Der Tod des kleinen Fabian aus Güstrow wirft noch immer Rätsel auf. Erst vor ein paar Tagen gab es einen erneuten Einsatz der Ermittler, sie suchten ein weiteres Mal das Gelände um den Tümpel ab, an dem Fabians Leiche gefunden wurde. Derweil sitzt Gina H., die Tatverdächtige, noch in Untersuchungshaft. Bei der Suche nach einem Täter oder einer Täterin wird eines aber immer wieder vergessen: Wie groß das Leid für die Angehörigen des Jungen ist, wie schwer vor allem Fabians Mutter Dorina L. unter dem Mord an ihrem Kind leiden muss. Nun gab es von ihr erneut eine emotionale Botschaft.
Fall Fabian: Freundin seiner Mutter meldet sich in Videos zu Wort
In mehreren Videos hatte schon vor Tagen Raffaela J., eine enge Freundin von Fabians Mutter, neue Informationen rund um den Fall veröffentlicht. Sie erzählte viel über die Ermittlungen, über die Ereignisse rund um das Verschwinden des Jungen aus Güstrow – und gab Einblicke in die Vermutungen, die die Familie selbst zur Tat und zur Tatverdächtigen hat (KURIER berichtete). In einem letzten Video verliest J. nun eine persönliche Botschaft der Mutter – und rührt damit zu Tränen.
Fabians Mutter Dorina L. wolle gern noch etwas Wichtiges sagen – gemeinsam hätten sie es formuliert, nun wolle sie die Botschaft vorlesen. „Ein letztes Wort, ein letztes Danke“, so beginnt die Botschaft. Dorina wolle etwas sagen, was aus der tiefsten Stelle ihres Herzens komme. „Etwas, was Worte kaum tragen können. Danke. Danke an jeden einzelnen Menschen, der gespendet hat. Danke an jeden, der mitgefühlt, geteilt, unterstützt und getragen hat.“ Nur durch die Menschen draußen sei es möglich gewesen, ihrem geliebten Fabian einen Abschied zu schenken, „der seiner kleinen Seele gerecht wird“. Als sie es vorliest, kullern bei Raffaela J. die Tränen.

Es sei ein Abschied voller Würde, Liebe und Größe gewesen. „Ihr habt in einem Moment, in dem für Dorina die Welt stillstand, ein Licht angezündet. Ihr habt gezeigt, was Menschlichkeit bedeutet. Ihr habt aus fremden Menschen eine Gemeinschaft gemacht, die zusammenhält, wenn Worte fehlen.“ Die Mama von Fabian könne nach dem Mord an ihrem Sohn nicht oft genug Danke sagen an all jene, die sie in der schweren Zeit unterstützten. „Ihr habt mir die Kraft gegeben, als ich keine mehr hatte.“
Im Netz wurden Spenden für die Beerdigung von Fabian gesammelt
Sie spricht auch die Spenden an: Mehrere Menschen sammelten im Netz Geld für die Beerdigung. Doch dabei sei es nicht nur um das Geld gegangen. Die Spenden seien auch Trost gewesen, hätten Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. Und: „Sie waren ein Zeichen, dass Fabian nicht vergessen ist und dass seine Mama nicht allein durch diese Dunkelheit gehen muss.“ Fabians Mutter bedankt sich auch für die vielen guten Worte, für jede Umarmung und die Unterstützung aller. „Danke, dass ihr Fabian diesen letzten, würdevollen Weg geschenkt habt.“

Nun muss das schreckliche Verbrechen nur noch aufgeklärt werden – die Ermittlungen laufen im Hintergrund immer weiter. Der kleine Fabian aus Güstrow war am 10. Oktober aus dem Haus seiner Mutter verschwunden, die Polizei und etliche freiwillige Helfer suchten tagelang nach ihm. Vier Tage später wurde dann seine verbrannte Leiche an einem Tümpel bei Klein Upahl in 15 Kilometern Entfernung entdeckt.
Fall Fabian: Gina H. sitzt noch immer in Untersuchungshaft
Die Hauptverdächtige Gina H. sitzt noch immer in Untersuchungshaft, erst am vergangenen Mittwoch wurde die Haft bei einem Haftprüfungstermin bestätigt. Es gibt inzwischen mehrere Zeugen, die Gina H. schwer belasten – Beobachter wollen am Tag des Verschwindens ihr Auto in der Nähe des Fundortes gesehen haben. Außerdem heißt es, Gina H. habe schon am Tag vor dem Auffinden der Leiche andere Zeugen zu dem Tümpel geführt und ihnen die sterblichen Überreste des Jungen gezeigt zu haben. Für Gina H. gilt bis zur Verurteilung dennoch die Unschuldsvermutung.




