Tipps gegen Schädlinge

Irrer Backpulver-Trick beim Gurkenanbau: Ernte retten trotz Mehltau

Wochenlang hat man seine Gurkenpflanzen gehegt und gepflegt – und plötzlich sind sie krank. Was nun? KURIER verrät, wie Sie die Ernte retten.

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Mehltau ist der größte Feind beim Gurkenanbau.
Mehltau ist der größte Feind beim Gurkenanbau.Shotshop/Imago

Es ist die größte Freude der Hobby-Gärtner: eine reiche Ernte – zum Beispiel bei den liebevoll gehegten und gepflegten Gurken. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Klar, der richtige Umgang mit der Königsblüte der Gurkenpflanze entscheidet mit über den Ernteerfolg. Als Dünger reicht immer noch einfacher Kaffee. Und dann? Dann kommen da plötzlich diese lästigen Krankheiten, die den Pflanzen zusetzen. Allen voran Mehltau. Wie Sie den loswerden und warum Sie ihn loswerden sollten, um Ihre Gurkenernte nicht zu gefährden – KURIER klärt auf.

Was genau ist Mehltau, wie erkennt man ihn an der Gurkenpflanze?

Mehltau ist eine häufige Pilzerkrankung. Er befällt die Blätter der Gurkenpflanzen und bedeckt sie mit einem weißen oder grauen Pilzbelag. Es gibt zwei Haupttypen: Echten Mehltau und Falschen Mehltau.

Die charakteristischsten Anzeichen für Echten Mehltau sind weiße pudrige Flecken auf den Oberseiten der Blätter, die sich oft zu einem flächendeckenden Belag ausweiten. Betroffene Blätter können sich kräuseln, vergilben und schließlich absterben. Echter Mehltau bildet sich typischerweise bei warmem, trockenem Wetter und kann sich schnell ausbreiten.

Erste Anzeichen für Falschen Mehltau sind gelbe eckige Flecken auf den Oberseiten der Blätter, die später braun werden. Auf den Unterseiten der Blätter bildet sich ein grauer bis violetter flaumiger Belag. Stark befallene Blätter welken und sterben ab, was zu einem schnellen Verlust des Laubs führen kann. Falscher Mehltau bevorzugt feuchte, kühle Bedingungen und tritt oft nach regnerischem Wetter auf.

Wer Gurken im heimischen Garten anbaut, sollte wissen, wie man sie gegen Mehltau schützt.
Wer Gurken im heimischen Garten anbaut, sollte wissen, wie man sie gegen Mehltau schützt.CHROMORANGE/Imago

Warum schadet Mehltau der Gurkenernte?

Mehltau schadet der Gurkenernte, indem er die Fähigkeit der Pflanzen zur Fotosynthese reduziert, das Pflanzenwachstum verlangsamt, die Fruchtqualität beeinträchtigt und die Pflanzen anfälliger für weitere Krankheiten macht. Diese Faktoren führen zusammen zu einer deutlich geringeren und qualitativ schlechteren Ernte.

Wie kann man Mehltau beim Gurkenanbau vorbeugen?

Schon die Sortenwahl kann helfen, das Mehltauproblem zu minimieren. Verwenden Sie resistente oder tolerante Gurkensorten. Viele moderne Sorten sind gezüchtet, um widerstandsfähiger gegen Mehltau zu sein.

Achten Sie auch auf den richtigen Standort. Pflanzen Sie Gurken an einem sonnigen Standort mit guter Luftzirkulation. Vermeiden Sie übermäßig dichte Pflanzungen, da dies die Luftzirkulation behindern kann.

Wechseln Sie die Anbauflächen jährlich, um die Ansammlung von Krankheitserregern im Boden zu verhindern. Pflanzen Sie Gurken nicht jedes Jahr an derselben Stelle.

Wichtig: richtiges Gießen der Gurkenpflanze! Gießen Sie die Pflanzen am Morgen, damit das Laub Zeit hat, vor Einbruch der Nacht abzutrocknen. Vermeiden Sie es, die Blätter zu benetzen, und gießen Sie stattdessen direkt den Boden. Achten Sie auf einen gut durchlässigen Boden und mulchen Sie die Pflanzen, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Spritzen von Wasser auf die Blätter zu minimieren.

Sprühen Sie Gurkenpflanzen mit einer Milch-Lösung ein, um die Blätter vor Schädlingen zu schützen.
Sprühen Sie Gurkenpflanzen mit einer Milch-Lösung ein, um die Blätter vor Schädlingen zu schützen.Imago/Shotshop

Was kann man machen, wenn die Gurkenpflanzen mit Mehltau befallen sind?

Entfernen infizierter Blätter: Schneiden Sie befallene Blätter und Pflanzenteile ab und entsorgen Sie sie, um die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern. Lassen Sie die infizierten Teile nicht auf dem Kompost, da der Pilz dort überleben kann.

Bodenverbesserung: Arbeiten Sie regelmäßig Kompost und organisches Material in den Boden ein, um die Bodenstruktur und -gesundheit zu verbessern. Gesunde Böden fördern widerstandsfähige Pflanzen.

Nährstoffversorgung: Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen ausreichend Nährstoffe erhalten. Eine ausgewogene Düngung stärkt die Pflanzen und macht sie weniger anfällig für Krankheiten.

Fungizide: Bei starkem Befall können fungizide Mittel eingesetzt werden. Verwenden Sie biologische Fungizide wie Neemöl oder Schwefelpräparate. Bei chemischen Fungiziden sollten Sie auf die Anwendungshinweise achten und sicherstellen, dass sie für den Einsatz auf Gurken zugelassen sind.

Welche Hausmittel helfen gegen Mehltau auf Gurkenpflanzen?

Backpulver-Trick: Backpulver oder auch Natron erhöhen den pH-Wert auf der Oberfläche der Pflanzenblätter. Pilze wie Mehltau bevorzugen ein saures Milieu. Durch die Erhöhung des pH-Werts wird das Milieu für die Pilze ungünstiger, wodurch ihr Wachstum gehemmt wird. Und so geht’s: Mischen Sie einen Esslöffel Backpulver, einen Teelöffel Pflanzenöl und ein paar Tropfen Spülmittel in einen Liter Wasser. Sprühen Sie diese Lösung regelmäßig auf die Blätter.

Milch-Wasser-Mischung: Auch der Milchtrick hat sich im Kampf gegen Mehltau bei Gurken bewährt. Eine genaue Anleitung, wie Milch beim Gurkenanbau hilft, lesen Sie hier