Wie bitte?

Köln statt Köpenick: Wagner-Wechsel irritiert viele beim 1. FC Union!

Statt den nächsten Karriereschritt zu gehen, kehrt Co-Trainer René Wagner in altbekannter Rolle zum 1. FC Köln zurück.

Author - Sebastian Schmitt
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Assistent René Wagner (l.) war jahrelang der engste Vertraute im Trainerteam Steffen Baumgart. Nach seinem Abschied vom 1. FC Union wird der Dresdner aber nicht Chefcoach.
Assistent René Wagner (l.) war jahrelang der engste Vertraute im Trainerteam Steffen Baumgart. Nach seinem Abschied vom 1. FC Union wird der Dresdner aber nicht Chefcoach.DeFodi Images/imago

Die Meldung über den Abschied von Co-Trainer René Wagner überraschte bereits viele Fans des 1. FC Union. Ein paar Wochen später ist das Stirnrunzeln noch größer. Denn Wagner verlässt die Eisernen, nicht etwa um endlich als Cheftrainer durchzustarten, sondern bleibt in seiner Assistenten-Rolle und kehrt zum 1. FC Köln zurück.

Es war eine kurze, intensive Zeit in Köpenick. Wagner, im Januar gemeinsam mit Steffen Baumgart zum 1. FC Union gekommen, verabschiedet sich nach nur einem halben Jahr wieder – nicht Richtung Cheftrainerposten bei einem anderen Klub, sondern zurück in die zweite Reihe. Ausgerechnet beim 1. FC Köln.

Wagner, 36 Jahre alt, galt lange als enger Vertrauter Baumgarts, begleitete ihn bereits beim SC Paderborn, danach beim 1. FC Köln und auch beim Hamburger SV. Auch in Berlin war seine Handschrift spürbar. Als Baumgart beim Heimspiel gegen den FC Bayern (1:1) gesperrt fehlte, übernahm Wagner für einen Abend das Kommando in Köpenick – und überzeugte. Dass der Inhaber der UEFA-Pro-Lizenz nun dennoch nicht den nächsten Karriereschritt wagt, sondern wieder in die Co-Rolle zurückkehrt, überrascht.

Co-Trainer René Wagner bleibt nach Union-Abschied Assistent

Denn das klang vor wenigen Wochen noch ganz anders. Der gebürtige Dresdner, der vor seinem Wechsel nach Paderborn seine Trainerkarriere in den USA vorantrieb, verabschiedete sich kurz nach dem Saisonende und erklärte: „Die Entscheidung, den Verein zu verlassen, fällt mir nicht leicht, ist aber ein bewusster Schritt für meine persönliche Entwicklung.“

Steffen Baumgart (53) und René Wagner (36) arbeiteten seit Jahren zusammen. Nach seinem Abschied vom 1. FC Union kehrt der Co-Trainer zum 1. FC Köln zurück
Steffen Baumgart (53) und René Wagner (36) arbeiteten seit Jahren zusammen. Nach seinem Abschied vom 1. FC Union kehrt der Co-Trainer zum 1. FC Köln zurückUlrich Hufnagel/imago

Gut möglich, dass Wagner, der beim 1. FC Köln nach der Baumgart-Trennung Ende 2023 bereits als Nachfolger gehandelt wurde, auf einen Chefposten im Profifußball geschielt hatte. Jetzt bleibt Wagner Co-Trainer, wird damit Union-Konkurrent –  und ist dabei möglich nicht mal erster Ansprechpartner seines neuen Chefs. Denn Kwasniok bringt aus Paderborn seine engsten Vertrauten, Assistent Frank Kaspari (54), mit zum 1. FC Köln.

Baumgart bleiben beim 1. FC Union McKenna und Bönig

Köln-Boss Thomas Kessler (39) bestätigte, was die Spatzen in Köln schon längst vom Dom pfeifen, obwohl der Trainer-Wechsel weiterhin nicht offiziell ist: „Wir haben eine formelle Einigung erzielt. Ich freue mich sehr auf dieses Trainerteam, weil uns da eine sehr gute Zusammenstellung gelungen ist.“

In Köpenick sortiert sich der 1. FC Union unterdessen neu. Baumgart muss in der neuen Saison ohne seinen engsten Vertrauten auskommen. Weiterhin an seiner Seite: Assistent Kevin McKenna (45), der ihn schon beim 1. FC Köln unterstützte, sowie Union-Urgestein Sebastian Bönig (43). Wagner hingegen beginnt ein neues Kapitel – in einer altbekannten Rolle.