Die Union-Krise

1. FC Union: Svensson weg! Kommt jetzt Markus Gisdol als Retter?

Unions Wunschtrainer Bo Svensson ist gescheitert, jetzt suchen die Eisernen einen Nachfolger oder haben sie ihn schon?

Teilen
Nach dem 1:4 in Bremen ahnte Bo Svensson schon, dass seine Zeit nach nur einem halben beim 1. FC Union abgelaufen ist.
Nach dem 1:4 in Bremen ahnte Bo Svensson schon, dass seine Zeit nach nur einem halben beim 1. FC Union abgelaufen ist.Imago Images/Hübner

Die böse Bescherung gab es für Bo Svensson (45) nach dem Fest. Nach nur einem halben Jahr feuert der 1. FC Union seinen Cheftrainer. Der Abwärtstrend war einfach zu eindeutig – 17 Punkte, Platz 12. Die Abstiegsplätze ganz nah. Das 1:4 in Bremen war eine Niederlage zu viel für den Dänen. Am 2. Januar steigen die Eisernen wieder ins Training ein. Doch wer ist dann Chef der Profis? Vieles deutet auf Coach Markus Gisdol (55) hin!

Der Ex-Bundesliga-Coach schmiss im Sommer seinen Job beim türkischen Erstligisten Samsunspor hin, obwohl er dort erfolgreich gearbeitet hat. Er hatte den Türkenklub als Tabellenletzter im Oktober 2023 übernommen und holte in 31 Spielen 42 Punkte. Ein Feuerwehrmann mit Substanz.

Das weiß auch Unions Sportdirektor Horst Heldt (55) aus eigener Erfahrung. Beim 1. FC Köln arbeiteten beide von November 2019 bis April 2021 zusammen. Es ist gut möglich, dass Heldt Coach Gisdol in den nächsten Tagen als Svensson-Nachfolger präsentiert. Abwarten!

Heldt kennt Kandidat Gisdol ganz genau

Unions Sportdirektor Horst Heldt arbeitete mit Markus Gisdol schon beim 1 : FC Köln zusammen.
Unions Sportdirektor Horst Heldt arbeitete mit Markus Gisdol schon beim 1 : FC Köln zusammen.Imago Images/Bucco

Die Köpenicker schaffen nach der mega-erfolgreichen Ära mit Urs Fischer (fünfeinhalb Jahre im Amt) keine Kontiniutät mehr auf dem Trainerstuhl. Nach Fischer kam im November Nenad Bjelica. Der Kroate musste noch vor Saisonende gehen. Svensson war dann der absolute Wunschkandidat der Union-Bosse. Und alles sah wikrlich am Anfang so gut aus. Die Eisernen legten einen Topstart hin, hatten nach sieben Spielen bereits 14 Punkte.

Eine Top-Ausbeute, doch danach ging gar nicht mehr viel. Pokal-Blamage bei Drittligist Arminia Bielefeld und kein Sieg mehr in der Bundesliga. Von Woche zu Woche wirkte Svensson immer ratloser. Vorne wurden zu wenig Tore geschossen und die zurückgewonnene Sicherheit in der Defensive bröckelte von Spiel zu Spiel.

Zuletzt dann das 1:4 in Bremen. Schon danach vermied Heldt eine Treuebekenntnis zu Svensson und sagte nur: „Das müssen wir jetzt erst einmal sacken lassen. Wir haben eine Tendenz, die nicht gut und zufriedenstellend ist.“ Da konnten alle ahnen, dass es wohl auf Trennung hinausläuft. Nach den Weihnachtsfeiertagen dann die endgültige Entscheidung: Svensson weg!

Heldt: „Wir brauchen eine Veränderung“

Heldt: „Nach eingehender Analyse des bisherigen Saisonverlaufs sind wir überzeugt, dass für eine Trendumkehr eine deutliche Veränderung notwendig ist. Wir haben uns daher entschieden, die Zusammenarbeit mit Bo Svensson, Babak Keyhanfar, Kristoffer Wichmann und Tijan Njie nicht fortzusetzen.“

Sechs Tage bleiben jetzt für die Suche nach einem Retter, der gleich in den ersten vier Spielen (in Heidenheim, gegen Augsburg und Mainz und dann beim 1. FC St. Pauli) die Wende schaffen muss. Wird es Gisdol machen oder ein anderer Kandidat?