Bei Hertha BSC ein Flop, in Belgien plötzlich top! Stürmer Wilfried Kanga (26) trifft für Standard Lüttich am Fließband. Neun Tore machte er bisher in der Jupiler League. Die ist aber seit vergangener Woche beendet. Für Kanga gibt es bis Mai nur noch zehn Spiele um die Goldene Ananas. Aber genau die könnten für Hertha beim Verkauf des Leihstürmers Millionen bringen.
Warum ist in Belgien die normale Liga schon im März beendet? Ganz einfach: Der Fußballverband des Benelux-Staates revolutionierte 2009 den Spielbetrieb. Die frühere Erste Division wurde von 18 auf 16 Klubs geschrumpft. Nach 30 Spieltagen ist also Schluss. Doch es gibt dann noch keinen Meister und keine Absteiger.
Wie beim Eishockey starten dann die Play-offs, aber nicht als K.o.-Spiele, sondern mit Mini-Ligen. Die ersten sechs Teams spielen den Meister aus, die letzten vier Vereine kämpfen um den Klassenerhalt. Und was machen die sechs Klubs dazwischen? Tja, die spielen eben um die Goldene Ananas, nämlich um ein Play-off-Endspiel für die Conference-League-Teilnahme.
Zehn Play-off-Spiele um fast nichts
Kanga traf am letzten Spieltag beim 4:0 gegen Eupen. Es war sein neunter Saisontreffer. Lüttich beendete die Jupiler League auf Platz zehn, also im Niemandsland der Tabelle, und so folgen ab nächstes Wochenende noch diese zehn Partien gegen fünf Klubs.
Für den Franzosen-Ivorer ist es die Chance, sich weiterzuempfehlen. Darauf hofft zumindest Hertha BSC. Ex-Manager Fredi Bobic kaufte Kanga im Sommer 2022 für fünf Millionen Euro Ablöse vom Schweizer Klub Young Boys Bern und stattete ihn mit einem Vertrag bis 2026 aus. Kanga zündete aber nicht. Zwei Tore in 23 Bundesliga-Spielen. Als Trainer Pal Dardai am Saisonende wieder am Ruder war, sortierte er Kanga zunächst aus.
Kanga traf für Hertha nur zweimal

In der Saisonvorbereitung machte Kanga wieder einen besseren Eindruck, doch dann weigerte er sich beim Liga-Start im Juli, gegen Fortuna Düsseldorf zu spielen. Da stand fest: Hertha und Kanga, das geht nicht mehr. Für ein Jahr wurde er an Lüttich ausgeliehen, genau wie bei Hertha ist auch dort Investor 777 eingestiegen. Die Hoffnung dabei: Im französischsprachigen Lüttich kommt Kanga besser klar. Der Plan ging bisher auf. Doch Standard hat keine Kaufoption für den Stürmer und wahrscheinlich auch nicht die Millionen übrig.