Das brisante Ostderby

Randale oder Fest gegen Dresden? Hertha-Boss Görlich bittet Fans: „Bleibt alle friedlich!“

Hertha gegen Dynamo Dresden ist ein Hochrisikospiel wegen der wilden Sachsen-Fans. Jetzt meldet sich Hertha-Geschäftsführer Dr. Peter Görlich mit einem Friedensappell zu Wort.

Author - Wolfgang Heise
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Bei Herthas Pokalspiel vor sechs Jahren kamen 30.000 Fans von Dynamo Dresden ins Olympiastadion und fackelten eine Pyroshow ab.
Bei Herthas Pokalspiel vor sechs Jahren kamen 30.000 Fans von Dynamo Dresden ins Olympiastadion und fackelten eine Pyroshow ab.IMAGO/nordphoto/Engler

Das Ostderby hat es in sich. Hertha BSC gegen Dynamo Dresden am Sonnabend (13 Uhr) im ausverkauften Olympiastadion (nur rund 70.000 Plätze wegen Sicherheitspuffer zwischen den Blöcken). Die wilde Fanszene aus Sachsen sorgte schon vorher für Zoff wegen des Kartenvorverkaufs. Die Polizei ordnet die Partie als Hochrisikospiel ein. Jetzt meldet sich Herthas Sportboss zum brisanten Spiel zu Wort. Dr. Peter Görlich über ...

... die Sicherheitslage am Olympiastadion

„Wir wissen bei Hertha, wie man mit Spielen im Olympiastadion, die ausverkauft sind, umgeht. Es gibt klare Absprachen mit den Sicherheitsbehörden. Und im Übrigen auch mit dem Gastverein.“

... Hertha- und Dresden-Fans in den neutralen Blöcken

„Es wird sicherlich zu einer Vermischung der Fangruppierungen kommen. Man sollte auf die Fankleidung verzichten. Wir appellieren an alle Beteiligten, dass man Fußball in einem miteinander auch feiern kann.“

Herthas Sportboss Dr. Peter Görlich will ein friedliches Fußballfest im Olympiastadion, wenn sein Klub gegen Dynamo Dresden spielt.
Herthas Sportboss Dr. Peter Görlich will ein friedliches Fußballfest im Olympiastadion, wenn sein Klub gegen Dynamo Dresden spielt.City-Press/Jan-Philipp Burmann

... die Kleiderkontrollen in den Stadionblöcken

„Wenn wir beim Verkauf das gesamte Stadion öffnen, können wir in den sogenannten neutralen Bereichen nicht mehr trennen. Da gibt es auch bauliche Voraussetzungen, die es nicht möglich machen. Es gibt vorgelagert Kontrollen. Wir wissen, was zu tun ist. Es gibt einen Austausch mit den Verantwortlichen von Dynamo Dresden. Beide Vereine wissen, was ihr Auftrag in dem Fall ist. Wenn es nötig werden sollte, werden wir im Vorfeld deeskalieren.“

... den Kartenzoff mit Dynamo Dresden

„Wir sind auf Dresden sehr offen zugegangen und haben das offizielle Kontingent von Anfang an auf 11.000 erhöht. Es ist nicht so, dass es erst einen Austausch gab, der in den letzten 14 Tagen stattgefunden hat. Das war ein monatelanger Austausch. Wir haben Sicherheitsbesprechungen mit den Dresdener Kollegen gehabt. Es gab ein Schreiben der Dresdner Kollegen. Aber die Vorschläge wären aufgrund der Gesamtsituation im Olympiastadion gar nicht realisierbar gewesen.“

... die Doppel-Ansetzung mit Union

„Hinterher ist jeder General, im Nachgang darf man gerne da noch mal drüber diskutieren. Meine Empfindung ist die: Wir sollten das Kulturgut Fußball in den Mittelpunkt stellen. Wir sind alle aufgefordert, zu zeigen, dass Berlin zwei solche Spiele bewerkstelligen kann. In einem friedlichen Miteinander.“

... die politische Diskussion wegen Fankrawallen

„Der Spieltag kann auch in der Politik, wenn es um Sicherheitsvorkehrungen geht, ein Momentum sein, um zeigen: Wir haben es im Griff. Klar ist das eine schwierige Woche. Aber wir können zeigen, wie sensationell Berlin als Sportstadt agieren kann. Dann haben wir richtig Spaß. Es geht um ein schönes Fußballspiel.“