Hertha BSC und der Flutlicht-Fluch. Fünf Spiele am Samstagabend in dieser Saison und noch keines gewonnen. Vier Pleiten und ein Unentschieden. Eine echt finstere Bilanz. Jetzt will sich Cheftrainer Pal Dardai darum kümmern, dass Samstag (20.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg dieser unheimliche Fluch mit einem Heimsieg im Olympiastadion beendet wird.
Der KURIER hatte Mittwoch die Statistik veröffentlicht. Samstag um 20.30 Uhr, so liefen die blau-weißen Spiele: 0:1 in Düsseldorf, 0:3 beim HSV, 1:2 gegen St. Pauli, 2:2 gegen den KSC und 1:2 gegen den HSV. Nur ein Punkt am Samstagabend.
Zunächst macht Dardai zwei lockere Scherze, als er auf den Flutlicht-Fluch angesprochen wird: „Vielleicht sollten die Jungs einen Espresso mehr trinken. Das ist gut für den Kopf, um wach zu sein. Oder vielleicht sollten wir Flutlicht auf die Trainingsplätze bauen, damit wir abends trainieren können.“
Dardai: „Die Kritik nehme ich gerne mit“
Doch dann überrascht er auf der Pressekonferenz alle. Dardai, der selbst von sich sagt, dass er oft stur ist, bedankt sich ehrlich beim KURIER-Reporter: „Danke für die schöne Analyse. Die Kritik nehme ich gerne mit. Wahrscheinlich machen wir irgendetwas falsch.“
Herthas Trainer ist wirklich selbstkritisch und offen für andere Blickwinkel. Dann sagt er: „Vielleicht müssen wir die Tagesordnung vor dem Spiel noch mal umdenken, damit man konzentrierter ist. Wir werden uns damit beschäftigen. Das wollen wir auf jeden Fall verbessern.“ Auch die Freitagabendspiele liefen bisher nicht gut. In vier Partien nur ein Sieg (3:2 gegen Magdeburg), zwei Unentschieden (jeweils 2:2 in Hannover und gegen Kiel) und eine Niederlage (0:1 gegen Wiesbaden).
Torwart Ernst fällt weiter aus, Gersbeck im Kasten

Da stimmt wirklich etwas nicht. Dardai fragt Torwart Marius Gersbeck spontan auf dem Pressepodium: „Blendet euch Torhüter das Licht?“ Gersbeck: Nein! Dann scherzt er auch: „Aber wir haben viele Familienväter im Team, vielleicht sind die da schon müde.“
Für den Keeper besteht eigentlich kein echter Grund, er sagt: „Es ist schön, abends bei Flutlicht im Olympiastadion zu spielen.“ In den Genuss kommt er auch Sonnabend wieder. Da Stammtorwart Tjark Ernst nach seiner Beckenprellung noch immer nicht fit ist, wird Gersbeck wie schon in den vergangenen beiden Spielen (0:2 in St. Pauli, 5:2 gegen Schalke) wieder im Kasten stehen. ■