Nächste und hoffentlich letzte Runde zum Eklat von Pal Dardai (48). Hertha BSC bezieht erstmals Stellung und bittet für das Verhalten des eigenen Cheftrainers um Entschuldigung. Während der Ungar auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit Hansa Rostock (Freitag, 18.30Uhr) wieder gewohnt auskunftsfreudig ist, wird er von Ex-Hertha-Spieler Axel Kruse (56) nochmals gerüffelt.
„Pal faselt da was von Unwahrheiten. Im Prinzip betitelt er ihn als Lügner. Das geht nicht, das ist unprofessionell. Den Mist am Freitagabend noch mal zu wiederholen, das geht nicht“, erklärt Kruse, der bis vor einem Jahr noch als blau-weißer Markenbotschafter unterwegs war, im RBB-Podcast „Hauptstadtderby“.
Auch Kruses Gegenpart im Podcast, Ex-Union-Sportdirektor Christian Beeck (52), fand Dardais Verhalten „oberflächlich und arrogant“. Als Trainer müsse man „entspannt und gelassen bleiben, das ist Pal schon lange nicht mehr. Er ist sehr dünnhäutig. Ich hätte mir mehr Professionalität gewünscht“.
Hertha BSC entschuldigt sich für Pal Dardais Eklat
Zu einer ähnlichen Einschätzung kam man offenbar nun auch bei Hertha BSC. Mediendirektorin Vera Krings teilte zu Beginn der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Hansa Rostock mit, dass neben der internen Aufarbeitung (KURIER berichtete) mittlerweile „einige Gespräche stattgefunden hätten, auch zwischen Hertha BSC und der Kicker-Redaktion sowie unserem Cheftrainer Pal Dardai und Kicker-Reporter Steffen Rohr“.

Was war passiert? In der Vorwoche hatte sich Dardai geweigert, Rohrs Fragen zu beantworten und verließ letztlich die Pressekonferenz vorzeitig, nachdem ihn ein Kicker-Artikel verärgert hatte. Zwei Tage später und direkt vor dem Spiel in Paderborn legte Dardai sogar nach, sprach von „beleidigenden Unwahrheiten“.
Hertha-Trainer Pal Dardai beantwortet wieder alle Fragen
Nun teilte Krings mit, dass im Zuge der Gespräche der „Vorfall aufgearbeitet“ worden sei. „An dieser Stelle möchten wir es auch nicht versäumen, uns an die Medienschaffenden zu wenden, die in der vergangenen Woche aufgrund dieser Situation daran gehindert wurden, ihre vollumfängliche Vorberichterstattung vorzunehmen. Das bedauern wir sehr und möchten uns an dieser Stelle entschuldigen und bitten um Nachsicht.“
Dardai selbst, der wie Sportdirektor Benjamin Weber auf dem Podium saß, sagte auf der Pressekonferenz nichts zu dem Thema und ließ sich von der ganzen Aufregung auch nichts anmerken. In gewohnt redseliger Art ging er wieder auf viele Fragen ein – auch auf die des Kickers. ■