Ach du dickes Osterei! Herthas Flutlicht-Fluch geht weiter. Auch das sechste Samstagabend-Spiel dieser Saison können die Blau-Weißen nicht gewinnen. Nur 3:3 (1:2) gegen den 1. FC Nürnberg. Wieder ein Torspektakel im Olympiastadion, aber kein Sieg. Immerhin traf Stürmer Haris Tabakovic wieder doppelt und führt jetzt die Torjägerliste der Zweiten Liga mit 17 Treffern gemeinsam mit dem Düsseldorfer Christos Tzolis an.
Der KURIER hatte die Horrorbilanz (kein Sieg, vier Pleiten, ein Unentschieden) bei Samstagabend- Spielen am Mittwoch veröffentlicht. Trainer Pal Dardai hatte sich sogar dafür bedankt und angekündigt: „Vielleicht müssen wir die Tagesordnung vor dem Spiel noch mal umdenken, damit man konzentrierter ist. Wir werden uns damit beschäftigen.“
Die Fans in der Ostkurve sorgten vor dem Anpfiff mit einem Hallo-Wach-Effekt. Ganz starke Glitzzer-Effekt-Choreo mit blauen und silbernen Stanniol-Bögen: „Auf den Rängen, da toben die Fans und unten, da tobt der BSC!“
Schläfrige Abwehr, nach 33 Minuten 0:2.
Naja, die ersten zehn Minuten versuchten es die Blau-Weißen mit Druck nach vorne, doch danach tobte erstmal ein Durcheinander in der Hintermannschaft. Nürnbergs Can Uzun konnte vor dem Hertha-Strafraum unbedrängt vier Meter spazieren und traf dann zum 1:0 (14.).
Noch schlimmer das 0:2. Innenverteidiger Linus Gechter verlor den Ball im Aufbau-Spiel. Nürnberg konterte. Marton Dardai versuchte den mit langem Bein zu Torwart Marius Gersbeck zurückzuspielen - viel zu ungenau. Nürnbergs Lukas Schleimer bedankte sich und traf (33.).
Ein seltsamer müder Auftritt, der so gar nichts von der Power beim 5:2-Heimsieg gegen Schalke vor zwei Wochen hatte. Immerhin schaffte die Blau-weißen vor dem Halbzeitpfiff noch den Anschlusstreffer. Fabian Reese falnkte und Marten Winkler köpfte zum 1:2 (45.) ein.
Zur zweiten Halbzeit wechselte Dardai: Jeremy Dudziak und Ibo Maza raus, dafür Aymen Barkok und Florina Niederlechner rein. Besser wurde es nicht. Nach Wiederanpfiff waren gerade mal zwei Minuten gespielt, da konnte Club-Stürmer Uzun Slalom im Strafraum zwischen Gechter, Barkok und Jonjoe Kenny laufen und traf zum 3:1 (47.).
Sechster Doppelpack von Tabakovic
Doch dann plötzlich die Auferstehung der Blau-Weißen. Und durch wen? Klar, „Fluppe“ Tabakovic zündete mal wieder doppelt. Flanke von Kenny, Tabakovic köpfte zum 2:3 (54.) ein. Zwei Minuten später grätschte Nürnbergs Brown Kenny im Strafraum um. Den Elfer verwandelte Tabakovic zum 3:3. Sein sechster Doppelpack der Saison.
Die Club-Spieler geschockt und Hertha machte weiter Druck nach vorne. Doch ein Tor fiel nicht mehr. Der Flutlicht-Fluch bleibt und Hertha hat die nächsten beiden Partien am Freitagabend (in Paderborn und gegen Rostock). Von vier Freitagspielen konnten die Blau-Weißen bisher nur eines gewinnen ...