bundespolitik, nachdem der Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke im Stadtrat von Iserlohn (NRW) ein Fan von Sahra Wagenknecht ist, die weiter Köpfe für ihr neues Bündnis sucht. Dass Ruhnert des Öfteren an Spieltagen nicht dabei war – zuletzt fehlte er sogar beim wichtigen Spiel gegen den VfL Bochum –, befeuerte die Spekulationen. Nach KURIER-Informationen war Ruhnert gegen den VfL aus gesundheitlichen Gründen nicht vor Ort. Immer wieder ist zu hören, dass er nach alle den Jahren im hektischen Fußball-Business etwas kürzertreten will.

Ruhnert gilt aber nicht nur als Workaholic, sondern vor allem als eiserner Erfolgsmacher. Seit 2017 stellt er den Kader zusammen. 2019 stieg Union in die Bundesliga auf und setzte seine Wahninnsreise bis in die Champions League fort. Ruhnert bewies dabei – bis auf diese Saison– stets ein gutes Händchen und machte sich einen Ruf als Schnäppchenjäger. Ein Abgang wäre ein harter Einschnitt. Der ist nun vom Tisch. Alles super? Nicht ganz.
Jobwechsel von Oliver Ruhnert für den 1. FC Union gefährlich
Unklar ist nämlich, ob Ruhnert auch Manager bleibt. Zingler: „In welcher Funktion und wie konkret werden wir nach der Saison wie immer besprechen. Vielleicht bleibt er Geschäftsführer Profifußball, vielleicht nimmt er eine andere Funktion im Klub ein.“
Das Problem: Bereits jetzt laufen Gespräche. Nicht nur mit möglichen neuen Cheftrainern, sondern natürlich auch mit Spielern und deren Beratern. Egal, ob Klassenerhalt oder Zweite Liga: Klar ist, dass auf den Manager des 1. FC Union nach dieser verkorksten Saison viel Arbeit zukommt.
1. FC Union: Dirk Zingler muss neuen Manager suchen
Treibt Ruhnert das weiter voran, übernimmt dann aber einen anderen Posten, hat sein Nachfolger schon mal ein Alibi. Das gilt auch, falls er, wie teils kolportiert, bis zum Ende des Jahres bleibt und dann nur noch als Berater für Union arbeitet. Dann müsste ein Nachfolger mitten in der Saison in die Fußstapfen treten. Auch das birgt Gefahren.
Zingler sagt über die Trainersuche: „Ich gehe davon aus, dass Oliver Ruhnert seinen Aufgaben nachgeht und mit Trainern spricht. Alles andere wäre fahrlässig. Es ist sogar seine verdammte Pflicht, mit Kandidaten zu sprechen.“ Das stimmt. Nur gilt das auch für Zingler und die Suche nach einem möglichen neuen Manager. ■