In der Nacht von Samstag zu Sonntag werden wieder die Uhren umgestellt – und das leider nicht nur von einem Raum in den anderen, sondern eine Stunde zurück. Was auf den ersten Blick verführerisch klingt, weil wir eine Stunde länger schlafen können, bringt den Rhythmus vieler Menschen trotzdem ordentlich durcheinander. Schon lange wird diskutiert, ob das Ritual abgeschafft werden muss. Nun gibt es einen neuen Vorstoß: Die Zeitumstellung soll weg, sagt ein EU-Kommissar – denn sie schadet Menschen!
Zeitumstellung abgeschafft? EU-Kommissar mit neuem Vorstoß
Schon lange hoffen viele darauf, dass das ewige Hin und Her zwischen Sommer- und Winterzeit irgendwann ein Ende findet. Nun scheint die Abschaffung der Zeitumstellung einen Schritt näher zu rücken – zumindest wenn es nach EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas geht. Der konservative Politiker macht sich für ein Ende der Zeitumstellung stark. Denn sie sei eine „Quelle unnötiger Komplikationen in der Gesellschaft“, sagte er in Straßburg.
Zeitumstellung schadet der Gesundheit vieler Menschen
Forschungen hätten gezeigt, dass das Hin und Her den Menschen gesundheitlich schade. Der Frust sei groß, die Produktivität sinke. Vor allem bei alten Menschen könne die Zeitumstellung langfristige gesundheitliche Folgen haben, das Risiko ernsthafter Erkrankungen erhöhen. „Niemand sollte zu einer solchen Erfahrung per Gesetz gezwungen sein“, sagte Tzitzikostas weiter. „Die Zeit ist gekommen, der Zeitumstellung endlich ein Ende zu setzen. Wir müssen sie endgültig stoppen.“

Der konservative Politiker kündigte deshalb im EU-Parlament jetzt an, dass die Kommission an einer Lösung arbeite. Aktuell soll demnach eine wichtige Untersuchung laufen, die das Ende der Zeitumstellung einläuten soll. Die Ergebnisse sollen die Mitgliedsstaaten bei ihrer Entscheidung unterstützen. Spannend dabei: Eine solche Untersuchung wird von den Mitgliedsstaaten schon lange gefordert. Weil die Kommission sich aber weigerte, wurde gemauert – und es gab keine Entscheidung.
Untersuchung soll das Ende der Zeitumstellung einläuten
Liegt die Untersuchung vor, könnte das also wirklich das Ende der Zeitumstellung einläuten. „Die Kommission wird Hand in Hand mit Parlament und Rat eine faire, pragmatische Lösung suchen, die allen Bürgern nutzt“, verspricht Tzitzikostas. Er selbst sieht die Vorteile, über die immer wieder gesprochen wird, nicht. So werde die erhoffte Energieeinsparung inzwischen nicht mehr erzielt. „Es ist Zeit, es zu Ende zu bringen.“
Viele Deutsche sind gegen die Zeitumstellung
Mit Beginn der Winterzeit werden in Deutschland und den meisten anderen Ländern Europas am Sonntagmorgen (26. Oktober) die Uhren von 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Bis zum 29. März 2026 gilt dann wieder die mitteleuropäische Zeit (MEZ), auch Winterzeit genannt. Während die aktuelle Umstellung viele nicht stört, ist die Umstellung auf Sommerzeit im Frühjahr unbeliebter. Klar: Hier kann man eine Stunde weniger schlafen. Rund drei Viertel der Befragten vertreten die Meinung, der Wechsel sei überflüssig und gehöre abgeschafft. Ein Teil berichtet auch über gesundheitliche Auswirkungen, etwa Schlafprobleme. (mit dpa)




