Der Zeitplan war von höchster Stelle vorgegeben. Mit dem Start ins neue Jahr wollte der 1. FC Union einen neuen Hauptsponsor präsentieren. Doch das von Präsident Dirk Zingler (60) ausgerufene Ziel ist noch nicht in Sicht: Auch beim vierten Spiel 2025 beim FC St. Pauli (Sonntag, 17:30 Uhr, DAZN) wird Union weiterhin mit dem Slogan „proAF Alte Försterei“ werben. Gleichwohl ist man in Köpenick nach KURIER-Informationen zuversichtlich, bald einen neuen Trikotsponsor vorstellen zu können.
„Wir wollen die wertvollste Fläche unseres Klubs für uns selbst nutzen. Ab dem 1. Januar soll dann aber wieder ein neuer Hauptsponsor auf der Brust stehen“, erklärte Zingler im Herbst. Gleichzeitig verkündete der Union-Boss, dass die Eisernen die in dieser Saison bisher freie Fläche auf den Trikots temporär nutzen wollen, um für den Kauf von Aktien für das Stadion An der Alten Försterei zu werben. Weil die Zeichnungsfrist noch einmal bis zum 5. Februar verlängert wurde, sieht man sich rund um die Wuhle trotz Zinglers ursprünglichem Zeitplan noch voll im Soll.
1. FC Union: Einziger Bundesligist ohne Trikotsponsor
Zur Erinnerung: Bis zum Sommer zierte das Logo des Streamingdienst Paramount+ das Trikot des 1. FC Union. Doch die US-Firma zog sich nach nur einem Jahr zurück. Obwohl die Einnahmen alles andere als gering waren – Paramount+ zahlte sechs Millionen Euro –, gab sich Zingler damals demonstrativ gelassen: „Einen Hauptsponsor zu bekommen, ist nicht das Problem. Wir wollen nicht jeden nehmen. Wir sind wählerisch. Wir haben Ansprüche.“

Andere meinen, die Not habe Union erfinderisch gemacht. Denn bereits vor der Werbung in eigener Sache zierte ja der lediglich bei den Fans beliebte „Berlin“-Schriftzug das Trikot des 1. FC Union. Zuvor gab es zwar Verhandlungen mit mehreren Unternehmen, aber einen neuen Hauptsponsor, der das Sechs-Millionen-Euro-Loch stopft, haben die Eisernen als einziger der 18 Bundesliga-Klubs bislang nicht gefunden. Doch nun soll Bewegung in die Sache kommen.
1. FC Union verzichtet auf Millionen-Einnahmen
Nach KURIER-Informationen will Union vor dem Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim (8. Februar) einen neuen Haupt- und Trikotsponsor präsentieren. Wichtig wäre, dass die Tinte bis dahin trocken ist und der eine oder andere Euro bereits vorher fließt, damit man auf dem bis zum 5. Februar geöffneten Transfermarkt handlungsfähiger wird.
Klar ist: Wegen der Verzögerung wird der Geldregen nicht mehr so üppig ausfallen. Zum einen, weil Union schlicht spät dran ist und dem neuen Werbepartner nicht einmal mehr die gesamte Rückrunde als Zeitraum anbieten kann. Andererseits müssen viele Unternehmen angesichts der wirtschaftlichen Lage und der anhaltenden Rezession den Gürtel enger schnallen. ■