Umtopfen leicht gemacht

Zimmerpflanze umtopfen: Wissen Sie, wie es Ihnen gelingt?

Wenn Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen wollen, ist dies ohne viel Aufwand möglich. Lesen Sie in diesem Artikel, wie es ohne Mühe gelingt.

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Wenn Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen wollen, gelingt dies in nur wenigen Schritten.
Wenn Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen wollen, gelingt dies in nur wenigen Schritten.IMAGO/ Westend61

Eine Zimmerpflanze umtopfen ist wichtiger, als manche im ersten Moment denken: Hat die Pflanze nicht genug Platz im Topf oder ist die Erde zu alt, wächst sie nicht mehr. Manche Pflanzen sind sogar in der Lage, sich aus dem Topf zu heben oder ihn zu sprengen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie und wann Sie Ihre Zimmerpflanzen umtopfen sollten, damit Sie lange Freude daran haben.

Wann sollte ich meine Zimmerpflanze umtopfen?

Wann Sie Zimmerpflanzen umtopfen sollten, können Sie am besten am Wurzelballen erkennen. Heben Sie dazu die Pflanze aus dem Topf und achten Sie dabei darauf, sie dabei nicht zu beschädigen. Wenn die Erde komplett durchwurzelt ist, wird es Zeit zum Umtopfen. Dasselbe gilt, wenn die Wurzeln aus dem Abzugsloch wuchern. Ein weiteres Indiz sind die Proportionen: Wirkt die Pflanze zu groß für ihren Topf, sollten Sie sie ebenfalls in ein größeres Gefäß geben. Auch wenn sich Kalkablagerungen auf der Erdoberfläche befinden, ist ein neuer Topf nötig.

Junge Pflanzen müssen zudem öfter umgetopft werden als alte. Sie haben ihren Topf oft schneller durchwurzelt und brauchen deshalb jedes Jahr einen größeren. Ältere Pflanzen wachsen nicht mehr so schnell und sollten umgetopft werden, wenn die Erde alt ist. Generell gilt, dass spätestens alle drei bis vier Jahre umgetopft werden sollte, damit die Erde genügend Nährstoffe bietet und die Pflanze nicht eingeht. Der Frühling eignet sich besonders gut dafür, da viele Pflanzen dann wieder anfangen zu keimen.

Die Zimmerpflanze umtopfen wird nötig, wenn die Wurzeln die Erde zu sehr durchdrungen haben.
Die Zimmerpflanze umtopfen wird nötig, wenn die Wurzeln die Erde zu sehr durchdrungen haben.IMAGO/ imagebroker

Zimmerpflanze umtopfen: So wählen Sie das richtige Gefäß

Wenn Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen, brauchen Sie natürlich auch ein neues Gefäß. Achten Sie beim Kauf darauf, dass zwischen Wurzelballen und Topfrand zwei bis drei Zentimeter Abstand vorhanden sind. Ob Sie dabei zu einem Tontopf oder zu einem aus Kunststoff greifen, ist der Pflanze egal.

Wenn Sie sich für einen Tontopf entscheiden, ist Ihre Pflanze standhafter, weil der Topf schwerer ist. Sie sind also vor allem für schwere Pflanzen geeignet. Dabei ist wichtig zu wissen, dass Pflanzen in Tontöpfen öfter gegossen werden müssen, weil das Material luft- und wasserdurchlässig ist.

Kunststofftöpfe sind leichter zu reinigen und halten Feuchtigkeit länger. Hier müssen Sie also nicht so häufig gießen und können einen dreckigen Topf einfach mit einem feuchten Lappen abwischen.

Welche Erde eignet sich, wenn ich eine Zimmerpflanze umtopfe?

Wer eine Zimmerpflanze umtopfen möchte, kommt um die richtige Blumenerde nicht herum. Diese sollten Sie auch nicht vernachlässigen, da sie einiges leisten muss. Ohne die richtige Erde kann Ihre Pflanze nicht richtig wachsen. Gute Blumenerde lässt sich vor allem am Preis erkennen und ist entsprechend teuer. Mittlerweile gibt es spezielle Zimmerpflanzenerde, die auf diese Gewächse abgestimmt ist. Wer dabei auf die torffreien Varianten zurückgreift, leistet einen Beitrag zum Erhalt der Moore und tut damit der Natur etwas Gutes.

Manche Zimmerpflanzen benötigen spezielle Blumenerden – beispielsweise Kakteen, Orchideen oder Azaleen. Wenn es sich um eine solche Spezialerde handelt, ist das entsprechend auf der Verpackung vermerkt.

Das sollten Sie beachten, bevor Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen

Bevor Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen, bietet sich die perfekte Gelegenheit zur Pflege. Im Winter wachsen viele Pflanzen steil nach oben oder in eine Richtung, da sie zum Licht hin keimen. Das kann für eine unschöne Optik sorgen. Vor dem Umtopfen können Sie also die Gelegenheit nutzen, um Ihre Pflanze gezielt zurückzuschneiden und Dysbalancen auszugleichen. Außerdem regt das Schneiden den Austrieb an. Sie müssen sich dabei nicht davor fürchten, zu viel abzuschneiden – frei nach dem Motto „viel hilft viel“. Verwenden Sie dazu am besten eine scharfe Gartenschere. Sie können das Gewächs sowohl oben als auch an den Seiten trimmen.

Suchen Sie Ihre Pflanze außerdem nach Schädlingen ab. Oft verbergen sich Trauermücken in qualitativ minderwertiger Blumenerde. Deshalb sollten Sie beim Kauf von Blumenerde auch nicht sparen und Billigangebote lieber liegenlassen. Wenn Sie Schädlinge entdeckt haben, sollten Sie die stark befallenen Blätter entfernen und die Pflanze gründlich, aber vorsichtig abspritzen. Das geht mit einem Gartenschlauch oder in der Dusche. Achten Sie auf die Unterseiten der Blätter – hier verstecken sich oft die meisten Schädlinge.

Zimmerpflanzen umtopfen: So wird es gemacht

Haben Sie alle Schädlinge entfernt und das richtige Gefäß parat, können Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen. Dazu schütteln Sie die alte Erde zuerst so weit wie möglich vom Wurzelballen ab. Sie können Sie dazu auch vorsichtig mit den Fingern etwas auflockern. Wenn die Erde sehr fest ist, können Sie den Ballen etwas in Wasser tauchen.

Damit sich im neuen Topf keine Staunässe bildet – das Wasser also nicht richtig abfließen kann – empfiehlt sich eine sogenannte Drainage-Schicht. Für diese legen Sie beispielsweise eine große Tonscherbe über das Abzugsloch. Außerdem können Sie etwas Blähton auf dem Topfboden verteilen, damit keine Erde aus dem Topf herausrieselt.

Nun können Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen. Verteilen Sie zuerst etwas frische Erde auf der Drainageschicht und setzen Sie die Pflanze mittig hinein. Anschließend füllen Sie den Rest des Topfes mit Erde auf. Lassen Sie etwa zwei Zentimeter bis zum Topfrand Platz, damit das Wasser beim anschließenden Angießen nicht überläuft. Drücken Sie die Erde vorsichtig fest. Sie können den Topf nun (vorsichtig!) ein paar Mal auf einen harten Untergrund stoßen, um alle Hohlräume zu schließen. Danach müssen Sie die Pflanze nur noch mit Wasser gießen.

Wenn Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen, können Sie die Wurzeln ganz einfach mit den Händen von überschüssiger Erde befreien.
Wenn Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen, können Sie die Wurzeln ganz einfach mit den Händen von überschüssiger Erde befreien.IMAGO / Westend61

Zimmerpflanze umtopfen und durch Teilung vermehren

Wer seine Zimmerpflanze umtopft, kann manche Exemplare dabei gleich vermehren. Pflanzenarten wie Maranten, Farne, Zimmerhafer oder der Bubikopf können leicht geteilt werden. Dazu ziehen Sie die Wurzelballen beim Umtopfen einfach vorsichtig mit den Händen auseinander oder durchtrennen sie mit einem scharfen Messer. Dann pflanzen Sie die einzelnen Teile in kleine Töpfe. Achten Sie darauf, sie am Anfang nicht zu sehr zu gießen, damit sie richtig anwurzeln können.

Zimmerpflanzen, die Luftwurzeln bilden – beispielsweise die Monstera oder eine Efeutute – können ebenfalls leicht vermehrt werden. Dazu schneiden Sie einfach mit einer scharfen Gartenschere einen Steckling ab und pflanzen diesen umgehend ein.

Alternativ können Sie den Steckling oder auch die ganze Pflanze auch in ein Wasserglas stellen. Dazu gießen Sie sie einige Tage nicht, entfernen dann die grobe Erde mit den Händen und den Rest mit der Duschbrause. Danach kann die Pflanze einfach in das Wassergefäß. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig und verwenden Sie Dünger, um ihr genügend Nährstoffe zu bieten.

Fazit: Die Zimmerpflanze umtopfen ist gar nicht schwer

Wenn Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen wollen, ist das nicht so schwer wie gedacht. Ob Sie sie umtopfen müssen, erkennen Sie am besten, wenn Sie die Pflanze aus dem Topf nehmen. Ist die Erde komplett von Wurzeln durchzogen, wird es Zeit. Entfernen Sie einfach die alte Erde, brausen Sie die Pflanze gegebenenfalls ab und setzen Sie sie in einen neuen, vorbereiteten Topf. Wer möchte, kann die Gelegenheit auch dazu nutzen, um Ableger von ihr zu machen.■