Für eine prächtige Blüte müssen Rosen optimal gepflegt werden. Wir geben Tipps, wie es geht.
Für eine prächtige Blüte müssen Rosen optimal gepflegt werden. Wir geben Tipps, wie es geht. IMAGO/Dean Pictures

Rot, rosé, gelb, orange, aufrecht oder buschig: Rosen sind anmutig. Doch sind die Lieblingsblumen der Deutschen empfindliche Gewächse. Wer sie nicht gefährden will, sollte daher im Frühling nicht zu früh zur Schere für den Rückschnitt greifen. Sie könnten sonst erfrieren. Doch wussten Sie, dass Sie in Ihrem Garten oder dem Ihrer Nachbarn beim Einschätzen des richtigen Zeitpunkts sogar eine Helferin haben: die Forsythie. Erblüht sie, ist - meistens - der richtige Moment für den Rückschnitt.

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Die perfekte Zeit für den Rosenschnitt

Die Forsythie gilt als eine sogenannte Zeigerpflanze des phänologischen Kalenders. Anders als beim astrologischen und meteorologischen Kalender beginnen und enden seine Phasen nicht an einem festgelegten Tag. Stattdessen werden sie jedes Jahr bestimmt von der Witterung und dem Entwicklungsstand der Pflanzen. Beides kann regional verschieden sein.

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Heiko Hübscher, Gärtnerischer Leiter des Rosengartens Zweibrücken, rät daher, immer noch ein Auge auf den Wetterbericht zu werfen - und im Zweifel lieber etwas länger zu warten. So riskiert man kein Erfrieren der Rosenknospen im Frost. Richtig zu spät kann man mit dem Schnitt kaum sein. Der Rosenprofi hat auch schon testweise erst Mitte Mai zur Schere gegriffen. „Und diese Rosen haben trotzdem schon am 20. Juni geblüht“, berichtet Hübscher.

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Strauchrosen haben eine ideale Höhe, auf die sie zurückgeschnitten werden sollten.
Strauchrosen haben eine ideale Höhe, auf die sie zurückgeschnitten werden sollten. Deutsche Presse-Agentur GmbH

So beschneiden Sie die Rosen am besten

Der Schnitt ist wichtig für die Rosen, auch wenn man ihnen scheinbar die Chance auf viele Blüten nimmt - schließlich schneidet man auch Knospen ab. „Ein Rosengärtner braucht ein kaltes Herz und eine heiße Schere“, sagt Heiko Hübscher. „Der Schnitt ist nötig und er ist keine Brutalität an den Pflanzen. Denn die Rosen werden mit jedem Jahr anfälliger für Krankheiten - und irgendwann auch zu hoch.“

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Die Züchter geben vor, wie hoch die Rose sein sollte, um im idealen Gleichgewicht zu sein. „Wird der Stock zu hoch, treiben unten keine Knospen mehr aus. Dann hat man dort nur noch Laub oder die Rose wird unten ganz kahl.“ Dafür kann ein regelmäßiger Schnitt die Lebenserwartung einer Rose erhöhen - auf 25 bis 50 Jahre.

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Verwenden Sie eine zweischneidige, scharfe Rosen- oder Rebschere. Entfernen Sie erfrorenes, schwärzlich-graues Holz ansatzlos beziehungsweise bis in Zonen, in denen frisches Mark zu sehen ist, raten die Experten von Mein schöner Garten.

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Idealerweise schneidet man etwa 0,5 bis einen Zentimeter über einer nach außen zeigenden Knospe ab, erklärt die Hessische Gartenakademie. Wird zu dicht an diesem sogenannten Auge gekappt, kann es verletzt werden oder in der Folge austrocknen. Geschnitten wird schräg nach oben, so kann Regenwasser schneller ablaufen. Das reduziert die Infektionsgefahr mit Pilzen und Bakterien. Ab kommen alle Triebe, die dünner als ein Bleistift sind, sowie die konkurrierenden Triebe. Auch alte Triebe können regelmäßig bodennah abgeschnitten werden. 

Am besten ist es, Rosen zur Zeit der Forsythienblüte zurückzuschneiden.
Am besten ist es, Rosen zur Zeit der Forsythienblüte zurückzuschneiden. imago/Panthermedia

Rosen einpflanzen - so geht's

Rosen einpflanzen geht im Grunde das ganze Jahr über. Traditionell beginnt die Saison für Gärtner aber im September. „Idealer Pflanztermin ist der Herbst, wenn der Boden noch warm ist“, sagt Thomas Proll, Züchtungsleiter einer Rosenbaumschule. Die Pflanzen müssen sich nicht gleichzeitig auf die Blüten- und Wurzelbildung konzentrieren und wachsen so schneller am neuen Standort an.

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Die Rose sollte genügend Licht und Nährstoffe erhalten, damit Schädlinge und Pilze keine Chance haben. Manche Faktoren sind auch von der Sorte abhängig, etwa, ob die Rose direktes oder eher indirektes Sonnenlicht mag. Die Wurzeln sollten auf etwa 20 bis 30 cm und die oberirdischen Triebe auf circa 20 cm eingekürzt werden. Laut Experten ein wichtiger Grundstein für das erfolgreiche Einwachsen. Das Pflanzloch sollte tief genug sein, sodass die Wurzeln locker nach unten hängen. Wichtig: „Bei der Neupflanzung gibt man keinen Dünger in das Pflanzloch“, sagt Thomas Proll.

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Anschließend werden die Rosen mit Erde angehäufelt, sodass sie gut vor Frost und Verdunstungsschäden geschützt sind. Das gilt auch für das Pflanzen im Frühjahr. In den Wintermonaten wachsen die Rosen nicht nach oben. Viel wichtiger ist es in dieser Phase, dass sich die Rosenwurzeln in die Tiefe entwickeln.