Lange verletzt, jetzt ein Traum-Comeback beim 5:2-Heimsieg gegen Schalke 04. Mittelfeldspieler Jeremy Dudziak (28) ist nach langer Leidenszeit wieder bei Hertha BSC zurück. Es wird bei den Blau-Weißen viel über Abgänge im Sommer spekuliert. Dudziak sagt nach seiner starken Leistung gegen die Knappen: Hertha ist wie Familie, hier will ich bleiben!“
Es ist eine zarte Liebeserklärung an den Klub. Dudziaks Vertrag läuft Ende Juni aus. Gespräche über eine Verlängerung laufen im Hintergrund. Dudziak: „Bis jetzt kann ich dazu noch nicht viel sagen. Aber ich will bleiben.“
Der gebürtige Hamburger hat ein ganz schlimmes Jahr hinter sich und hat bei Hertha endlich eine neue Heimat gefunden. Zweitligist Greuther Fürth lieh den Techniker mit Spielwitz im Januar 2023 an den türkischen Erstligisten Hatayspor aus. Am 6. Februar gab es das katastrophale Erbeben in der Türkei. Das Epizentrum war genau in der Stadt, wo Dudziak spielte. Er flüchtete aus dem Katastrophengebiet und hatte lange mental mit dem Schock zu kämpfen.
Dudziak sagt ein Jahr später: „Nachdem das Ganze überwunden war, kann man daraus nur Kraft schöpfen.“ Als im Sommer 2023 der Anruf von den Blau-Weißen kam, war er sofort Feuer und Flamme: „Ich hatte sofort ein sehr gutes Gefühl und hatte Mega-Bock drauf. Mit dem Berliner Weg konnte ich mich sofort identifizieren.“
Dudziak: Erst Fußbruch, dann noch mal umgeknickt

Alles lief prima. Die ersten acht Liga-Partien war Dudziak immer dabei. Doch Anfang Oktober gab es einen Zusammenprall im Training. Zunächst hieß es Fußprellung, doch dann wurde ein Haarriss im Mittelfußknochen festgestellt.
Zwangspause und im Dezember wieder zurück auf dem Trainingsplatz. Dudziak: „Da bin ich dann noch mal umgeknickt. Ich hatte dann unter Schmerzen mittrainiert, die Schwellung hatte gedrückt. Das ging bis Februar so. Für die Spiele hatte es da noch nicht gereicht.“
Am 1. März kam er beim 2:2 gegen Holstein Kiel als Joker für 28 Minuten, jetzt beim 5:2 gegen Schalke stand er in der Startelf und lieferte eine starke Leistung ab. Der Mittelfeldspieler: „Ich wusste es schon Anfang der Woche. Der Trainer hat gesagt, dass ich mich darauf vorbereiten soll. Das Gefühl war sehr gut. Ich habe lange darauf gewartet. Umso schöner, dass es mit dem Heimsieg geklappt hat.“
Zum Coach Pal Dardai hat er ein gutes Verhältnis. Und wenn manche immer irritiert sind, dass der Ungar seine Spieler hart kritisiert, sagt Dudziak entspannt: „Das ist seine Aufgabe. Wir sind hier im Profisport. Das ist völlig normal.“
Dudziak lobt Teamspirit bei Hertha
Der Mann hat sein Glück bei Hertha wieder gefunden und sagt über das neu gebildete Team: „Es klappt bei uns in der Mannschaft gut, auch die Verbindung zu den jungen und alten Spielern. Wir sind sehr offen miteinander und das hilft. Die Stimmung im Team ist immer gut. Obwohl es ein Riesenverein ist, ist es hier trotzdem familiär. Die Verbundenheit in der Mannschaft bis rüber in den ganzen Verein und den Fans. Das ist alles schon sehr besonders.“