Einfach schrecklich

Toter Fabian aus Güstrow: Tränen-Geschenk für Mama Dorina

Erstes Weihnachten ohne Fabian: Die Mutter des ermordeten Jungen aus Güstrow kämpft mit Trauer – Freunde geben ihr Halt und ein besonderes Geschenk.

Author - Florian Thalmann
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Schon im Oktober wurde der kleine Fabian aus Güstrow ermordet. Seine Mutter Dorina musste nun das erste Weihnachtsfest ohne ihren Sohn verbringen.
Schon im Oktober wurde der kleine Fabian aus Güstrow ermordet. Seine Mutter Dorina musste nun das erste Weihnachtsfest ohne ihren Sohn verbringen.Jens Büttner/dpa, Polizei

In den vergangenen Tagen feierten etliche Familien in ganz Deutschland und auf der Welt das Weihnachtsfest, verbrachten viel Zeit miteinander, erfreuten sich an Lichtern, am Weihnachtsbaum, an den Geschenken. Doch für manche war das Fest nicht schön, sondern schrecklich und schwer – etwa für die Mutter des kleinen Fabian aus Güstrow, der im Oktober brutal ermordet wurde. Noch immer ist unklar, wer den Jungen tötete und warum. Für Dorina, seine Mama, war es nun das erste Fest ohne ihren geliebten Sohn. Von Freunden bekam die junge Frau ein besonders emotionales Geschenk.

Tod des kleinen Fabian aus Güstrow beschäftigt ganz Deutschland

Das Festessen, der schön geschmückte Weihnachtsbaum, die Geschenke: Während viele Familien in Deutschland voller Freude die Weihnachtstage begingen, dürfte klar sein, dass es für Fabians Mutter Dorina das wohl schwerste Weihnachtsfest ihres Lebens war. Zum ersten Mal musste sie ohne ihren Fabian feiern: Der kleine Junge aus Güstrow verschwand am 10. Oktober zunächst spurlos, wurde nach tagelanger Suche tot an einem Tümpel bei Klein Upahl entdeckt, etwa 15 Kilometer vom Haus seiner Mutter entfernt. Er wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.

Ein schrecklicher Fall, der ganz Deutschland bewegt und beschäftigt. Noch immer laufen die Ermittlungen, noch immer sitzt die Hauptverdächtige Gina H. in Untersuchungshaft, noch immer ist nicht klar, warum der kleine Junge sterben musste und wer ihn tötete. Noch immer beherrscht die Ungewissheit auch das Leben von Fabian Mutter Dorina. Auch über die Weihnachtstage. „Ich habe gar keinen richtigen Wunsch“, sagte sie in einem Interview gegenüber dem „Nordkurier“ vor dem Fest. „Das, was ich mir wünsche, kann nicht in Erfüllung gehen.“ Jeder ahnt: Sie würde alles dafür geben, ihren Sohn wieder in die Arme schließen zu können.

Anfang Dezember durchsuchte die Polizei das Gelände rund um den Tümpel, an dem Fabians Leiche gefunden wurde.
Anfang Dezember durchsuchte die Polizei das Gelände rund um den Tümpel, an dem Fabians Leiche gefunden wurde.Bernd Wüstneck/dpa

Gegenüber dem Blatt berichtete die Mutter von Fabian aus Güstrow auch von den Weihnachtstraditionen in der Familie – und verriet, wie sehr ihr Sohn den Weihnachtsschmuck liebte. „Das Schmücken habe ich in den letzten Jahren immer mit Fabian zusammen gemacht“, erzählte sie. „Er hat sich immer so gefreut. Wir haben manchmal den Baum schon ganz früh aufgestellt, weil er es gar nicht abwarten konnte.“ Schon mit dem ersten Türchen am Adventskalender habe auch der Baum stehen müssen. Sie selbst hätte in diesem Jahr gar nicht die Kraft gehabt, einen Weihnachtsbaum aufzustellen und zu schmücken.

Enge Freunde helfen Fabians Mutter durch die schwere Zeit

Doch enge Freunde halfen, dekorierten mit ihr den Baum. Und gaben ihr Halt in der schweren Zeit ohne ihren kleinen Fabian. „Ich hoffe einfach, dass ich die Tage durch meine Freunde so gut wie es geht überstehen kann – und dass ich vielleicht auch nicht jeden Moment daran denken muss“, sagt Fabians Mama Dorina. Ihre Freunde hätten alles organisiert, damit sie Weihnachten und Silvester nicht allein verbringen muss, sie könne jederzeit zu ihnen kommen. „Das hilft sehr.“

Seit Wochen wird um den ermordeten Fabian aus Güstrow getrauert. Seine Mutter erlebt eine schreckliche Zeit, ganz besonders an den Weihnachtstagen.
Seit Wochen wird um den ermordeten Fabian aus Güstrow getrauert. Seine Mutter erlebt eine schreckliche Zeit, ganz besonders an den Weihnachtstagen.Jens Büttner/dpa

Sie wolle ihr etwas Freude zurückbringen, sagt etwa Freundin Anja. „Freude, die sie eigentlich schon verloren hat. Wir wollen ihr Halt geben, damit sie nicht in ein tiefes Loch fällt. Dass sie einfach mal wieder ein bisschen ins normale Leben zurückkommt.“ Auch ein besonderes Geschenk gab es von den Freunden: Sie kauften für Fabians Mutter symbolisch einen Stern, benannten ihn nach Fabian. Ein Zeichen dafür, dass der kleine Junge auch nach dem brutalen Mord immer bei ihr ist.

Viele Menschen in ganz Deutschland hoffen, dass das Rätsel über den Tod des kleinen Jungen bald gelöst wird. Fabian verschwand am 10. Oktober aus dem Haus seiner Mutter in Güstrow – er sollte an dem Tag eigentlich zu Hause bleiben, weil er am Tag zuvor an Nasenbluten gelitten hatte. Als sie von der Arbeit kam, war der Achtjährige weg. Es folgte eine große Suchaktion.

Fabians Leiche wurde an einem Tümpel abgelegt und verbrannt

Vier Tage später wurde dann Fabians Leiche an einem Tümpel bei Klein Upahl entdeckt – der Junge wurde ermordet, außerdem hatte der Täter versucht, die Leiche zu verbrennen. Vermutlich, um Spuren zu beseitigen. Als Hauptverdächtige gilt Gina H., die Ex-Freundin von Fabians Vater. Sie war es auch, die die Leiche an dem Tümpel fand – sie ging dort zufällig spazieren, sagte sie laut Berichten.