In TV-Debatte

AfD-Chefin für zwei Jahre Wehrpflicht

Hitzige Diskussionen um den Vorschlag der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel in der letzten TV-Debatte vor der Bundestagswahl am Sonntag.

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Schlussrunde der Spitzenkandidaten von ARD und ZDF: (v.l.) Sahra Wagenknecht, BSW-Parteivorsitzende, Jan van Aken, Die Linke-Parteivorsitzender, Matthias Miersch, SPD-Generalsekretär, Annalena Baerbock, Außenministerin, Bündnis 90/Die Grünen, Christian Lindner, FDP-Parteivorsitzender, Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alice Weidel, AfD Parteivorsitzende
Schlussrunde der Spitzenkandidaten von ARD und ZDF: (v.l.) Sahra Wagenknecht, BSW-Parteivorsitzende, Jan van Aken, Die Linke-Parteivorsitzender, Matthias Miersch, SPD-Generalsekretär, Annalena Baerbock, Außenministerin, Bündnis 90/Die Grünen, Christian Lindner, FDP-Parteivorsitzender, Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alice Weidel, AfD ParteivorsitzendeIMAGO/Frank Ossenbrink

Noch einmal gab es am Donnerstagabend eine große TV-Debatte von ARD und ZDF vor der Bundestagswahl am Sonntag. Und angesichts der neuen Herausforderungen in der europäischen Sicherheits- und Außenpolitik kam von der AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel der Vorschlag, wieder eine zweijährige Wehrpflicht in Deutschland einzuführen. „Wir müssen unsere Bundeswehr auf den Prüfstand stellen, um unsere Verteidigungsfähigkeit wiederherzustellen“, ergänzte Weidel in der „Schlussrunde“ der Spitzenkandidaten und anderer Parteivertreter. An Weidels Äußerung schloss sich eine hitzige Debatte über einen Wehr- oder Pflichtdienst an.

FDP-Spitzenkandidat Lindner warnte vor einem „gewaltigen Freiheitseingriff“, den eine zweijährige Wehrpflicht für junge Menschen bedeute. Dieser halte Menschen zudem von Ausbildung und Erwerbstätigkeit ab.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann forderte, dass junge Menschen nach der Schulzeit ein Jahr lang zu einer Dienstpflicht herangezogen werden. Es brauche aber dabei „so viele Optionen, dass es sogar Freude bereitet“. Linnemann nannte etwa das Technische Hilfswerk (THW) und die Feuerwehr als Alternativen zum klassischen Bundeswehr-Dienst. Die Dienstpflicht sei „für den Zusammenhalt in der Gesellschaft essenziell“. Dafür brauche es aber „einen gesellschaftlichen Konsens in Deutschland“.

Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock äußerte „große Sympathien für ein freiwilliges Deutschlandjahr, um den Zusammenhalt in Deutschland zu sichern“. Dieses müsse aber für alle möglich sein, etwa auch für ältere Arbeitnehmer, die ein Sabbatjahr planen.

Der Linken-Spitzenkandidat Jan van Aken kritisierte „diese ganze Pflichtjahr-Debatte“ als „verlogen“. Viele junge Menschen wollten jetzt schon ein freiwilliges soziales Jahr machen, doch die staatlichen Gelder reichten dafür nicht aus. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht nannte im Zusammenhang mit der Wehrpflicht die „Kriegstüchtigkeits-Debatte“ als „Wahnsinn“.