Bitterer Deal

Chris Bedia ballert wieder – nur der 1. FC Union schaut in die Röhre

In Bern trifft der verliehene Stürmer plötzlich wie am Fließband – doch in Köpenick klingelt trotzdem nicht die Kasse.

Author - Sebastian Schmitt
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Trifft wieder wie er will: Stürmer Chris Bedia, vom 1. FC Union an die Young Boys Bern in die Schweiz verliehen.
Trifft wieder wie er will: Stürmer Chris Bedia, vom 1. FC Union an die Young Boys Bern in die Schweiz verliehen.imago/Kjetil Waber

Er kam als Hoffnungsträger und ging als Rätsel. Während Chris Bedia (29) beim 1. FC Union Berlin kaum einen Ball behauptete, hebt er die Schweizer Liga gerade im Alleingang aus den Angeln. Doch aus Unions Sicht hat der Höhenflug einen Haken – und der schmerzt. Warum der Marktwert explodiert, aber das Konto in Köpenick kalt bleibt.

Chris Bedia funktionierte beim 1. FC Union Berlin nicht

Es gibt Spieler, die scheinen zwei Karrieren gleichzeitig zu führen: eine Berliner und eine echte. Chris Bedia gehört eindeutig in diese Kategorie. In Köpenick war er der Stürmer, der im Januar 2024 den Abstiegskampf entschärfen sollte – und am Ende selbst am Mannschaftsrhythmus scheiterte. Zwei Millionen Euro zahlte Union an Servette, in der Hoffnung auf Wucht, Tempo, Tore. Was kam, war Ernüchterung pur.

Doch kaum fliegt er in die Schweiz, verwandelt sich der Mann in eine Tormaschine. Bei den Young Boys Bern schlägt Bedia ein wie eine Rakete: 13 Tore und drei Vorlagen in seinen ersten 20 Spielen, dazu starke Laufwege und enorme Präsenz – alles, was Union so schmerzlich vermisste.

Mit jedem Tor steigt der Marktwert von Chris Bedia

Klar ist: Jede Bedia-Bude lässt seinen Marktwert steigen. Drei Millionen Euro inzwischen. Tendenz: steil bergauf.

Sinnbildlich: Stürmer Chris Bedia kam beim 1. FC Union nicht auf die Beine.
Sinnbildlich: Stürmer Chris Bedia kam beim 1. FC Union nicht auf die Beine.imago/O.Behrendt

Für Union wird’s dadurch allerdings bitter. Denn Bern besitzt bis Sommer 2026 eine Kaufoption – und die soll dem Vernehmen nach unter zwei Millionen Euro liegen. Ein Witzbetrag, gemessen daran, was Bedia gerade liefert. In Köpenick kann man nur zusehen, obwohl der Ivorer in Köpenick einen Vertrag bis 2027 besitzt.

Bern träumt wegen Chris Bedia von der Meisterschaft

Dabei war Bedia eigentlich eine der größten Winterwetten von Ex-Manager Oliver Ruhnert. Der hatte gehofft, im letzten Moment noch einmal einen Volltreffer zu landen. Doch Bedia wirkte trotz seiner eingebauten Tor-Garantie von Tag eins wie ein Fremdkörper und blieb in der Bundesliga blass. Der Rhythmus fehlte, der Punch fehlte, das Selbstverständnis fehlte. Ein Tor in sieben Spielen. Zu wenig, um Union in der schwersten Phase seit dem Aufstieg zu helfen.

Ratlos: Chris Bedia wirkte beim 1. FC Union wie ein Fremdkörper. In Bern trifft er wieder wie am Fließband.
Ratlos: Chris Bedia wirkte beim 1. FC Union wie ein Fremdkörper. In Bern trifft er wieder wie am Fließband.imago/Matthias Koch

Und jetzt? Jetzt brilliert er nach seinem Abstecher zum englischen Zweitligisten Hull City an der Aare. Während Union mit Andrej Ilic und Ilyas Ansah neue Lösungen sucht, feiert Bern gerade ein kleines Wunder. Bedia trifft, Bedia rennt, Bedia gewinnt. In der Hauptstadt der Eidgenossen wird er schon als Meistermacher gehandelt.

1. FC Union ist bei Chris Bedia zum Zuschauen verdammt

Schmerzt das Union? Natürlich. Sportlich wie finanziell. Denn die Kaufoption gibt Bern die Möglichkeit, sich Bedia zu einem Spottpreis zu sichern – und ihn im nächsten Schritt vielleicht für das Dreifache weiterzuverkaufen.

Fakt ist: Der Stürmer, der 2024 in Köpenick wie ein Puzzle ohne Bild wirkte, hat sich und seinen Torinstinkt wieder gefunden. Nur nicht in Köpenick.