Pro und Contra

Raul als Trainer beim 1. FC Union: Warum das (nicht) passt!

Der 1. FC Union will womöglich schon am Sonntag seinen neuen Cheftrainer präsentieren. Gerüchten zufolge soll es sich dabei um Weltstar Raul handeln.

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Raul soll Trainer beim 1. FC Union Berlin werden. Derzeit trainiert er die U23 von Real Madrid.
Raul soll Trainer beim 1. FC Union Berlin werden. Derzeit trainiert er die U23 von Real Madrid.Ina Fassbender/dpa

Es sind Gerüchte, die die Emotionen beim 1. FC Union Berlin zum Überkochen bringen. Nach dem traurigen Aus von Erfolgstrainer Urs Fischer ist der Klub aus Köpenick auf der Suche nach einem neuen Chef-Trainer. Angeblich ganz oben auf der Liste der Wunschkandidaten? Raul!

Ja, Sie haben richtig gelesen. Angeblich soll der 1. FC Union an Weltstar Raul als neuem Chefcoach baggern. Der dreimalige Champions-League-Sieger und ehemalige Weltklasse-Stürmer ist derzeit Trainer bei der U23 von Real Madrid, RM Castilla genannt. In der drittklassigen Primera Federacion rangiert er mit der zweiten Mannschaft auf dem elften Rang.

Raul als Trainer beim 1. FC Union – das wäre ein Hammer!

Nun also der Wechsel zum 1. FC Union? Angeblich wollen die Eisernen schon am heutigen Sonntag ihren neuen Trainer, der der Mannschaft aus dem Abstiegskampf in der Bundesliga helfen soll, vorstellen. Doch nicht jeder bricht beim Gedanken an Raul als Chefcoach in Jubel aus. KURIER verrät, was dafür und was dagegen spricht.

Raul als Trainer beim 1. FC Union – das wäre ein Hammer! Mit seiner Reputation hätte er von Minute eins an ein Standing bei den Spielern. Dazu kommt: Den medialen Druck, der derzeit auf dem 1. FC Union lastet, seit der Verein nach dem fast perfekten Durchmarsch von der 2. Liga in die Champions League unter Urs Fischer hinlegte und nun in den Abstiegskampf abgerutscht ist, könnte er mit Erfahrung abpuffern.

Nach dem Aus von Urs Fischer sucht der 1. FC Union nach einem neuen Trainer. Wird es Superstar Raul?
Nach dem Aus von Urs Fischer sucht der 1. FC Union nach einem neuen Trainer. Wird es Superstar Raul?IMAGO/Matthias Koch

Auch wichtig: Raul spricht neben Spanisch auch Englisch und Deutsch – die wichtigsten Sprachen in der Kabine des 1. FC Union. Auch als Trainer scheint er angesehen. Dem Vernehmen nach ist man in Madrid mit seiner Arbeit als Coach sehr zufrieden.

Raul als Trainer beim 1. FC Union – das bleibt hoffentlich ein Gerücht

Aber mal im Ernst? Raul als Trainer beim 1. FC Union – das bleibt doch bitte ein Gerücht, meinen die Kritiker. Im Profigeschäft hat der 47-Jährige als Coach keine Erfahrung. Kann der überhaupt Bundesliga-Trainer? Nun gut, Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen wäre so ein Beispiel dafür, dass das Experiment Star-Spieler wird Star-Trainer glücken kann. Aber Raul ist nicht Xabi Alonso und der 1. FC Union nicht Bayer Leverkusen.

Dazu kommt: Union ist über viele Jahre gut damit gefahren, keine Superstars nach Köpenick zu holen. Bodenständigkeit war einst das Motto der Eisernen. In diesem Sommer hatte sich das ein wenig gewandelt: Mit Robin Gosens, Kevin Volland und Leonardo Bonucci kamen vielversprechende Namen An die Alte Försterei. Und prompt begann die Talfahrt. Man kann es keinem Fan verübeln, der keine Lust auf noch mehr „Superstars“ hat.