Reaktionen auf das 1:1

Frust, Stolz, Hoffnung: Die Stimmen des 1. FC Union zum Spiel gegen Augsburg

Spieler und Trainer gehen auch nach dem irren Duell mit dem FCA durch ein Wechselbad der Gefühle.

Author - Sebastian Schmitt
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Gemischte Gefühle nach Abpfiff: Spieler, Trainer und Ritter Keule brauchen einen Moment, um das 1:1 des 1. FC Union gegen Augsburg einzuordnen. 
Gemischte Gefühle nach Abpfiff: Spieler, Trainer und Ritter Keule brauchen einen Moment, um das 1:1 des 1. FC Union gegen Augsburg einzuordnen. Nordphoto/imago

Der 1. FC Union kann doch noch punkten. Und wie! Nach neun verlorenen Bundesliga-Spielen in Folge stecken die Eisernen gegen den FC Augsburg beim 1:1 (0:1) einen Rückstand und jede Menge Nackenschläge weg. Noch besser: Endlich legt der 1. FC Union wieder die Tugenden an den Tag, die den Klub so lange so erfolgreich gemacht haben. Mit viel Einsatz, Kampf und absolutem Willen in der Abwehr zeigen die Unioner gegen Augsburg auch in der Offensive längst vergessene Qualitäten.

Union-Trainer Marco Grote: „Wenn man in der 88. Minute das 1:1 macht, muss man mit dem Punkt leben. Dass man nach so einer Serie nicht völlig frei auf den Platz gehst, ist klar. Generell war es von uns ein gutes Spiel mit viel Wille, Energie und Leidenschaft. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Diese Überzeugung muss die Mannschaft in den nächsten Tagen und Wochen für sich behalten, denn mit der Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, kommen wir aus dieser Situation raus. Ich gehe jetzt erst mal davon aus, dass wir das Spiel gegen Braga auch begleiten.“

Torschütze Kevin Volland: „Das ist ein totaler Mix der Gefühle. Der Spielverlauf war wieder typisch für unsere aktuelle Phase, wieder einmal mussten wir einem Rückstand hinterherlaufen. Aber wie wir gespielt haben und was wir uns für Chancen herausgespielt haben und wie viel wir investiert haben, das war schon gut heute. Am Ende hätten wir die drei Punkte schon verdient gehabt. Wenn man so viele Chancen hat, muss man als Sieger vom Platz gehen. Wir müssen aber das Positive aus diesem Spiel ziehen.“

Kevin Volland lobt die Union-Fans

Volland über die Fans: „Denen muss man einfach nur das größte Kompliment machen. Wir haben so viele Spiele verloren, waren vor dem Spieltag Tabellenletzter und haben es so oft als Mannschaft nicht auf den Platz bekommen. Dennoch stehen die Fans hinter dem Verein. Das beflügelt uns.“

Marco Grote gab bei seinem Bundesliga-Debüt als Cheftrainer des 1. FC Union immer wieder lautstark Anweisungen. 
Marco Grote gab bei seinem Bundesliga-Debüt als Cheftrainer des 1. FC Union immer wieder lautstark Anweisungen. Nordphoto/imago

Volland weiter: „Jeder muss jetzt weiter seine maximale Leistung bringen. Nur so geht es. Und das ist jedem bewusst. Wir haben wichtige Spiele vor der Brust. In Braga, in München. Da bleibt nicht so viel Zeit, über die Trainerdiskussion nachzudenken. Wir haben jetzt gefühlt nur noch Finalspiele vor uns. Da zählt jeder Punkt.“

Robin Gosens hadert mit dem Elfmeterpfiff

Nationalspieler Robin Gosens: „Die Elfmeter-Szene ist eine schwierige Situation. Ich muss mir den Schuh anziehen, dass ich das Risiko überhaupt eingehe, einen Elfmeter zu verursachen. Trotzdem bleibe ich bei der Meinung, dass ich eher am Ball bin und es kein Elfmeter ist. Insgesamt sind wir schon erleichtert über den Ausgleich und nehmen den Punkt daher gerne mit. Mit Blick auf die ganzen Chancen wäre ein Sieg aber auch nicht unverdient gewesen. Jetzt wollen wir in Braga etwas Zählbares mitnehmen, um international zu überwintern.“

Gosens weiter: „Wir wollten die Arbeit von Urs Fischer und dem Trainerteam nicht zunichtemachen. Wir haben uns von Anfang gesagt, dass Union das ist, was Fischer hin mehr als fünf Jahren aufgebaut hat. Das wollten wir heute zeigen. Dazu kamen zwei, drei neue spielerische Ansätze. Das in Kombination hat zu einem richtig gutem Spiel von uns geführt.“