Fünf Monate nach seinem Karriereende und kein Jahr nach seinem Intermezzo beim 1. FC Union hat der Fußball Leonardo Bonucci (37) wieder. Der ehemalige Weltklasse-Verteidiger wird Co-Trainer bei Italiens U20-Nationalmannschaft.
„Ich bin stolz darauf und bereit für diese Erfahrung. Die Rückkehr zu den Azzurri wird wirklich aufregend sein“, freut sich Bonucci über seine neue Aufgabe. „Für mich ist es Zeit zum Beobachten, Studieren und Lernen. Die Möglichkeit, dies an der Seite einer großartigen Person und eines Trainers wie Bernardo Corradi und seinen Mitarbeitern zu tun, wird es mir ermöglichen, mein persönliches Wissen zu erweitern und meine Erfahrung einzubringen.“
Leonardo Bonucci konnte Union nicht helfen
Erst Ende Mai hatte Bonucci seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel gehängt. Zuletzt spielte der Europameister von 2021 in der Türkei für Fenerbahçe Istanbul, nachdem er zuvor für ein knappes halbes Jahr beim 1. FC Union unter Vertrag gestanden hatte.
Wie schon in Köpenick kam Bonucci am Bosporus kaum mehr zum Zug. Lediglich elfmal stand er für Fenerbahçe auf dem Platz. Für den 1. FC Union absolvierte er sogar nur zehn Spiele (sieben in der Liga, drei in der Champions League). Dabei erzielte Bonucci beim 2:4 in Dortmund sein einziges Tor in der Bundesliga.
Auch bei Fenerbahçe lief es nicht für Leonardo Bonucci
Zu den Eisernen war Bonucci im Sommer 2023 ablösefrei von Juventus Turin gekommen und sollte Union als erfahrener Abwehrspieler in seiner ersten Champions-League-Saison unterstützen. Auf sportlicher Ebene gelang ihm das bis auf das Königsklassen-Gastspiel bei Real Madrid (0:1) nicht. Dafür betonte der 1. FC Union immer wieder, welche wichtige Rolle Bonucci in der Kabine gespielt hat. Dennoch ließ man ihn nach der Horror-Hinrunde und der Trennung von Erfolgstrainer Urs Fischer (58) in die Türkei ziehen.
Bonuccis erfolgreichste Zeit war bei Juventus Turin. Für die Alte Dame lief er zwischen 2010 und 2017 sowie – nach einer Saison bei der AC Mailand – nochmals zwischen 2018 und 2023 in insgesamt 502 Partien auf. Mit Juventus feierte der Abwehrspieler acht Meisterschaften und vier italienische Pokalsiege.
Italiens Verband freut sich auf Leonardo Bonucci
Auch mit Italiens Nationalmannschaft war Bonucci erfolgreich. 2021 wurde er mit der Squadra Azzurra Europameister. Im Finale gegen England traf der 1,89 Meter große Verteidiger zum Ausgleich, wodurch die Partie ins Elfmeterschießen ging. Auch dort blieb Bonucci vom Punkt aus sicher, am Ende krönte sich Italien durch ein 3:2 im Elfmeterschießen zum Europameister.
Jetzt will der ehemalige Kurzzeit-Unioner dem italienischen Nachwuchs dabei helfen, in Zukunft wieder zur Weltspitze zu gehören. Zuletzt kassierten die Italiener eine herbe 0:3-Pleite gegen die von Hannes Wolf (23) trainierte U20-Auswahl des DFB. Gabriele Gravina (71), Präsident des italienischen Fußball-Verbandes, ist mächtig stolz: „Leonardo kehrt nach Hause zurück. Er tut dies in einer anderen Rolle, aber mit der gleichen Begeisterung und Liebe für das blaue Trikot.“ ■