Zurück auf der großen Bühne
Unions Ex-Manager Nico Schäfer feiert pudelnass den Zweitliga-Aufstieg
Drittligist SV Wehen Wiesbaden setzt sich in der Relegation gegen Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld durch.

Am Ende überwog die Erleichterung. Sicher, nach dem 4:0 im Hinspiel hätte auf der Bielefelder Alm eigentlich nichts mehr anbrennen können. Doch Pferde und Apotheken, Sie wissen schon ... Und als Fabian Klos die Arminia in der vierten Minute in Führung brachte, beschlich Unions ehemaligen Manager Nico Schäfer kurzzeitig schon ein mulmiges Gefühl. Doch dank eines Doppelpacks von Benedict Hollerbach (35., 45.+2) gewann der SV Wehen Wiesbaden das Rückspiel mit 2:1 (2:1) gegen die Ostwestfalen und stieg in die Zweite Liga auf.
Schäfer, der von 2011 bis zum Januar 2016 bei den Eisernen als Leiter der Lizenzspielerabteilung tätig war und immer noch in Köpenick eine Wohnung hat, kann sich ein Blümchen ans Revers heften. Zum zweiten Mal, seit er im Sommer 2016 bei den Hessen einstieg, schaffte der Klub den Aufstieg in den Bundesliga-Unterbau. Allerdings war das Gastspiel in der Saison 2019/20 nur kurzfristiger Natur. Nun nimmt Wehen Wiesbaden den dritten Anlauf, sich in Liga zwo zu etablieren.
„Nächste Saison spielen wir gegen den Hamburger SV oder Schalke 04. Geiler geht es für uns ja gar nicht. Für einen Verein in unserer Größenordnung ist dieser Aufstieg eine Sensation. Keiner hat damit gerechnet. Wir haben vor der Saison zwar gesagt, dass wir eine gute Rolle spielen wollten, aber auch das ist nicht selbstverständlich“, so Schäfer nach dem Schlusspfiff. Der Moment entschädigte für die bitteren Schlusssequenzen in der Liga, als die Wiesbadener schon auf dem Platz den vermeintlichen Aufstieg feierten, aber der VfL Osnabrück sie mit zwei Treffern in der Nachspielzeit noch auf den Relegationsrang verwiesen hatte. Alles vergessen!
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Schäfer mit Aufstiegsklausel bei Hollerbach
Schäfer selber hatte seinem Klub nun sogar eine mögliche Ablöse für Hollerbach beschert, der in der Dritten Liga 14 Tore erzielt hatte und auch in den beiden Relegationsspielen drei Treffer zum Erfolg beisteuerte. Der 22-Jährige ist vom 1. FC Köln umworben. Doch durch den Aufstieg hat sich der auslaufende Vertrag per Option um ein Jahr verlängert. Verlieren werden die Hessen ihn zumindest nicht für lau, falls es die Geißböcke weiter ernst machen.
Verloren hat dagegen Hollerbachs seit 2017 für den SVWW auflaufender Kollege Sascha Mockenhaupt – und zwar seine Haarpracht! „Die kommen erst mal ab – auf zwei Millimeter“, sagte der 31-Jährige. „Ich habe das damals beim Abstieg gesagt, dass ich sie so lange wachsen lasse, bis wir wieder aufsteigen. Jetzt ist es endlich so weit.“
Haareschneiden sei für ihn „irgendwie auch ein Abschluss der ganzen Reise“. Mockenhaupt, der seine längeren Loden hinten am Kopf zusammengebunden hatte, ergänzte: „Meine Frau ist ein bisschen traurig. Sie findet es schön. Ich bin gespannt, wie meine Kinder drauf reagieren. Mal schauen, was die dann sagen. Aber ich glaube, sie können es verschmerzen.“

Auch Schäfer kam in der ganzen Ausgelassenheit nicht ungeschoren davon. Der 55-Jährige musste eine saftige Bierdusche über sich ergehen lassen. Einen zweiten Anzug hatte der gebürtige Niedersachse nicht mit dabei ...
Auf Schäfer, der Union seinerzeit von sich aus und sehr zum Unmut von Präsident Dirk Zingler verlassen hatte, weil ihm damals Lutz Munack in der Hierarchie als Boss vorgesetzt worden war, kommt jetzt jede Menge Arbeit zu. Das Team muss aufgerüstet werden und auch einige Angriffe auf seine Kicker – so denn überhaupt möglich – abgewehrt werden. Wie eben der aus Köln auf Hollerbach. „Das Interesse an ihm ist groß, auch an anderen Spielern des SV Wehen Wiesbaden. Wir hoffen, dass wir den einen oder anderen halten können“, so Schäfer.
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