Einst abgeschafft, rückt eine Wehrpflicht in Deutschland wieder ins Blickfeld der Politiker. Eines ist klar, Europa muss für seine Sicherheit und Verteidigung mehr tun. Die USA sind drauf und dran, nicht mehr uneingeschränkt für die Sicherheitsbelange der Europäer einstehen zu wollen. Es gibt Verwerfungen im transatlantischen Verhältnis. Deshalb will die Union im Fall einer Regierungsübernahme nach der Bundestagswahl am Sonntag verstärkt auf die Einführung der aufwachsenden Wehrpflicht aus ihrem Wahlprogramm dringen.
Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul sagte dem Berliner „Tagesspiegel“ vom Donnerstag, „die Wehrpflicht ist einer der Punkte, die wir als Union in Koalitionsverhandlungen einbringen werden.“ Spätestens die Münchner Sicherheitskonferenz habe gezeigt, dass die Personalfrage eine Priorität der neuen Regierung sein müsse.
Vor dem Hintergrund, dass die Bundeswehr zuletzt geschrumpft statt gewachsen sei, wollen die Christdemokraten Wadephul zufolge „auf dem vorliegenden Modell von Minister Pistorius mit verpflichtenden Fragebögen zur Wehrerfassung aufbauen“. Die Union glaube aber, darüber noch noch hinausgehen zu müssen.