Gartenliebhaber kennen das: Die Gartensaison hat begonnen und alles steht in voller Blütet. Doch jedes Jahr taucht ein unliebsamer Gast auf, der sich hartnäckig in Beeten, auf dem Rasen, den gepflasterten Wegen oder der Terrasse breitmacht: Unkraut. Das schadet dem Pflaster zwar nicht, aber viele Gartenfreunde wünschen sich lieber keine „grünen Fugen“. Ameisengänge unter dem Gehwegpflaster können eine ernsthafte Gefahr darstellen, da sie dazu führen können, dass die Gehwegplatten angehoben werden und somit zu gefährlichen Stürzen führen können.
Trotz des Sprichworts „Dagegen ist kein Kraut gewachsen“ kann Unkraut mit den richtigen Werkzeugen effektiv im eigenen Garten bekämpft werden. Aber worauf sollte man bei der Unkrautbekämpfung achten? Hier die sieben besten Tipps und Tricks - und das ganz ohne Chemie.
Es ist gesetzlich verboten, Unkraut an Bürgersteigen, Gehwegen, privaten Hofflächen und Zufahrten mit chemischen Mitteln zu bekämpfen. Die Nichteinhaltung dieser Vorschrift kann zu einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro führen. Der Grund dafür liegt darin, dass die Wirkstoffe von Chemikalien auf Pflaster und Wegen durch Regen ins Grundwasser und in Gewässer gespült werden, was die Umwelt belastet. Im Gegensatz dazu gelangen die Wirkstoffe im Beet hauptsächlich an die Pflanzen und werden im Boden abgebaut.
Was zählt zu den Unkräutern?
Als Unkraut oder Wildkraut werden natürlich wachsende Pflanzen bezeichnet, die im Gegensatz zu Kultur- und Zierpflanzen ohne menschliches Zutun wachsen. Kein Wunder also, dass sie an dem Platz, an dem sie wachsen, einfach unerwünscht sind. Hobby- und Profigärtner zählen Löwenzahn, Klee, Moos, aber auch Ehrenpreis, Gundermann oder Hornkraut zu den Unkräutern.
Das raten Experten gegen Unkraut
Tipp 1: Unkraut entfernen mit einem Fugenkratzer

Mit einem Fugenkratzer können Sie gezielt das Unkraut samt Wurzeln aus der Erde holen. Er besteht aus aus einer hakenförmigen Stahlklinge, die meist robuster ist als ein Messer, dessen Spitze leicht abbrechen kann.
Tipp 2: Unkraut entfernen mit heißem Wasser
Das Unkraut wird mit heißem Wasser behandelt und anschließend mit einem festen Besen entfernt, ohne die Pflanzen zu beschädigen. Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass auch Wurzelstücke im Boden und verstreute Samen durch das heiße Wasser geschädigt werden, was das Wachstum neuer Unkräuter reduziert.
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Tipp 3: Unkraut entfernen mit einem Abflammgerät

Beim Einsatz eines Abflammgeräts werden die Pflanzen nicht direkt verbrannt, sondern lediglich auf eine hohe Temperatur erhitzt, um das Eiweiß gerinnen zu lassen und die Zellwände zu zerstören. Es handelt sich um eine einfache Methode, jedoch birgt sie ein gewisses Brandrisiko. Hobbygärtner sollten darauf achten, dass die Pflanzen nicht in Flammen aufgehen, da dies die Brandgefahr erhöht. Vor der Anwendung sollten trockene Pflanzenreste wie Blätter, Gräser und Zweige entfernt werden, und es sollte an einem windstillen Tag gearbeitet werden, um die offene Flamme sicherer und gezielter einzusetzen.
Tipp 4: Unkraut entfernen mit Stahlbürsten
Sie sind die brachiale Methode, die auch Kraft kostet: Das Unkraut wird durch die Stahlborsten zerstört, zugleich reißt es die Pflanze aus dem Boden. Nicht anwenden sollte man die Bürste auf kratzempfindlichen Untergründen.
Tipp 5: Unkraut entfernen mit Infrarot-Handgerät
Die Infrarot-Technik vernichtet Unkraut umweltfreundlich, giftfrei, geräuschlos und ohne offene Flamme. Diese intensive Strahlung trifft gezielt auf Unkraut und Flugsamen, bringt deren Eiweißzellen und damit die Zellwände zum Platzen und leitet so umgehend den Verwelkungsprozess ein. Ein weiterer Vorteil: Auch die auf dem Boden verteilten Samen der Pflanzen können nicht mehr keimen.
Tipp 6: Unkraut entfernen mit Fugenmörtel oder Fugensand

Bei Unkraut in Pflasterstein-Fugen oder Ameisenbefall kann Pflasterfugenmörtel Abhilfe schaden. So lassen sich Pflastersteine wasserdurchlässig verfugen. Dabei wird der sandige Mörtel in die Fugen gekehrt und gewässert. Das Gute: Er bindet sich von alleine an, weil sich das Material selbst erhärtet und Pflastersteine besser stabilisiert werden. Die Fugen bleiben unkrautfrei, aber wasserdurchlässig und Insekten wie Ameisen suchen sich lieber andere Pfade.
Die Pflastersteine werden aber nicht versiegelt. Das ist wichtig, denn in einigen Gemeinden werden höhere Abgaben verlangt, wenn Sie Pflasterfugen versiegeln. Grund: Wasser kann nicht mehr versickern! Daher kann man neben Fugenmörtel auch wasserdurchlässigen Fugensand verwenden.
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Tipp 7: Unkraut entfernen mit Hochdruckreiniger
Durch den Hochdruckreiniger werden Moos und Unkraut aus den Fugen gewaschen. Dabei kann allerdings auch Füllmaterial der Fugen ausgeschwemmt werden. ■