Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Die alte Binsenweisheit bekommt Hertha BSC vor dem Abstiegsgipfel bei Eintracht Braunschweig (Sonntag, 13.30 Uhr, Sky) in vollem Ausmaß zu spüren. Nach Mario Basler, der sich nach dem blau-weißen Kabinenzoff die Spieler vorknöpfte, zieht nun Ex-Unioner Max Kruse (36) über Hertha her. Anders als bei Basler, ist es bei Kruse eine Abrechnung mit Ansage.
Schiebt Max Kruse Hertha-Frust?
Kruse war noch nie einer, der sich ein Blatt vor den Mund nimmt. In der neuen Episode des Podcasts „Flatterball“ hat der ehemalige Bundesliga-Profi und „Promi Big Brother“-Teilnehmer nun ordentlich gegen Hertha BSC geschossen – und das ausgerechnet von einem, der sich einst selbst bei den Blau-Weißen angeboten hatte.
Zur Erinnerung: Gleich zweimal brachte sich Kruse bei Hertha ins Gespräch. Und tatsächlich gab es im Westen auch Überlegungen, den einstigen Star des 1. FC Union zu verpflichten. Zu Bundesliga-Zeiten soll der verstorbene Präsident Kay Bernstein dem damaligen Manager Fredi Bobic Kruse ans Herz gelegt, über Kruse mal nachzudenken. Nach dem Abstieg bot sich der vereinslose Kruse auf nicht gerade charmante Weise Hertha an.
„Grottig“: Max Kruse ledert gegen Hertha BSC
Weil daraus auch nichts wurde und Kruse nach fast siebenmonatiger Klubsuche beim SC Paderborn auch nur ein Intermezzo hinlegte, bevor er sich endgültig vom Profi-Fußball verabschiedete, sitzt der Hertha-Stachel bei Kruse offenbar tief. Auf jeden Fall bekommen die Blau-Weißen vom ehemaligen Offensivkünstler so richtig ihr Fett weg. „Das tut schon weh beim Zusehen, irgendwie im Moment“, ledert Kruse los und sucht nach passenden Worten – die ihm dann doch recht schnell einfallen: „Also die spielen halt ... das ist aber auch wirklich ... gurken!“

Vor allem das drohende Abstiegsszenario treibt Kruse um. „Auch wenn das jetzt nicht mein Lieblingsverein ist – 3. Liga wäre schon hart für so einen großen Klub“, gibt der ehemalige Nationalspieler zu. Doch Mitleid? Fehlanzeige! Denn direkt im Anschluss geht Kruse, der nach eigenen Angaben viele Spiele der Blau-Weißen in dieser Saison gesehen hat, weiter hart mit Hertha ins Gericht: „Das, was sie fußballerisch im Moment anbieten, ist halt auch einfach wirklich grottig.“
Hertha BSC: Max Kruse fordert radikalen Umbruch
Dass Hertha im Abstiegsgipfel gegen Schalke 04 (1:2) unter die Räder kam, überraschte Kruse übrigens kein bisschen. „Ich war mir im Vorfeld sicher, dass sie das verlieren“, erklärt er selbstbewusst – und betont dabei, dass Schalke derzeit ebenfalls „keinen guten Fußball“ spiele. Ein vernichtendes Urteil für das Team von Trainer Stefan Leitl, das in Braunschweig (Sonntag, 13 Uhr) nun den nächsten Abstiegskrimi vor der Brust hat.
Für Kruse ist klar: So kann es bei Hertha nicht weitergehen. „Ich glaube, es geht jetzt nur noch darum, irgendwie die Saison unbeschadet zu überstehen, und dann muss da einfach mal einiges gesäubert werden“, forder der Wahl-Berliner und deutet damit einen kompletten Umbruch bei den Berlinern an. ■