Überraschung vor Dynamo-Kracher

Hertha vor Dresden: Warum diese Statistik wie ein schlechter Witz klingt!

Hertha BSC ist nach zwei Heimsiegen im Aufwind, Sonnabend soll der dritte beim Ostderby gegen Dynamo Dresden folgen. Doch da gibt es eine gemeine Zahl.

Author - Wolfgang Heise
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Michael Cuisance bejubelt sein Pokal-Tor gegen Elversberg mit sechs Fingern. Doch eine andere Zahl nervt alle bei Hertha BSC.
Michael Cuisance bejubelt sein Pokal-Tor gegen Elversberg mit sechs Fingern. Doch eine andere Zahl nervt alle bei Hertha BSC.City-Press

Hertha BSC fiebert dem Ostderby am Sonnabend (13 Uhr) gegen Dynamo Dresden entgegen. Ein brisantes Duell, weil die wilden Fans aus Sachsen ins ausverkaufte Olympiastadion kommen. Doch auch sportlich hat das dritte blau-weiße Heimspiel in Folge eine besondere Note mit Überraschung: Nur mit einem Sieg kann Hertha zum ersten Mal in dieser Saison besser sein als vergangenes Jahr.

Das klingt einigermaßen kurios, ist aber so. Nicht nur gefühlt spielt das Team von Trainer Stefan Leitl seit Wochen immer besser. Fünf Siege aus den vergangenen sieben Pflichtspielen. Das ist ein unverkennbarer Aufwärtstrend. Doch da gibt es noch eine andere gemeine Zahl.

Fiel holte mehr Punkte als Leitl

Nach zehn Partien hat Hertha nur 14 Zähler (Tore: 12:10). Vergangene Saison unter Leitls Vorgänger Cristian Fiel waren es am 10. Spieltag der Zweiten Liga 17 Punkte mit einem Torverhältnis von 19:16. Eine Woche später setzte es damals ein 0:1 in Köln. Diese Pleite war der Anfang vom Fiel-Ende im Februar. Im Herbst waren alle zuversichtlich, dass es aufwärts geht, doch die Blau-Weißen spielten sich nach der Pleite in Köln in eine Winter-Krise.

Und jetzt? Der Kracher gegen Dynamo wird zeigen, wie stabil die blau-weiße Mannschaft wirklich ist. Nach dem 1:0 gegen Düsseldorf und dem souveränen 3:0-Pokalsieg gegen SV Elversberg muss der nächste Sieg innerhalb einer Woche her. Am besten mit zwei Toren Unterschied. Erst dann ist Hertha auch nach Zahlen in der Tabelle wirklich besser als vergangenes Jahr.

Torwart Tjark Ernst von Hertha BSC ist gerade in Topform und hält Siege mit seinen Händen fest.
Torwart Tjark Ernst von Hertha BSC ist gerade in Topform und hält Siege mit seinen Händen fest.City-Press GmbH Bildagentur

Hertha-Torwart Ernst: „Gegen Dresden wird das Stadion kochen“

Es gibt im Team einen neuen Optimismus. Torwart Tjark Ernst sagt: „Die vergangenen Wochen geben uns auf jeden Fall Auftrieb, da sollten wir weitermachen. Schon gegen Dresden gilt es, den Flow mitzunehmen. Bei diesem besonderen Spiel wird das Stadion kochen.“

Trainer Stefan Leitl: „Es sind kleine Faktoren, die dazu führen, dass es momentan gut aussieht.“ Ja, besonders die Defensive ist stabil – nur zehn Gegentore. Dazu hat Leitl nach der Verletztenmisere seit dem Saisonstart jetzt genügend Alternativen mit den Routiniers Paul Seguin und Diego Demme im Mittelfeld.

Hinrunden-Endspurt startet für Hertha jetzt

Doch bei Hertha bleibt immer ein Bedenken: Zu viel Selbstsicherheit und Zufriedenheit, da gab es in der Vergangenheit dann plötzlich den Dämpfer. Der darf auf alle Fälle nicht gegen Dynamo Dresden im ausverkauften Olympiastadion kommen. Die Aussicht auf eine gute Hinrunde bis zur Winterpause ist da. Nach diesem Sonnabend folgen noch sechs Partien: in Kaiserslautern, gegen Braunschweig, in Kiel, gegen Magdeburg, in Fürth und gegen Bielefeld.

Es sind mögliche 21 Punkte, das wären dann 35 Zähler. Das ist illusorisch. Aber wenn Hertha Ende Dezember das Punktekonto auf 28 erhöht, ist die Aussicht auf einen echten Aufstiegskampf in der Rückrunde groß.