Eigentlich sollte es eine ganz normale Pressekonferenz vor Herthas Spiel in Paderborn am Freitag werden. Sie wurde zum Eklat. Trainer Pal Dardai verließ aus Protest vorzeitig das Podium. Der Grund dafür liegt drei Wochen zurück.
Das Frage-Antwort-Spiel lief gerade mal eine Minute und 16 Sekunden, da stellte Kicker-Reporter Steffen Rohr eine Frage: „Es geht am Freitag nach Paderborn gegen einen Tabellennachbarn. Welche Art von Spiel erwartest du? Hat Paderborn nach dem Abgang von Florent Muslija seine Spielart in irgendeiner Form verändert?“
Eigentlich eine harmlose Frage. Pal Dardai wirkt angespannt und hat ein grimmiges Gesicht. Dann sagt er nur: „Also Steffen, du hast geschrieben, dass Hertha BSC kein Konzept hat. Und so lange du das so siehst, reden wir nicht miteinander. Bitte, die nächste Frage!“
Der Kicker hatte vor drei Wochen Pal Dardai nach dem 0:2 in St. Pauli hart kritisiert. Der Artikel fing mit dem Satz an: „Man weiß, was man von Pal Dardai bekommt - und was nicht.“ Es wurde darin zum ersten Mal in dieser Saison über die Zukunft des Trainers spekuliert. Für Dardai war es einfach nur unfair. Und in den vergangenen Wochen deutete er seinen Groll darüber auch immer wieder an.
Jetzt folgte seine Reaktion - und wie! Der Kicker-Reporter wollte trotz des ausgesprochenen Dardai-Boykotts gegen nach weiteren drei Minuten wieder eine Frage stellen und sagte: „Ich würde gerne meinen Job machen, ich versuche es nochmal.“