Hilfe, Männergrippe!

Männergrippe: Ist sie nur ein Spaß oder gibt es sie wirklich?

Der Begriff Männergrippe wird oft humoristisch gebraucht. Tatsächlich ist aber etwas dran am Männerschnupfen. Erfahren Sie, was es damit auf sich hat.

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Über die Männergrippe wird sich oft lustig gemacht - doch an ihr ist tatsächlich etwas dran.
Über die Männergrippe wird sich oft lustig gemacht - doch an ihr ist tatsächlich etwas dran.Westend61/ IMAGO

Die Männergrippe: Viele kennen den Ausdruck. Die meisten benutzen ihn aus humoristischen Gründen, um sich über das Wehleiden der kranken Männer lustig zu machen, während Frauen ein paar Mal niesen und dann wieder fit sind. Doch was ist eigentlich dran an der Männergrippe? Gibt es sie wirklich? Wir klären auf!

Was ist eine Männergrippe?

Der Begriff Männergrippe wird oft humoristisch gebraucht, wenn sich kranke Männer übertrieben über leichte Erkältungssymptome beschweren. Allerdings steckt dahinter tatsächlich ein medizinischer Hintergrund, denn Männer haben eine schlechtere Immunabwehr.

Während Frauen leichte Erkältungen oft gut wegstecken, sind Männer anfälliger für Keime. Auch Impfungen schlagen bei männlichen Körpern weniger gut an als bei weiblichen.

Ein weiterer Grund: Viele Frauen sind regelmäßige Schmerzen gewohnt – durch ihre Periode. Männer sind mit solch einem Schmerz nicht konfrontiert und reagieren deshalb heftiger auf Erkältungssymptome wie Kopf- oder Bauchschmerzen.

Warum haben Frauen ein stärkeres Immunsystem?

Dass Männer an einer Männergruppe oder Männerschnupfen leiden, lässt sich mit dem Hormonhaushalt erklären. Frauen verfügen über das weibliche Sexualhormon Östrogen, welches die Vermehrung von Abwehrzellen ankurbelt.

Das männliche Sexualhormon Testosteron sorgt wiederum für das Gegenteil und hemmt die Immunabwehr. Deshalb sollen vor allem Männer, die einen hohen Testosteronspiegel haben, anfälliger für Krankheiten sein.

Die starke Immunabwehr von Frauen hat aber übrigens auch einen Nachteil: Sie sind anfälliger für Krankheiten, bei denen das Immunsystem gegen den eigenen Körper arbeitet, beispielsweise Rheuma oder Multiple Sklerose.

Auch das fehlende X-Chromosom begünstigt eine Männergrippe

Der Männerschnupfen wird auch durch das fehlende X-Chromosom begünstigt. Für das Immunsystem wichtige Gene liegen auf dem X-Chromosom. Während Frauen davon zwei haben, verfügen Männer nur über eins.

Diese Dopplung sorgt gewissermaßen für eine immunsystematische Überlegenheit. B- und T-Zellen, die wichtig für das Immunsystem sind, werden bei Frauen stärker aktiviert.

Auch der Lebensstil ist nicht unschuldig an einer Männergrippe

Die Männergrippe findet ihre Ursache allerdings nicht nur im Körper selbst. Auch der Lebensstil vieler Männer begünstigt ein schwächeres Immunsystem: Männer trinken im Schnitt mehr Alkohol, rauchen häufiger, ernähren sich ungesünder und bewegen sich weniger.

All diese Faktoren sorgen für ein geschwächtes Immunsystem, was den Körper anfälliger für Krankheiten macht. Dabei können schon kleine Dinge helfen, wie beispielsweise genügend Schritte am Tag zu machen, gesund und ausgewogen zu essen oder gegen den inneren Schweinehund anzukämpfen und sich zum Sport zu motivieren.

Was hilft gegen Männergrippe?

Gegen eine Männergrippe bzw. eine Erkältung hilft vor allem eins: Ruhe. Schlafen Sie viel, legen Sie sich auf die Couch oder ins Bett und gönnen Sie Ihrem Körper eine Auszeit.

Auch Tees oder bewährte Hausmittel wie Zwiebelsaft oder Quarkwickel helfen gegen die Symptome. Versuchen Sie auch, sich moderat an der frischen Luft zu bewegen und kleine Spaziergänge einzubauen, sofern Ihr Gesundheitszustand dies zulässt.

Natürlich gibt es auch entsprechende Medikamente, die Erkältungsbeschwerden lindern können. Lassen Sie sich diesbezüglich am besten in einer Apotheke beraten und gehen Sie gegebenenfalls zum Arzt.

Fazit: An der Männergrippe ist tatsächlich etwas dran

Der Begriff Männergrippe wird zwar oft benutzt, um sich über wehleidige Männer lustig zu machen, doch an ihr ist tatsächlich etwas dran. Das männliche Immunsystem arbeitet anders als das weibliche, weshalb Männer eine Erkältung weniger gut wegstecken. Aber auch der Lebensstil vieler Männer ist ungesünder, was Krankheiten begünstigt.