Der Traum vom sofortigen Wiederaufstieg ist bei Hertha BSC nach dem 3:3-Heimspiel gegen Nürnberg endgültig vorbei. Abgehakt ist diese Saison aber noch lange nicht. Es sind noch sieben Spiele. Jetzt können die blau-weißen Profis beweisen, dass sie Vollgas-Fußballer sind. Herthas Zukunft startet jetzt mit den glorreichen Sieben.
Ostermontag, zwei Tage nach den zwei verlorenen Punkten gegen Nürnberg, versammelte Trainer Pal Dardai die Mannschaft zur Ansprache auf dem Schenckendorffplatz. Mit dabei: Die beiden Sportdirektoren Benjamin Weber und Zecke Neuendorf und Teammanager Sami Allagui. Es war das eindeutige Indiz: Jetzt wird es ernst.
Paderborn liegt vor Hertha
Hängenlassen, die Saison einfach so ausklingen lassen? Nein, das gibt es nicht! Schon Freitag muss Hertha beim SC Paderborn spielen. Ein Gegner, der nicht nach großem Glanz klingt, der auch wirklich keine Extra-Motivation wegen einer tollen Kulisse für die blau-weißen Spieler hergibt. Doch der Klub aus Ostwestfalen ist mit 39 Punkten einen Zähler und einen Tabellenplatz besser als Hertha (Rang 9). Mit einem Auswärtssieg könnte das geändert werden. Ein netter Anreiz für volle Pulle.
Publikumsliebling Fabian Reese ist immer unter Hochdruck und sagt seit Wochen: „Wir schauen von Spiel zu Spiel und wir wollen immer gewinnen.“ Und er glaubt auch jetzt an den unbändigen Willen in der Truppe und verweist auf das 3:3 gegen Nürnberg: „Wir haben Moral gezeigt und sind zweimal zurückgekommen, können uns aber in jeder Hinsicht noch weiterentwickeln. Das Feuer war in der zweiten Hälfte da, dort haben wir sehr guten Fußball gespielt.“
Hertha-Profis auf dem Prüfstand
Feuer, darauf hofft Reese auch in den restlichen Saisonspielen. Es sollen die glorreichen Sieben werden. Das Feuer will auch Coach Dardai noch bis Mitte Mai sehen. Er wird genau hinschauen, welche Spieler wirklich bis zum Schluss alles für das Team geben. Die große Analyse für die nächste Spielzeit hat längst begonnen.
Dardai, der gerne knallhart Fehler der Spieler anspricht, verteilt genauso Lob an die junge Truppe: „Die zweite Halbzeit gegen Nürnberg spricht für die Jungs, für die Moral, sie waren mutig. Die Jungs sind nicht zusammengebrochen. Das ist ein Riesenpotenzial für die Zukunft.“
Ja, der Aufstieg ist verloren. Ab jetzt kann dieses Team befreit aufspielen. Aber die Spieler müssen es auch tun. Mumm sammeln für die nächste Saison. Siege sammeln für das Selbstvertrauen. Paderborn wird eine Reifeprüfung.