Der klare KURIER-Kommentar

Hertha BSC: Tore wie ein Meister, aber am Ende nur im Mittelfeld

Wieder Treffer am Fließband bei Herthas 3:3 gegen den 1. FC Nürnberg im Olympiastadion. Doch sie bringen zu wenig Punkte.

Author - Wolfgang Heise
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Sechs Tore bekamen die Fans im Olympiastadion zu sehen. Doch für Hertha gab es gegen Nürnberg nur einen Punkt.
Sechs Tore bekamen die Fans im Olympiastadion zu sehen. Doch für Hertha gab es gegen Nürnberg nur einen Punkt.City-Press

Ein wirres, turbulentes Abendspiel endet 3:3. Aus Hertha-Sicht nur 3:3 gegen den 1. FC Nürnberg, es war am Ende vom Ergebnis enttäuschend. Aber nicht vom Unterhaltungswert – sechs Treffer. Wer ins Olympiastadion geht, sieht Tore satt. Deswegen: Nicht lange jammern, sondern die positiven Zahlen sehen. Die Betonschüssel wird zur blau-weißen Torfabrik.

35 Heimtreffer, damit ist Hertha Spitze in der Zweiten Liga. Doch es gibt auch 20 Gegentreffer und damit viele vergeigte Punkte in dieser Saison. Es war das fünfte Unentschieden im Olympiastadion, dazu noch drei Heimniederlagen. Deswegen stehen die Blau-Weißen trotz vieler Treffer nur im Mittelfeld und nicht oben in der Tabelle. 

Man kann es mit den Zahlen weiter treiben. Stürmer Haris Tabakovic ist mit 17 Treffern der gewünschte Torjäger, der sich in dieser Saison auch bei harter Konkurrenz in der Zweiten Liga am Ende die Krone aufsetzen kann. Der Schweiz-Bosnier ist ein Meister seines Fachs – Knipser und Killerinstinkt eben. Mit so einem Angreifer mit Torgarantie müsste doch eigentlich mehr zu holen sein. Nein, eben nicht, weil hinten zu viele Böcke gemacht werden.

Der blau-weiße Goldgriff Fabian Reese hat als linker Flügelflitzer neue Maßstäbe bei Hertha BSC gesetzt. 16 Tore hat er vorbereitet und ist damit einsame Spitze in der Zweiten Liga. Dazu noch sechs Treffer selbst geschossen. „Die 20er-Marke will ich bei den Assists diese Saison noch knacken“, sagt der ehrgeizige Publikumsliebling. Mit seiner Energie steckt er das ganze Team an. Wenn doch einige nicht so viele Blackouts gehabt hätten ...

53 Tore hat Hertha in dieser Saison bisher geschossen, fünf mehr als Spitzenreiter St. Pauli und zwei mehr als der Tabellenzweite Holstein Kiel. Und 46 Gegentreffer kassiert, das macht dann am Ende eben nur 38 Punkte nach 27 Spieltagen. Aber immerhin sahen die Fans bisher 99 Treffer bei Hertha-Spielen, so viel Tor-Show schaffte bisher auch kein anderes Team. ■