Man muss auch mal Glück haben. Diego Demme (33) und Hertha BSC hatten es beim 3:0-Pokalsieg gegen SV Elversberg. Der Mittelfeldroutinier spielte Hand im Strafraum, Schiri Tom Bauer aus Mainz sah es nicht. In der Zweiten Liga wäre der Videoassistent eingeschritten, doch es gab keinen VAR. Der wird im Pokal erst ab dem Achtelfinale eingesetzt.
In der 20. Minute lenkte Demme beim Stand von 1:0 eine Flanke der Elversberger mit dem Oberarm Richtung Hertha-Tor. Keeper Tjark Ernst lenkte die Kugel mit einer Glanzparade an die Latte. Referee Bauer stand am Strafraum und konnte nicht genau sehen, ob es Demmes Kopf und der Arm war. Es war ein Handspiel!
Leitl zum Demme-Handspiel: „Wir hatten da Glück!“
SVE-Trainer Vincent Wagner regte sich zu Recht auf: „Das war ein ganz klarer Handelfmeter. Ich weiß nicht, wie man auf die Idee kommt, nicht auf den Punkt zu zeigen. Sonst wäre es vielleicht mit einem 1:1 noch spannend geworden.“ Auch Hertha-Trainer Stefan Leitl sah es ähnlich: „Wir haben da sicherlich Glück. Da bin ich bei Vincent, da kann man sicher auch einen Elfmeter geben.“

Doch es gab keinen, weil die Video-Überprüfung der umstrittenen Szene ausblieb. Der DFB setzt in den ersten beiden Runden des DFB-Pokals keinen VAR ein. Die Begründung: Bei der hohen Anzahl von Partien fehlt die Kapazität für den Video-Keller. Außerdem haben in Deutschland die Schiris und somit auch die Videoassistenten einen Hauptberuf, dem sie unter Woche nachgehen müssen. Viele Unparteiische haben schlichtweg keine Zeit, um den Job als Videoassistent zu machen.



