Hochspannung vor dem brisanten Ostderby von Hertha BSC gegen Dynamo Dresden am Sonnabend (13 Uhr). Ausverkauftes Olympiastadion, Hochrisikospiel wegen der wilden Fans aus Sachsen, die mit rund 25.000 Leuten nach Berlin reisen. Das Yellow Madness- Banner wird wieder im Gäste-Fanblock hängen. Doch für Herthas Wunderkind Kennet Eichhorn (16) droht eine ganz andere Gelbe Gefahr.
Ausgerechnet der Benjamin der Truppe hat die meisten Gelben Karten gesammelt. Es sind schon vier. Wenn er beim hitzigen Duell die nächste Karton-Verwarnung sieht, ist der defensive Mittelfeldspieler für das Spiel eine Woche später in Kaiserslautern gesperrt.
Es ist schon ziemlich kurios, dass Deutschlands Ausnahmetalent, das Fouls wegen seiner überragenden Technik und seines Spielverständnisses gar nicht nötig hat, bisher bei den Blau-Weißen der größte Gelbsünder ist.
Hertha-Coach Leitl: „Kennet ist cool, der spielt das locker runter“

Eigentlich wird er mehr vom Gegner gefoult, als dass er austeilt. Und gegen Dynamo Dresden wird alles noch ein bisschen ruppiger. Eichhorn muss die Nerven behalten. Für einen Teenie, der zum ersten Mal vor so einer Mega-Kulisse spielt, wird das nicht einfach. Welpenschutz braucht dieser erstaunlich abgeklärte Eichhorn nicht. Vielleicht ein paar Tipps von den erfahrenen Kollegen.
Trainer Stefan Leitl hat völliges Vertrauen zu Eichhorn: „Das reguliert sich in der Mannschaft von selbst. Wenn man einen jungen Spieler wie Kenny nimmt: da nimmt ein Toni Leistner, Paul Seguin oder auch Fabi Reese ihn mal zur Seite und spricht mit ihm. Aber Kenny ist auch so cool, dass er das locker runterspielt.“
Vier Gelbe Karten, obwohl Eichhorn häufiger gefoult wird
Was seit Wochen auffällt: Die Gegenspieler, die um Eichhorns starke Technik wissen, schubsen ihn immer von hinten bei der Ballannahme. Meistens wird das von den Schiris nicht geahndet, weil Eichhorn trotzdem die volle Kontrolle über den Ball behält. Aber das kann auf Dauer einen Spieler auch ziemlich nerven. Die Gelbe Gefahr wird für den Teenie größer.




