Nehmt das, Pyro-Gegner!

Böllerverbot in Deutschland? Experten: Dieses Jahr knallt es richtig!

Immer wieder wird über ein Böllerverbot diskutiert. Doch die Pyro-Branche spricht von einem extremen Feuerwerks-Boom. Kracht es dieses Jahr richtig?

Author - Florian Thalmann
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Wenn der Feuerwerksverkauf beginnt, stürmen viele Kunden die Geschäfte. In den vergangenen Jahren war der Run auf das Feuerwerk riesig - trotz ständiger Verbots-Debatten.
Wenn der Feuerwerksverkauf beginnt, stürmen viele Kunden die Geschäfte. In den vergangenen Jahren war der Run auf das Feuerwerk riesig - trotz ständiger Verbots-Debatten.Funke Foto Services/imago

In zwei Monaten ist der Wechsel ins neue Jahr schon wieder Geschichte – dann ist Deutschland in ein hoffentlich schönes Jahr 2026 gerutscht. Und das auch in diesem Jahr mit reichlich Feuerwerk. Denn obwohl die Debatten zum Böllerverbot immer wieder hochkochen, gibt es keine echte Bewegung. Und nun streut der Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk e.V. (bvpk) ordentlich Salz in die Wunden der Böllergegner: Laut den Experten sind die Knaller-Importe auf Rekordniveau!

Silvester 2025 wird es ordentlich scheppern und krachen

In Deutschland wird es auch in diesem Jahr in der Silvesternacht ordentlich scheppern und krachen, auch in Berlin – das steht trotz Petitionen und Protesten von etlichen Böllergegnern schon jetzt fest. Zumindest laut Ansage des Bundesverbandes für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk e.V. (bvpk): Der Trend zur Knallerei scheint sich auch in diesem Jahr fortzusetzen. „Verglichen mit dem gleichen Zeitpunkt im Rekordjahr 2024 wurde bis Anfang September diesen Jahres die doppelte Menge Feuerwerkskörper importiert“, heißt es vom Verband.

Und das dürfte niemanden wundern: Im vergangenen Jahr war die Nachfrage nach Knallern, Raketen, Fontänen und Feuerwerksbatterien enorm groß. „Wegen reißender Nachfrage waren viele Einzelhandelsgeschäfte vor dem vergangenen Jahreswechsel schon am ersten Verkaufstag wie leergefegt“, so die Experten. Sie sprechen von einem echten Feuerwerks-Boom – auch bei speziellen Fachhändlern, die schon das ganze Jahr über auch Bestellungen von Privatpersonen annehmen. Silvesterfeuerwerk darf zwar nur an den letzten drei Tagen des Jahres verkauft werden – die Fachhändler liefern aber auch erst an diesen drei Tagen aus.

In den vergangenen Jahren waren die Regale in den Geschäften zum Feuerwerksverkauf regelrecht ausgeschlachtet. Schon am frühen Morgen standen die Kunden Schlange.
In den vergangenen Jahren waren die Regale in den Geschäften zum Feuerwerksverkauf regelrecht ausgeschlachtet. Schon am frühen Morgen standen die Kunden Schlange.Arnulf Hettrich/imago

Der Grund laut Bijan Salari vom Bundesverband: „Menschen wollen zum Jahreswechsel sichtbar und gemeinsam feiern – sicher, legal und rücksichtsvoll.“ Man beobachte, dass der Trend zu mehr Qualität und dem Einkauf im Fachhandel geht. Man spüre, dass Kundinnen und Kunden gut informiert ins Geschäft kommen und wissen, was sie wollen. „Feuerwerk ist eine säkulare und demokratische Kulturtechnik: intensiv, universell, vergänglich – und gerade deshalb so bedeutungsvoll. Feuerwerk markiert das Besondere und stiftet Gemeinschaft“, sagt er.

Immer wieder wird ein Böllerverbot für Deutschland gefordert

Das dürften viele Böllergegner anders sehen: Auch in diesem Jahr gab es wieder mehrere Versuche, die Knallerei zum Jahreswechsel einzuschränken oder sogar ganz zu verbieten.  In Berlin will Innensenatorin Iris Spranger die Verbotszonen ausweiten. So startete die Gewerkschaft der Polizei eine Petition, die inzwischen von mehr als zwei Millionen Menschen unterschrieben wurde. „An einem bundesweiten Böllerverbot führt kein Weg mehr vorbei. Was wir vergangenes Silvester erlebten, übersteigt jeden Rahmen“, heißt es im Text. Die Gewalt gegen die Rettungskräfte müsse aufhören. Es würden Scheindebatten geführt, dabei brauche es eine schnelle Lösung – und das sei ein Böllerverbot.

Volt-Politikerin will Böller-Verbotszonen in Köpenick

Zuletzt berichtete der KURIER über die Bezirksverordnete Pia Voltz von der Partei Volt. Sie setzt sich dafür ein, dass im Bezirk Treptow-Köpenick Verbotszonen für Feuerwerk eingerichtet werden – und spezielle Zonen, in denen Pyro-Fans ihre Raketen geordnet abschießen können. „Durch gezielte Verbotszonen sollen Gefahrenschwerpunkte entschärft werden, ohne das Feuerwerk vollständig abzuschaffen“, sagte sie. „Ausgewiesene Böllerzonen können einen legalen und sicheren Raum schaffen für diejenigen, die an der Tradition des Feuerwerks festhalten möchten.“  Bisher gab es Verbotszonen nur in besonders brenzligen Gegenden – etwa am Alexanderplatz oder rund um die Pallasstraße in Schöneberg.