„Es war ’ne geile Zeit“

1. FC Union: Urs Fischer sendet Liebesgrüße aus der Schweiz!

Der ehemalige Chefcoach des 1. FC Union wird erneut zu Berlins Trainer des Jahres gewählt und wird dabei emotional. 

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Die erste, aber nicht die einzige Bierdusche: Urs Fischer, Vater des eisernen Erfolgs, bekommt 2019 nach dem Aufstieg des 1. FC Union eine Abkühlung.
Die erste, aber nicht die einzige Bierdusche: Urs Fischer, Vater des eisernen Erfolgs, bekommt 2019 nach dem Aufstieg des 1. FC Union eine Abkühlung.City-Press

Nicht mal drei Wochen ist es her. 19 Tage, um genau zu sein. Eine enorm kurze Zeit im Vergleich zu seiner Amtszeit von fast fünfeinhalb Jahren. Doch Zeit, selbst wenn sie kurz ist, soll bekanntlich Wunden heilen. Und das scheint auch bei Urs Fischer (57), dem langjährigen Cheftrainer des 1. FC Union, der Fall zu sein.

„Hallo, Berlin. Recht herzlichen Dank zur erneuten Wahl zum Trainer des Jahres. Das ehrt mich, das freut mich“, erklärte Fischer, der bereits 2019, 2021 und 2022 zum Trainer des Jahres in Berlin gewählt wurde, in einer Videobotschaft. 

Es waren die ersten Worte Fischers nach seinem Aus in Köpenick am 15. November. Und während der Fußballlehrer zum Schluss nervlich angekratzt und nach der beschlossenen Trennung erleichtert, ja fast erlöst wirkte, war Fischer nun vor allem eins: dankbar.

Urs Fischer bedankt sich beim 1. FC Union

Für das Erlebte, für die Erfolge und die bis zuletzt schier bedingungslose Unterstützung. Von Sommer 2018 bis Herbst 2023. Von der Zweiten Liga bis in die Champions League. Aus der Provinz Sandhausen bis ins Fußball-Mekka, das Estadio Santiago Bernabéu von Real Madrid. Eine eiserne Reise, die selbst für Fischer kaum in Worte zu fassen ist: „Es war eine Wahnsinnszeit, eigentlich eine geile Zeit. Ganz liebe Grüße aus Zürich und bleibt gesund.“

Die Fans des 1. FC Union feierten Urs Fischer und sein Trainerteam im ersten Spiel nach der Trennung. 
Die Fans des 1. FC Union feierten Urs Fischer und sein Trainerteam im ersten Spiel nach der Trennung. City-Press

Und auch wenn es in der derzeitigen Union-Krise – samt Trainerwechsel von Fischer zu Nenad Bjelica (52) und Absturz auf den letzten Tabellenplatz in der Bundesliga – scheint, als wäre es ewig her, fand dieser Wahnsinn erst im Sommer seinen Höhepunkt, als sich der 1. FC Union als Vierter der Bundesliga für die Königsklasse qualifizierte. Also wurde nicht nur Fischer zum Trainer des Jahres, sondern auch Köpenicks Kicker wurden zur Mannschaft des Jahres gewählt (vor den Berliner Basketball-Weltmeistern und den BR Volleys).

1. FC Union: Berlins Mannschaft des Jahres

Weil die Profis aber am Sonnabend noch in Bussen und Pkw vor den Schneemassen in Bayern flohen, bedankte sich Kapitän Christopher Trimmel (36) ebenfalls per Videobotschaft: „Vielen, vielen Dank, dass ihr uns wieder zur Mannschaft des Jahres gewählt habt. Das macht uns stolz. Speziell in der Saison mit der Qualifikation zur Champions League war es einzigartig und herausragend. Drückt uns die Daumen, dass wir aus der aktuellen Situation wieder herauskommen!“

Das werden nicht nur jede Menge Berliner, sondern wird ganz sicher auch Urs Fischer in der Schweiz tun. ■