Neue Details bekannt

Dragqueen Jurassica Parka früher schon wegen Kinderpornografie verurteilt

Gegen Dragqueen Jurassica Parka stehen schwere Vorwürfe im Raum: Der Verdacht auf Verbreitung und Besitz von Kinderpornografie. Es wäre nicht das erste Mal.

Author - Sharone Treskow
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Gegen die Berliner Dragqueen Jurassica Parka laufen derzeit Ermittlungen wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie. Die Vorwürfe sind nicht neu: Jetzt ist ein rechtskräftiges Urteil von 2023 wegen ähnlicher Vorwürfe aufgetaucht.
Gegen die Berliner Dragqueen Jurassica Parka laufen derzeit Ermittlungen wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie. Die Vorwürfe sind nicht neu: Jetzt ist ein rechtskräftiges Urteil von 2023 wegen ähnlicher Vorwürfe aufgetaucht.Ralf Mueller

Die queere Szene steht unter Schock: Gegen Jurassica Parka, eine der bekanntesten Dragqueens Berlin, wird derzeit wegen des Verdachts auf Verbreitung und Besitz von Kinderpornografie ermittelt. Der Tipp kam aus den Vereinigten Staaten. Bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, gilt die Unschuldsvermutung. Ob Anklage erhoben wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher. Doch neue Informationen werfen jetzt ein anderes Licht auf den Fall.

Jurassica Parka wurde 2023 wegen Kinderpornografie verurteilt

Was ist an den Vorwürfen gegen Jurassica Parka, bürgerlich Mario Olszinsk, wirklich dran? Tatsächlich sind sie nicht neu. Wie die Berliner Staatsanwaltschaft gegenüber dem KURIER bestätigt hat, wurde die Dragqueen im Jahr 2023 vom Amtsgericht Tiergarten (Schöffengericht) wegen „Verbreitung kinderpornografischer Schriften“ zu einer Geldstrafe von 160 Tagessätzen zu je 70 Euro verurteilt.

Das Urteil fiel am 18. Oktober 2023 und wurde am 26. Oktober 2023 rechtskräftig. In der Urteilsbegründung hieß es, dass der Strafrahmen zugunsten des Angeklagten Mario Olszisnk gemindert wurde, da dieser „reumütig und geständig war, es sich um eine spontane Tat handelte und die Tat bereits einige Zeit zurücklag.“

Nina Queer kennt die Vorwürfe gegen Jurassica Parka

Nina Queer ist ebenfalls eine Größe der queeren Szene in Berlin. Sie kennt Jurassica Parka und gibt dem KURIER im Interview eine Einschätzung.
Nina Queer ist ebenfalls eine Größe der queeren Szene in Berlin. Sie kennt Jurassica Parka und gibt dem KURIER im Interview eine Einschätzung.IMAGO

Ihre Drag-Kollegin Nina Queer weiß um die aktuellen Vorwürfe gegen Jurassica Parka, verweist aber in ihrem Statement gegenüber dem KURIER auf den Verdacht einer Schmutzkampagne: „Da ich selbst schon Opfer von schrecklichen Lügen und Gerüchten über mich – allerdings in einem völlig anderen Bereich – wurde, habe ich das ignoriert.“ Weiter betont sie: „Wenn man berühmt ist, gibt es immer viele Menschen, die neidisch sind und einem schaden wollen.“

In einem Instagram-Video von Donnerstag äußert Mario Olszisnk (Jurassica Parka) sich zu den aktuellen Vorwürfen. Auf Anraten seiner Anwältin hin, könne er nichts dazu sagen. Aber er betonte, aktuell eine schwere Zeit durchzumachen. Auch, weil eine andere Dragqueen, die er für seine Freundin gehalten hatte, in der queeren Szene eine Schmutzkampagne gegen ihn führen soll.

Nina Queer glaubt zu wissen, auf wen Jurassica Parka sich hier bezieht: „Sie hat sich mit dem Teufel selbst eingelassen, und zwar in Persona von Margot Schlönzke. Ihr hat sich Frau Parka anvertraut und Margot hat sie für eine Schlagzeile verkauft.“ Nina Queer selbst habe schon am eigenen Leib erfahren, wie übel das sein kann.

Dragqueen Margot Schlönzke. Laut Nina Queer ist sie diejenige, die in der queeren Szene aktuell eine Schmutzkampagne gegen Jurassica Parka führt.
Dragqueen Margot Schlönzke. Laut Nina Queer ist sie diejenige, die in der queeren Szene aktuell eine Schmutzkampagne gegen Jurassica Parka führt.IMAGO/Manfred Behrens

Hält Nina Queer Jurassica Parka für schuldig?

Nina Queer macht keinen Hehl daraus, dass sie und Jurassica Parka keine Freundinnen sind: „Ich habe sehr schnell gemerkt, dass Jurassica generell ein Mensch mit tiefen Abgründen und Problemen ist. Wenn ich mit ihr zusammen war, fühlte ich mich immer unwohl. Ich hatte Angst vor ihr und sie vor mir“, erklärt sie gegenüber dem KURIER.

Trotzdem sagt Nina Queer zu den Kinderpornografie-Vorwürfen: „Vielleicht ist Jurassica in diesem Fall schuldig, vielleicht auch nicht. Es steht uns allen nicht zu, hier ein Urteil zu fällen und darüber zu richten.“ Ihre Empfehlung an Jurassica Parka laute aber in beiden Fällen, die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen und sich irgendwo ein neues Leben aufzubauen und Frieden zu finden.

Nina Queer möchte sich kein Urteil erlauben, ob sie Jurassica Parka für schuldig hält oder nicht.
Nina Queer möchte sich kein Urteil erlauben, ob sie Jurassica Parka für schuldig hält oder nicht.IMAGO/Gartner

Als Botschafterin der queeren Szene sei es Nina Queer sehr wichtig, dass die Vorwürfe um Jurassica Parka aufgeklärt werden: „So ein Fall zieht alle Dragqueens, Transpersonen und Homosexuelle in den Dreck. Augenblicklich gibt es aus dem rechten Spektrum sehr viel Meinungsmache und man würde uns ja alle gerne als Päderasten darstellen.“ Nina Queer selbst verurteile Kinderpornografie aufs Schärfste.