Nächste Bruchlandung

MSV-Abstieg: Michael Preetz’ Wiedersehen mit Hertha BSC ganz weit weg

Herthas Ex-Manager schafft es in Duisburg nicht, die Zebras zu retten, und stürzt mit dem MSV in die Regionalliga ab.

Author - Sebastian Schmitt
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Ex-Hertha-Manager Michael Preetz (56) übernahm erst im Januar als Geschäftsführer beim MSV Duisburg und stieg nun in die Regionalliga ab.
Ex-Hertha-Manager Michael Preetz (56) übernahm erst im Januar als Geschäftsführer beim MSV Duisburg und stieg nun in die Regionalliga ab.Nico Herbertz/imago

Nächste bittere Pille für Michael Preetz (56). Drei Jahre nach seinem Aus als Manager von Hertha BSC wurde er im Januar neuer Geschäftsführer beim MSV Duisburg. Da steckten die Zebras bereits im Abstiegskampf der 3. Liga und steigen nun sogar in die Regionalliga ab. Nach Hertha-Absturz: Preetz erlebt auch beim MSV Duisburg eine Bruchlandung!

Der Job schien wie für ihn gemacht. Als ehemaliger MSV-Profi und dazu nicht einmal 30 Kilometer entfernt von seiner Heimatstadt Düsseldorf. Entsprechend war Preetz fast drei Jahre nach seinem Hertha-Rauswurf Feuer und Flamme: „Der Verein hat eine beeindruckende Geschichte, und ich bin entschlossen, die Ärmel hochzukrempeln und meinen Beitrag dazu zu leisten, den MSV auf einen erfolgreichen Weg zu führen.“

Ex-Herthaner Michael Preetz konnte MSV-Bruchlandung nicht verhindern

Doch statt im kommenden Jahr um den Zweitliga-Aufstieg zu spielen und von einem Wiedersehen mit Hertha BSC zu träumen, muss Preetz keine vier Monate nach seinem Duisburger Dienstantritt den nächsten Tiefschlag einstecken. Das Team von Trainer Uwe Schubert verspielte beim 3:5 in Lübeck mit Ex-Hertha-Profi Alexander Esswein (34) eine 3:1-Führung und musste dabei drei Gegentore binnen neun Minuten hinnehmen.

„Jeder weiß, was das für uns bedeutet. Es ist ein schwarzer Tag für den Verein, die Stadt und alle, die mit dem MSV mitfiebern“, kommentierte der erst kurz zuvor von Preetz installierte Interimscoach nach dem Spiel. Einige Fans, die zuvor schon kritische Plakate gezeigt hatten („Ihr seid ’ne Schande für Duisburg“), stürmten in Lübeck auf den Rasen, wurden aber letztlich aufgehalten. Der Abstieg wurde einen Tag später durch die Ergebnisse der Konkurrenz besiegelt.

Ex-Herthaner Michael Preetz ist mit dem MSV Duisburg abgestiegen.
Ex-Herthaner Michael Preetz ist mit dem MSV Duisburg abgestiegen.Philipp Burmann/City-Press GmbH

Zuvor hatte Preetz noch alles versucht. Vier Spieltage vor dem Saisonende entließ er Cheftrainer Boris Schommers. Die Bruchlandung des MSV konnte er aber nicht mehr verhindern. Nach zuletzt fünf Spielzeiten in der 3. Liga muss der MSV als stolzes Bundesliga-Gründungsmitglied den bitteren Gang in die Regionalliga West antreten. Preetz ist aber gewillt, die Zebras wieder zurück in den Profifußball zu führen. Seit Monaten wurde zweigleisig geplant, die Kosten sollen deutlich reduziert werden – schließlich bricht auch auf der Einnahmenseite einiges weg.

Ex-Herthaner Michael Preetz kann aus wenig viel machen

Dass Preetz aus wenig viel machen kann, bewies er lange Zeit bei Hertha BSC. Ja, zwei Abstiege waren zuvor auch dabei. Jeweils gelang ihm aber die direkte Bundesliga-Rückkehr. Danach machte er sich vor allem als guter Einkäufer einen Namen. Erst ab 2019 und dem blau-weißen Größenwahn durch den Einstieg von Skandal-Investor Lars Windhorst, als Preetz plötzlich aus verdammt viel noch viel mehr machen sollte, lief alles aus dem Ruder.

Zuletzt sprach Preetz auf der Mitgliederversammlung des MSV davon, die 3. Liga „irgendwann wieder in die richtige Richtung zu verlassen“ und träumte von einem Wiedersehen mit Hertha BSC. Davon ist er jetzt in Duisburg nach dem Abstieg verdammt weit entfernt.