Crash mit 130 km/h

Horror-Sturz: Skistar in Lebensgefahr – Not-OP, Intensivstation!

Mit 130 km/h hob Cyprien Sarrazin ab, drehte sich in der Luft und schlug mit Kopf und Rücken auf die eisharte Piste.

Author - Michael Heun
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Cyprien Sarrazin stürzte schwer.
Cyprien Sarrazin stürzte schwer.Sean M. Haffey/AFP

Schockmoment im Wintersport: Beim Training zur Weltcup-Abfahrt auf der legendären Stelvio-Piste in Bormio, Italien, kam es zu einem folgenschweren Unfall. Der französische Skirennfahrer Cyprien Sarrazin (30) stürzte schwer und musste per Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Dort wurde ein Subduralhämatom diagnostiziert, eine gefährliche Blutung in der Nähe des Gehirns. Der Franzose wurde noch am Abend notoperiert und liegt auf der neurologischen Intensivstation. Die akute Lebensgefahr soll inzwischen gebannt sein, hieß es in der Nacht.

Am Samstagmorgen teilte der französische Ski-Verband auf X mit: „Cyprien Sarrazin wurde gestern Abend operiert, um das intrakranielle Hämatom zu dekomprimieren. Die Operation verlief gut, er bleibt vorerst in Narkose.“ Weitere Informationen soll es „im Laufe des Tages“ geben.

Sturz mit 130 km/h: Die Sekunden des Schreckens

Die Tragödie ereignete sich im unteren Abschnitt der Olympia-Strecke für 2026. Nach etwa 1:30 Minuten Fahrt verlor Sarrazin bei einer Bodenwelle die Kontrolle. Mit hoher Geschwindigkeit – auf der Stelvio werden bis zu 130 km/h erreicht – hob er ab, drehte sich in der Luft und schlug mit Kopf und Rücken auf die eisharte Piste. Trotz des Aufpralls rutschte Sarrazin weiter und zerschnitt schließlich mit seinen Skiern das Fangnetz, bevor er regungslos liegen blieb.

Rettungskräfte waren sofort zur Stelle, ein Helikopter brachte den verletzten Sportler ins Krankenhaus. Das Training wurde für rund 30 Minuten unterbrochen, bevor es unter strengen Sicherheitsvorkehrungen fortgesetzt wurde.

Cyprien Sarrazin kurz vor dem Sturz.
Cyprien Sarrazin kurz vor dem Sturz.Mathias Mandl/Imago

Sarrazin: Er galt als einer der großen Favoriten

Noch im ersten Training am Tag zuvor hatte Sarrazin geglänzt und die schnellste Zeit erzielt. Er galt als einer der großen Favoriten für die Abfahrt am Samstag. Mit insgesamt fünf Weltcup-Siegen, darunter zwei Triumphen auf der Streif in Kitzbühel, hatte sich der Franzose in die Weltspitze vorgekämpft. Doch Sarrazins Karriere war von Rückschlägen geprägt: 2017 eine Rückenverletzung, 2018 ein Schädel-Hirn-Trauma – und jetzt dieser folgenschwere Unfall.

Ärzte und Helfer kümmern sich um den gestürzten Cyprien Sarrazin.
Ärzte und Helfer kümmern sich um den gestürzten Cyprien Sarrazin.Alessandro Trovati/AP/dpa

„Richtig schlecht“: Fahrer kritisieren die Strecke

Nach dem Sturz wuchs die Kritik an den Bedingungen auf der Stelvio. Sarrazins Teamkollege Nils Allegre (30) fand bei Eurosport deutliche Worte: „Die Piste ist richtig schlecht präpariert. Das ist respektlos gegenüber den Athleten.“ Allegre geht sogar so weit, Bormio die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 absprechen zu wollen.

Auch der Schweizer Skistar Marco Odermatt bezeichnete die Stelvio als „Überlebenskampf“. Besonders gefährlich seien in diesem Jahr die Übergänge von eisharten Abschnitten zu aggressivem Kunstschnee. Die Fahrer seien gezwungen, auf der schwierigen Strecke ihr Limit auszuloten, was die Unfallgefahr enorm erhöhe.

Mit dem Hubschrauber wird Cyprien Sarrazin abtransportiert.
Mit dem Hubschrauber wird Cyprien Sarrazin abtransportiert.Alessandro Trovati/AP/dpa

Gefährlichste Piste im Weltcup

Die Stelvio gilt als eine der anspruchsvollsten Abfahrtsstrecken im Ski-Weltcup. Steil, eisig und berüchtigt für ihre gnadenlosen Bedingungen, fordert sie den Fahrern alles ab. Doch in diesem Jahr scheinen die Herausforderungen noch extremer. Mehrere Fahrer beschwerten sich über die teils katastrophalen Streckenverhältnisse, die von plötzlichen Unebenheiten und schlecht präparierten Übergängen geprägt sind.

Cyprien Sarrazin soll inzwischen außer Lebensgefahr sein.
Cyprien Sarrazin soll inzwischen außer Lebensgefahr sein.Patrick Steiner/Imago

Was bedeutet das für die Rennen?

Trotz des Sturzes von Sarrazin und der anhaltenden Kritik werden die Männer-Rennen an diesem Wochenende wie geplant stattfinden. Am Samstag steht die Abfahrt an, gefolgt von einem Super-G am Sonntag. Doch der schwere Unfall und die Debatte um die Sicherheit der Strecke werfen einen Schatten über die Veranstaltung – und möglicherweise auch über die Olympischen Winterspiele 2026.

Bislang bleibt unklar, wie es mit Cyprien Sarrazin weitergeht. Sein Zustand wird von den Ärzten als ernst beschrieben, während die Skiwelt in Sorge um den charismatischen Franzosen bangt. ■