Er ist 1,95 Meter groß, bringt Wucht, Erfahrung – und Sprengstoff mit: Nach der Absage von Wunschstürmer Ragnar Ache schaut sich der 1. FC Union nach Alternativen um. Eine davon: Davie Selke! Ausgerechnet ein Ex-Torjäger von Hertha BSC soll auf der Liste der Eisernen stehen.
Wer in Köpenick im Sturmzentrum lange auf Ragnar Ache hoffte, muss umdenken. Den 26-Jährigen zieht nicht an die Wuhle, sondern zum 1. FC Köln. Union geht leer aus.
Doch Union wäre nicht Union, wenn man nicht längst Plan B vorbereitet hätte. Und der sorgt für Gesprächsstoff: Nach übereinstimmenden Medienberichten von Sky und Sport Bild ist Davie Selke ein heißes Thema beim 1. FC Union.
1. FC Union: Baumgart weiß, wie man Selke kitzelt
Ausgerechnet Selke. Der Name klingt bei vielen Fans nach Rivalität, nach Hertha-Vergangenheit – aber eben auch nach Bundesliga-Tauglichkeit. In der vergangenen Saison stürmte der 30-Jährige beim HSV zur Torschützenkanone der 2. Liga, netzte 22 Mal ein und führte Hamburg nach sieben Jahren des Wartens zurück ins Oberhaus. Und er tat das in typischer Selke-Manier: mit Wucht, Wille – und manchmal mit Wahnsinn.

Dass sich Union mit Selke beschäftigt, liegt aber nicht nur an der Statistik. Sondern auch an Steffen Baumgart. Der Coach kennt den 1,95-Meter-Mann bestens. Holte ihn einst nach Köln (9 Tore in 33 Einsätzen) und danach zum HSV (7 Tore in 16 Spielen). Baumgart weiß, wie man Selke kitzelt – und wie man seine Eigenheiten in positive Energie kanalisiert.
Herthaner beim 1. FC Union haben fast Tradition
Fakt ist: Union sucht einen neuen Zielspieler. Einen, der Bälle festmacht, der Lücken reißt, der gefährlich im Strafraum ist. Genau dieses Profil erfüllte Ache. Aber genau das bringt auch Selke mit – nur eben mit mehr Bundesliga-Erfahrung. 194 Bundesliga-Spiele, 40 Tore, Stationen in Bremen, Leipzig, bei Hertha BSC und in Köln. Kurzum: Selke kennt die Bundesliga bestens.

Doch es gibt zwei Haken. Der erste ist emotional: Selke spielte bei Hertha. Von 2017 bis 2020 und erneut ab 2021 – bevor er im Januar 2023 zu Baumgart nach Köln wechselte. Klar, das sorgt für Bauchschmerzen bei manchen Fans. Aber die Vergangenheit zeigt: Wer bei Union liefert, wird akzeptiert – auch mit Hertha-Vita. Lucas Tousart und Alexander Schwolow sind die besten Beispiele dafür.
1. FC Union: Selke-Gerüchte bergen Sprengstoff
Dazu kommt: Selke ist nicht billig. Der HSV will ihn unbedingt halten und soll dem Angreifer einen Zweijahresvertrag mit einer Gehaltserhöhung auf 1,8 Millionen Euro pro Saison geboten haben – also ungefähr das, was Neuzugang Oliver Burke (28) zukünftig beim 1. FC Union verdient. Offenbar zu wenig für Selke, dessen HSV-Vertrag zum 30. Juni ausläuft und der somit ablösefrei zu haben ist.
Aber: Laut Berichten liegen Selke auch Anfragen aus England, den USA, Saudi-Arabien und den Emiraten vor. Das Rennen ist noch offen – und Union kann punkten. Mit Bundesliga-Fußball, Trainer Steffen Baumgart und einer klaren Rolle im eisernen System.



