Mausetot war der 1. FC Union gegen den VfL Bochum nach nur 45 Minuten. Der Klassenerhalt schien selbst für eiserne Optimisten meilenweit entfernt. Nach dem 3:4-Debakel und der Entlassung von Trainer Nenad Bjelica (52) sieht die Union-Welt dagegen vor dem nächsten Keller-Krimi beim 1. FC Köln (Sonnabend, ab 15.15 Uhr im KURIER-Liveticker) plötzlich ganz anders aus. Völlig losgelöst und voller Energie: Dirk Zingler lädt den 1. FC Union auf 100 Prozent!
„Unser Saisonziel hat sich nicht geändert. Wir wollen in der Bundesliga bleiben“, erklärt Zingler. Dafür habe man nicht nur entschlossen, sich von Bjelica zu trennen, „sondern uns auch für Marco Grote, Marie-Louise Eta und Sebastian Bönig entschieden“.
Union-Boss Dirk Zingler spürt neue Energie
Unions Boss ist vom Wechsel an der Seitenlinie überzeugt. Das Trainer-Trio brennt laut Präsident: „Wir trauen ihnen das zu hundert Prozent zu. Der gesamte Flur sprüht vor Energie. Wir sind optimistisch, mit diesem Team in den nächsten zwei Spielen erfolgreich zu sein.“
Dazu kommt: Die Voraussetzungen, dass bereits beim 1. FC Köln endlich wieder ein Sieg eingefahren wird, sind tatsächlich bestens. Der KURIER nennt die Gründe, warum die Köpenicker im Abstiegskampf wieder oben auf sind. Warum die vergangenen 32 Spieltage schnurzpiepegal. Und warum es mit drei Punkten beim Effzeh klappt.
Trainer-Trio setzt beim 1. FC Union neue Kräfte frei
Neuer Impuls: Interimstrainer Grote (51) und Co-Trainerin Eta (32), die bereits nach der Trennung von Urs Fischer das Team für ein Spiel coachten (1:1 gegen Augsburg) sind aus der U19 ein eingespieltes Team. Dazu kehrt Bönig (42), langjähriger Co-Trainer unter Fischer, zurück, der innerhalb des Teams extrem beliebt ist und sich nach dem Fischer-Aus eine Auszeit brauchte. Das beflügelt. Das setzt neue Kräfte frei. Zingler: „Wir freuen uns, dass er wieder vollständig gesund ist und seine ganze Kraft dem Klub zur Verfügung stellt.“
Schulterschluss: An den Klassenerhalt glauben auch weiterhin die Fans. Von der zwischenzeitlichen Sorge, dass selbst in der Alten Försterei die Stimmung mal kippt, war bereits am Ende des Spiels gegen Bochum nichts mehr übrig: Noch lauter als sonst stimmten die Fans die Mannschaft nach der spektakulären, aber nicht von Erfolg gekrönten Aufholjagd auf das Spiel in Köln ein. Die Grote-Wahl nach dem Bjelica-Beben sorgt bei vielen für zusätzlichen Optimismus. Fast 5.000 Unioner, viele davon im Sonderzug, sind in Köln im Gäste-Block dabei.
Klassenerhalt mit Union-Sieg in Köln ganz nah
Ausgangslage: Durch das 1:1 von Mainz 05 in Heidenheim steht der 1. FC Union immer noch über dem Strich – und hat beim 1. FC Köln alles weiter in der eigenen Hand. Bereits ein Remis beim Tabellenvorletzten vertreibt das direkte Abstiegsgespenst aus Köpenick. Ganz egal, was Mainz gegen Borussia Dortmund macht. Noch besser: Der so sehr ersehnte Klassenerhalt ist bereits am Sonnabend zum Greifen nah: Alles, was es dafür braucht, ist ein Union-Sieg in der Domstadt – und gleichzeitig eine Mainzer Niederlage gegen den BVB.
Lieblingsgegner: Noch NIE hat der 1. FC Union ein Bundesliga-Spiel beim Effzeh verloren. In drei von vier Spielen gingen die Eisernen im ehemaligen Müngersdorfer Stadion sogar als Sieger vom Platz. Gelingt das am Sonnabend, ist der Klassenerhalt ganz nah. ■