„Absteiger“

Kabinenzoff bei Hertha BSC: Mario Basler knöpft sich Profis vor!

Nach dem 1. FC Union nimmt sich Mario Basler nun auch die Blau-Weißen zur Brust – und findet vor dem Spiel gegen Schalke deutliche Worte.

Author - Sebastian Schmitt
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Mario Basler (56) nimmt auch nach seiner aktiven Karriere kein Blatt vor dem Mund und findet für die Krise bei Hertha BSC deutliche Worte.
Mario Basler (56) nimmt auch nach seiner aktiven Karriere kein Blatt vor dem Mund und findet für die Krise bei Hertha BSC deutliche Worte.Jan Huebner/imago

Mario Basler (56) ist weiter in Plauderlaune! Der ehemalige Bundesliga-Star, der von 1993 bis 1995 selbst die Hertha-Fahne auf der Brust trug, leidet mit Hertha BSC. Wegen Berichten über Zoff in der blau-weißen Kabine knöpft sich Basler die Mannschaft vor dem Heimspiel gegen Schalke (Samstag, 13 Uhr, Sky) vor – und hat eine klare Forderung an Cheftrainer Stefan Leitl (47).

„Ich als Trainer hätte die Spieler zurück nach Berlin laufen lassen. Das war Arbeitsverweigerung. Stefan Leitl muss rigoros durchgreifen“, fordert Basler nach dem 0:4-Debakel in Elversberg.

Erster Leitl-Sieg? Hertha BSC muss gegen Schalke gewinnen

Vor dem immens wichtigen Duell mit Schalke 04 nimmt Basler die Hertha-Profis in die Pflicht: „Hertha ist im Abstiegskampf, das muss allen klar sein. Wenn die Spieler das nicht begreifen, werden sie in ihrer Vita stehen haben: Abstieg mit Hertha. Im Moment sind sie im freien Fall.“

Basler, der jüngst erst heftig gegen Union-Trainer Steffen Baumgart ausgeteilt hatte, sorgt sich um Hertha BSC – nicht nur wegen der desolaten Leistung auf dem Platz. Laut Berichten soll es auch abseits des Rasens, in der Kabine, ordentlich gekracht haben. Dabei sollen vor allem junge und erfahrene Spieler aneinandergeraten sein. Offenbar wurde in Elversberg sehr deutlich die Meinung gesagt.

Mario Basler nimmt Hertha-Kapitän Leistner in die Pflicht

Basler, Europameister von 1996, war selbst kein Kind von Traurigkeit und nahm selten ein Blatt vor den Mund. Mit Blick auf die Krise bei Hertha BSC nimmt er nun vor allem Kapitän Toni Leistner in die Pflicht. Der Abwehrmann sprach selbst von einer „desolaten“ Vorstellung in Elversberg. Basler fordert vor dem Schalke-Spiel: „Der Kapitän muss die Mannschaft wieder zu einer Einheit formen. Da braucht es eine klare und unmissverständliche Ansage von Führungsspielern. Nur so kann die Mannschaft auch wieder als Mannschaft funktionieren. Die brauchen sich jetzt gegenseitig.“

Mario Basler spielte von 1993 bis 1995 für Hertha BSC und verfolgt seinen Ex-Klub weiterhin genau.
Mario Basler spielte von 1993 bis 1995 für Hertha BSC und verfolgt seinen Ex-Klub weiterhin genau.Rust/imago

Cheftrainer Leitl wollte den kolportierten Kabinen-Konflikt weder dementieren noch bestätigen. Offen ließ der Münchner auch, ob die in Elversberg nur eingewechselten Toni Leistner (34) und Diego Demme (33) gegen Schalke zur Stabilisierung in die Startelf rücken.

Leitl verspricht Hertha-Fans gegen Schalke Vollgas-Fußball

Klar ist: Hertha steht brutal unter Druck. Nur noch vier Punkte trennen die Blau-Weißen vom Relegationsplatz – im dritten Spiel unter Leitl muss endlich der erste Sieg her. Der Nachfolger von Cristian Fiel (44) setzt dabei auf die vielen internen Gespräche unter der Woche und auf die atemberaubende Kulisse im Olympiastadion, das mit über 70.000 Zuschauern so gut wie ausverkauft sein wird.

Leitl: „Das zu genießen, schließt den Fokus nicht aus. Jeder träumt davon, in so einem Stadion zu spielen. Ich wünsche mir viel Freude und Mut. Wir wollen ein gutes Spiel zeigen und Punkte holen. Der Fokus muss auf Anschlag sein.“