Von Lawine überrollt

Horst Lichter im ewigen Eis: Betrug mit „Bares für Rares“ immer irrer!

Die Stars von „Bares für Rares“ haben massiv mit Fake-Videos im Netz zu kämpfen. Inzwischen werden die betrügerischen Clips immer verrückter.

Author - Florian Thalmann
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Horst Lichter moderiert Bares für Rares und erfreut sich bester Gesundheit. Im Netz wurde er schon mehrfach für tot erklärt.
Horst Lichter moderiert Bares für Rares und erfreut sich bester Gesundheit. Im Netz wurde er schon mehrfach für tot erklärt.Frank W. Hempel/ZDF /dpa

Fans der Trödel-Show „Bares für Rares“ dürfen am Mittwoch wieder im siebten Himmel schweben: Das ZDF zeigt zur Prime Time eine neue Ausgabe von „Bares für Rares XXL“. Mit dabei: Alle Stars, die die Zuschauer der Sendung so lieben. Doch die TV-Promis, die mit ihrer Show so gute Laune verbreiten, werden im Netz immer wieder mit heftigen Betrugs-Videos konfrontiert. Sie werden von Kriminellen für tot erklärt. Und nicht nur das: Inzwischen werden die Fake-Clips im Internet immer irrer. Ein Video behauptet jetzt, Horst Lichter sei in den Bergen abgestürzt – beim Dreh einer Sonderausgabe von „Bares für Rares“.

Horst Lichter von Lawine erwischt: Betrug mit „Bares für Rares“-Star

Der Clip, der beim Videoportal YouTube Fans von Horst Lichter erschrecken dürfte, erzählt eine ziemlich verrückte Geschichte. Die Rede ist davon, dass der Sender eine Sonderausgabe von „Bares für Rares“ mit dem Untertitel „Expedition der Seele“ produzieren wollte. „Anders als die üblichen Auktionshaus-Sendungen sollte diese Sendung die Experten von Bares für Rares an einen der gefährlichsten Orte der Welt führen.“ Gedreht werden sollte die Show im Karakorum-Gebirge in Pakistan.

Die Sendung sollte sich mit im Eis vergrabenen Schätzen befassen – und Horst Lichter, mehrere Experten und zwei Bergsteiger bei einer Expedition ins Eis begleiten. Ein ZDF-Redakteur wird mit den Worten „Horst wird den deutschen Optimismus an die Spitze der Welt tragen“ zitiert. Doch es soll zur Katastrophe gekommen sein: Die Crew wurden laut dem Clip von einer Lawine überrascht, Horst Lichter und ein Tontechniker verschwanden im Schnee. Nur die Wollmütze des ZDF-Moderators konnte angeblich zunächst gefunden werden. Doch es gibt ein Happy End: Der beliebte Moderator wurde gerettet, in einem Militärkrankenhaus medizinisch versorgt.

Betrüger machen Geld mit Falschmeldungen über Horst Lichter

Na, fällt Ihnen an der Geschichte etwas auf? Richtig: Von dem tragischen Zwischenfall haben selbst eingefleischte Fans von „Bares für Rares“ noch nichts gehört – obwohl in dem Video die Rede davon ist, dass das ZDF eine öffentliche Erklärung herausgegeben haben soll. Doch die ist nirgendwo auffindbar, weil es sich bei der ganzen Geschichte um eine Fake-Meldung handelt. Mit solchen Videos machen Betrüger im Netz Geld – und das scheinbar besonders gern auf Kosten der Stars von „Bares für Rares“.

Heide Rezepa-Zabe und Horst Lichter bei Bares für Rares. Die Stars der Trödel-Show kämpfen gegen Fake-Meldungen im Netz.
Heide Rezepa-Zabe und Horst Lichter bei Bares für Rares. Die Stars der Trödel-Show kämpfen gegen Fake-Meldungen im Netz.Frank W. Hempel/dpa

Auch Susanne Steiger, Walter Lehnertz und Wolfgang Pauritsch betroffen

Schon mehrfach wurden „Bares für Rares“-Händler wie Susanne Steiger, Walter „Waldi“ Lehnertz und Wolfgang Pauritsch in solchen Videos bei YouTube für tot erklärt. Die miese Masche der Kriminellen im Internet: Sie erstellen Clips wie diese in großer Zahl mithilfe künstlicher Intelligenz. Dann werden die Videos hochgeladen – und je mehr Menschen sie anklicken, desto mehr Geld wird damit gemacht. Pro 1000 Aufrufe sind bei dem Videoportal ein paar Euro drin – und das summiert sich. Da die Täter meist im Ausland sitzen, sind sie schwer zu schnappen.

Dieses Video erzählt davon, dass Horst Lichter bei einem Dreh für „Bares für Rares“ in eine Lawine geriet.
Dieses Video erzählt davon, dass Horst Lichter bei einem Dreh für „Bares für Rares“ in eine Lawine geriet.Youtube
Der Star aus „Bares für Rares“ wurde auch schon für tot erklärt. Mit solchen Videos über Horst Lichter machen Betrüger Quote.
Der Star aus „Bares für Rares“ wurde auch schon für tot erklärt. Mit solchen Videos über Horst Lichter machen Betrüger Quote.Youtube
Auch Fake-Meldungen mit ganz anderen Inhalten werden verbreitet. Immer wieder steht Horst Lichter von „Bares für Rares“ im Vordergrund.
Auch Fake-Meldungen mit ganz anderen Inhalten werden verbreitet. Immer wieder steht Horst Lichter von „Bares für Rares“ im Vordergrund.Youtube

Videos über „Bares für Rares“ im Netz werden immer skurriler

Dass es nun immer skurrilere Clips gibt, dürfte auch daran liegen, dass auf die reinen Todes-Meldungen niemand mehr so leicht hereinfällt. Doch andere Fake-Videos finden ihre Opfer. Das zeigt ein Clip, der ein angebliches Interview von Albert Maier im SWR thematisiert. Maier soll hier behauptet haben, dass „Bares für Rares“ ein Fake ist, dass es Drehbücher gibt, in denen der Wert der Gegenstände schon vorher festgelegt ist. Für das Interview und den Medien-Skandal, der danach folgte, gibt es aber keine Belege. Die Zuschauer glauben es dennoch. „Hat echt jemand gedacht, dass die Sendung nicht inszeniert wird?“, fragt ein YouTube-Nutzer in den Kommentaren. Ein anderer: „Ich traue dieser Sendung schon lange nicht mehr über den Weg.“

Horst Lichter musste schon klarstellen, dass er nicht tot ist

Inzwischen müssen die Stars von „Bares für Rares“ immer wieder klarstellen, dass die Videos Fake sind – und ihre Fans darum bitten, entsprechende Clips bei YouTube zu melden, damit sie gelöscht werden. Horst Lichter selbst äußerte sich bereits zu den Todes-Meldungen, die über ihn kursieren. „Aus gegebenem Anlass. Ich lebe immer noch!“, schrieb er im Netz. Das Internet sei voll „mit meiner Beerdigung, mit Bildern vom Unfall, von meinem Herzinfarkt, wie ich im Krankenhaus liege“. Es sei aber nichts dran. „Ich lebe, ich hatte keinen Unfall, es ist nichts mit der Pumpe, ich bin da.“ Fans sollten, wenn sie über solche Videos stolpern, also besser zweimal hinschauen – und nicht alles glauben, was beim Portal YouTube behauptet wird.