Hätten Sie es gewusst?

„Bald nun ist Weihnachtszeit“: HIER entstand das berühmteste Weihnachts-Foto der DDR!

Sie liegt in der Adventszeit noch immer auf unzähligen Plattentellern - doch wo entstand das wunderschöne Foto auf dem Cover von „Bald nun ist Weihnachtszeit“?

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Die Suche nach dem Motiv für das Cover von „Bald nun ist Weihnachtszeit“ führt ins malerische Schwarzenberg im Erzgebirge.
Die Suche nach dem Motiv für das Cover von „Bald nun ist Weihnachtszeit“ führt ins malerische Schwarzenberg im Erzgebirge.Michael Handelmann/imago

Sie ist eine der berühmtesten Schallplatten der DDR – und wird momentan wieder aus vielen Schränken nicht nur im Osten geholt: „Bald nun ist Weihnachtszeit“. Die Schallplatte mit den schönsten Weihnachtsliedern, eingesungen von verschiedenen Kinderchören, ist Kult! Und das liegt auch am berühmten Plattencover: Das malerische Bild eines verschneiten Häuschens ziert die Schallplatte, ist für viele eines DER Weihnachts-Fotos ihrer Kindheit. Aber: Wo entstand das berühmteste Plattencover der DDR? Wir verraten es!

Berühmte Schallplatte „Bald nun ist Weihnachtszeit“: Wo entstand das Foto?

Die Platte gehörte neben dem Klassiker „Weihnachten in Familie“ von und mit Frank Schöbel und Aurora Lacasa zu den beliebtesten Weihnachts-Platten in der DDR. Unterschiedliche Kinderchöre sind hier zu hören, singen die beliebtesten Weihnachtslieder – darunter „Vorfreude, schönste Freude“, „So viel Heimlichkeit in der Weihnachtszeit“, „Süßer die Glocken nie klingen“, „Stille Nacht heilige Nacht“ und natürlich das titelgebende „Bald nun ist Weihnachtszeit“. Jeder, der die Platte sieht, hat den Klang der Kinderstimmen im Ohr.

Das Cover der berühmten DDR-Schallplatte „Bald nun ist Weihnachtszeit“.
Das Cover der berühmten DDR-Schallplatte „Bald nun ist Weihnachtszeit“.BK/fth

Und das liegt auch am malerischen Foto auf dem Plattencover: Ein verschneites Häuschen mit beleuchteten Fenstern, an der Seite führt eine von einer Laterne beleuchtete Treppe in die Dunkelheit. Weihnachts-Romantik pur! Aber: Wo entstand das berühmte Foto vom Cover der Platte „Bald nun ist Weihnachtszeit“? Natürlich im Weihnachts-Paradies schlechthin – dem Erzgebirge! Geschossen wurde das Bild im Städtchen Schwarzenberg. Und: Das weihnachtliche Motiv können Besucher des Ortes noch heute aufspüren.

DDR-Fotograf Christoph Georgi schoss das Bild von „Bald nun ist Weihnachtszeit“

Der Sender MDR widmete sich der Frage, woher das Foto stammt, bereits vor Jahren in einer Folge von „Außenseiter Spitzenreiter“. Sie suchten den Fotografen – Christoph Georgi schoss das Bild, das auf dem Cover der Platte landete. Sein Vater hatte ein Fotogeschäft, sodass er im zarten Alter von fünf Jahren schon fotografierte, erzählte er dem Sender. Doch im ersten Moment erinnerte sich der Fotograf nicht, wo das Motiv zu finden ist.

Nur der markante Schlossturm im Hintergrund gab einen Hinweis: „Dann müsste es in Schwarzenberg gewesen sein“, sagte Georgi damals. „Ob das Häusel aber heute noch steht – da kann ich mich nicht mehr orientieren.“ Gut, dass das Rätsel noch gelöst wurde: Der Fotograf starb im Jahr 2019 in Schneeberg, kurz vor seinem 87. Geburtstag. Georgi gehörte übrigens zu den bekanntesten Fotografen der DDR, wurde durch seine zahlreichen Beteiligungen an Büchern über das Erzgebirge und das Vogtland bekannt.

Das Häuschen vom Cover der Platte Bald nun ist Weihnachtszeit steht noch heute - in Schwarzenberg im Erzgebirge!
Das Häuschen vom Cover der Platte Bald nun ist Weihnachtszeit steht noch heute - in Schwarzenberg im Erzgebirge!NBL Bildarchiv/imago

Das Team des MDR wurde in Schwarzenberg tatsächlich fündig – ein Anwohner führte die Journalisten zu dem Häuschen, das noch heute im Hammerweg zu finden ist – mitsamt Treppe, die in Richtung Schloss führt – und dem Nachbargebäude mit der markanten Laterne über der Tür. Nur das Häuschen selbst hat sich verändert – wer genau hinschaut, sieht etwa die neuen Fenster und die Holzvertäfelung an der oberen Fassade.

Bewohnerin ist stolz, dass ihr Haus auf der Platte „Bald nun ist Weihnachtszeit“ prangt

Zufällig war beim Besuch des MDR-Teams sogar Bewohnerin Ulrike Schröder-Scholz zu Hause, die seit ihrer Kindheit in dem Haus lebt – und bei der die Platte natürlich selbst im Regal steht. „Es ist schön, wenn man in einer anderen Region durch ein Geschäft geht und sieht die Heimat – und weiß: Hier hinten, da wohne ich. Da ist man natürlich auch ein bisschen stolz.“

Das Rätsel um das schöne weihnachtliche Häuschen ist also gelöst – und wer zufällig im Erzgebirge ist, kann sich im schönen Schwarzenberg auch das Originalmotiv anschauen. Auch sonst gibt’s in dem Städtchen, in dem rund 16.000 Menschen leben, übrigens viel zu sehen. Zu erwähnen ist unter anderem die St.-Georgen-Kirche, die neben dem Schloss das Stadtbild prägt. Vor allem in der Weihnachtszeit und wenn es geschneit hat, lohnt sich ein Ausflug – nicht nur wegen des berühmtesten Plattencovers der DDR. ■