Einmal kurz jubeln, denn für Hertha BSC geht es am Sonnabend schon gleich gegen Dynamo Dresden weiter. Die Blau-Weißen gewinnen in der zweiten Runde des DFB-Pokals völlig ungefährdet 3:0 gegen SV Elversberg.
Vor zwei Monaten setzte es gegen die Saarländer noch eine 0:2-Heimpleite. Das Team von Trainer Stefan Leitl ist im Aufwärtstrend. Es hat viel damit zu tun, dass einige wichtige Spieler wie Paul Seguin oder Diego Demme endlich nach langer Verletzungspause spielen können. Es hat auch mit der Entwicklung des Teams und der Erfolgsserie zu tun. Fünf Siege aus den letzten sieben Pflichtspielen schaffen Selbstbewusstsein in den Köpfen.
Doch dieses Pokalspiel unterschied sich von allen Partien in dieser Saison. Über die volle Spielzeit war es ein souveräner, disziplinierter Auftritt und eine eklatante Schwächephase und das alles in einem K.o.-Wettbewerb, bei dem es um alles geht.
Die Spieler von Hertha BSC haben plötzlich eine Nervenstärke, die man bei Auftritten im Olympiastadion nicht gewohnt ist. Ja, ein Druck war nämlich nicht so groß. Die Atmosphäre eines gefüllten Olympiastadions mit erwartungsfrohen Fans war gedämpfter. Die Spieler, die sich selbst immer so viele Ziele bei jedem Heimspiel geben und oft gehemmt wirken, spielten diesmal vor nur 32.092 Zuschauern befreit auf. Die bisherige Saison-Minuskulisse war also ein Pluspunkt.
Vielleicht eine steile These. Doch auffällig ist es schon. 2023 hatte Hertha in der zweiten Pokalrunde Bundesligist Mainz 05 zu Gast und schoss den Favoriten ziemlich locker mit 3:0 aus dem Olympiastadion – vor nur knapp 29.621 Fans. 2024 kamen knapp 15.00 Mehr zur Pokalrunde 2. Hertha erzitterte sich nur ein glückliches 2:1 gegen Bundesligist FC Heidenheim, bei dem das Team in der Schussphase schwamm und das zweite Heidenheimer Tor in der Nachspielzeit aberkannt wurde.


