Eiserne Suche nach Verstärkungen

Die geheime Transferliste des 1. FC Union für Liga und Königsklasse

Mindestens zwei Stürmer, zwei Defensivkräfte und ein Spielgestalter sollen nach Köpenick gelotst werden. 

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Paul Onuachu von Premier-League-Absteiger FC Southampton wird als potenzieller Zugang beim 1. FC Union gehandelt.
Paul Onuachu von Premier-League-Absteiger FC Southampton wird als potenzieller Zugang beim 1. FC Union gehandelt.Oli Scarff/AFP

Es ist – bislang – der etwas andere Transfersommer beim 1. FC Union. Was nicht heißt, dass Manager Oliver Ruhnert auf der faulen Haut liegt. Der fahndet gezielt nach neuem Personal, um die Eisernen für die Liga und auch die Champions League aufzurüsten. Der KURIER hat einmal genau hingeschaut, wo die Köpenicker Bedarf haben und noch was tun müssen.

Es beginnt ganz hinten. Gut, nicht unbedingt auf der Torhüterposition. Das aus Österreich stammende Gerücht, dass Austria Wiens Schlussmann Christian Früchtl (23) ein Kandidat in Köpenick sei, ergibt wenig Sinn. Fredrik Rönnow ist die unangefochtene Nummer eins, Lennart Grill haben die Eisernen gerade erst aus Leverkusen als Ersatzmann Nummer eins losgeeist. Und als Ersatz für Ersatzmann Nummer zwei Jakob Busk wird der aus dem Bayern-Nachwuchs stammende Stammkeeper der Austria nicht herhalten wollen.

Aber schon in der Reihe unmittelbar vor dem Tor braucht es Verstärkung. Mit Jerome Roussillon haben die Eisernen nur einen etatmäßigen Linksverteidiger. Da muss Konkurrenz her. Bei den zentralen Abwehrspielern sind vier Spieler auch einer zu wenig, wenn Trainer Urs Fischer weiter auf eine Dreierkette setzen sollte.

Knoche mit angeblicher Ausstiegsklausel beim 1. FC Union

Und das hat nichts damit zu tun, dass Robin Knoches geheime, bis Mitte Juni geltende Ausstiegsklausel aufgeploppt ist dieser Tag. Für zwei Millionen Euro könnte der eiserne Abwehrchef die Köpenicker verlassen. Ein Schnäppchen! Doch Knoche, bodenständig wie er ist, hat bislang keinerlei Anzeichen dafür erkennen lassen, dass er sich beim 1. FC Union nicht pudelwohl fühlt. Zumal er jetzt ja sogar noch mal Champions League spielen kann. 

Unabhängig von der Personalie Sheraldo Becker – wird von Conference-League-Sieger West Ham United umworben – werden die Eisernen auch im Angriff nachlegen. Es besteht zwar die Hoffnung, dass Jordan Siebatcheu in seinem zweiten beim 1. FC Union endlich durchstartet. Aber drauf verlassen will man sich nicht. Und neben Becker haben die Eisernen keinen zweiten Angreifer, der zweistellig geknipst hat. Kevin Behrens’ acht Buden sind zwar aller Ehren wert. Mit mehr Spielzeit – zu Saisonbeginn war der gebürtige Bremer keine Stammkraft – könnte er diese Marke übertreffen. Aber er ist auch schon 32.

Unabhängig von Becker wird der 1. FC Union Stürmer holen

Da auch der Abgang von Sven Michel für etwas mehr als eine Million Euro im Raum steht, werden mit Sicherheit mindestens zwei neue Angreifer zum Team von Urs Fischer stoßen. Die Webpage ligainsider.de nennt den 2,01 Meter großen Paul Onuachu als möglichen Kandidaten. Der Nigerianer (29) hat zwar beim Premier-League-Absteiger FC Southampton in der Rückrunde wahrlich keine Bäume ausgerissen (elf Spiele, kein Tor), aber in den Jahren zuvor in Belgien beim KRC Genk (85 Tore in 134 Spielen) und in Dänemark beim FC Midtjylland (74 Treffer in 181 Spielen) regelmäßig eingenetzt. Wäre ja nicht das erste Mal, dass Fischer verschüttgegangen geglaubte Fähigkeiten aus einem Kicker wieder rauskitzelt. 

Logisch, dass die Köpenicker auch was im Mittelfeld tun werden. Mit Aissa Laidouni, derzeit mit Tunesien in der Afrika-Cup-Qualifikation im Einsatz, wurde das spielerische Element ja schon etwas angehoben. Aber dennoch taten sich die Eisernen im gesamten Saisonverlauf immer schwer, wenn sie das Spiel mit dem Ball selber gestalten mussten. Da täte ein Kreativspieler in der Schaltzentrale ungemein gut. Einen echten Zehner oder einen Kicker mit den Fähigkeiten eines Max Kruse hat der 1. FC Union ja nicht in seinen Reihen. 

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