Experten-Rat zu den Tonkügelchen

Zimmerpflanzen: Weißer Belag auf der Hydrokultur – ist das Schimmel? Wie bekommt man ihn weg?

Weißer Belag auf den Tonkügelchen der Hydrokultur? So bekommen Sie ihn weg.

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Bei der Hydrokultur werden die Pflanzen in Wasser gehalten, fixiert werden sie mit Blähton. Das Wasser steht nur im unteren Drittel des Topfes
Bei der Hydrokultur werden die Pflanzen in Wasser gehalten, fixiert werden sie mit Blähton. Das Wasser steht nur im unteren Drittel des TopfesImago/Redeleit

Zimmerpflanzen werden immer beliebter und viele Pflanzenfans lassen ihre grünen Mitbewohner nicht in Erdreich wurzeln, sondern setzen auf Hydrokultur mit einem Substrat aus gebrannten Tonkügelchen. Manchmal bildet sich auf den Hydrokultur-Kügelchen jedoch ein weißer Belag. Um Schimmel handelt es sich dabei aber nicht, beruhigt ein Experte – der auch verrät, was zu tun ist.

Ein weißer Belag auf den Hydrokultur-Kugeln für Zimmerpflanzen ist unbedenklich. Auf ihnen könne kein Schimmel entstehen, da es sich bei den Blähtonkugeln um kein organisches Material handelt. Das erklärt Thomas Helk, Vorstandsmitglied des Fachverbandes Raumbegrünung und Hydrokultur in Berlin.

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Die weißen Ablagerungen sind lediglich Salzreste aus der Nährstofflösung, die dem Gießwasser bei dieser Form der Pflanzenbewässerung beigefügt werden. Diese seien aber gesundheitlich vollkommen unbedenklich, weshalb Zimmerpflanzen in Hydrokultur auch in Arztpraxen und Krankenhäusern verwendet werden dürfen, erklärt der Experte.

Was kann man gegen den weißen Belag tun?

Wer sich an dem Belag stört, kann die obersten Körner des Substrates waschen. Sind nur kleine Mengen Salz darauf vorhanden, kann es laut Helk schon reichen, die Kugeln mit dem Gießwasser abzuspülen.

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Wie funktioniert Hydrokultur?

Hydrokultur-Pflanzen wachsen nicht in der Erde, sondern in einem speziellen mineralischen Blähtonsubstrat. Der Vorteil: Weder Staunässe noch Pilzkrankheiten schaden den Pflanzen. Meist gibt es an den Töpfen auch einen Wasserstandsanzeiger, der Hobbygärtnern anzeigt, wann ihre Pflanze wieder Wasser benötigt.

Die Kugeln sind meist nicht rund, sondern größtenteils nierenförmig, was auf den Herstellungsprozess zurückgeht. Sie werden unter anderem bei rund 1200 Grad gebrannt, dabei verändern sie ihr Volumen und werden größer. Es entsteht laut dem Fachverband ein Korn mit einer stabilen Außenhaut, welches innen einen Kern mit feinen Poren und Luftlöchern hat.

Es kann keine Feuchtigkeit aufnehmen, aber Wasser wird über die Außenhaut von Korn zu Korn in den oberen Bereich des Pflanzgefäßes und direkt zu den Wurzeln transportiert. Das Gießwasser selbst steht optimalerweise nur im unteren Drittel des Topfes.