Pal Dardai wird 48 Jahre alt

Hertha BSC: Dardais Geburtstagsgeheimnis, mit der 8 schlägt es 13 für Schalke 04

Herthas Trainer Pal Dardai feiert seinen 48. Geburtstag und lüftet sein Nummergeheimnis vor dem Heimspiel gegen Schalke.

Author - Wolfgang Heise
Teilen
Herthas Trainer Pal Dardai ist vor dem Heimspiel gegen Schalke 04 optimistisch.  Die Spieler sollen ihm zum 48. Geburtstag einen Sieg schenken.
Herthas Trainer Pal Dardai ist vor dem Heimspiel gegen Schalke 04 optimistisch. Die Spieler sollen ihm zum 48. Geburtstag einen Sieg schenken.Imago Images/Koch

Herzlichen Glückwunsch Pal Dardai! Herthas Cheftrainer feiert Sonnabend seinen 48. Geburtstag und Sonntag (13.30 Uhr) sollen seine Spieler ihn mit einem Heimsieg gegen Schalke 04 beschenken. Geburtstagsfest vor 65.000 Fans im Olympiastadion. Dardai enthüllt sein Zahlen-Geburtstagsgeheimnis. Mit der 8 schlägt es 13 für Schalke!

Diesen Geburtstag hat der Coach besonders herbeigesehnt. Endlich nicht mehr 47, sondern 48 Jahre alt. Aberglaube, mystische Numerologie bei dem Ungarn? Nein, ganz so ist es nicht. Die Hertha-Legende sagt es in seiner direkten Art: „Leute, ich sage es ganz ehrlich, diese 7 hat mich angekotzt. 47, das war so ein Scheißjahr.“

Einen Monat nach seinem 47. Geburtstag übernahm er am 16. April 2023 zum dritten Mal das Amt als Cheftrainer bei Hertha. Retten konnte er den damals Tabellenletzten in nur noch sechs Spielen nicht mehr. Abstieg, Fast-Insolvenz, Lizenz für die Zweite Liga im Sommer 2023 gerade noch bekommen. Neuaufbau eines Teams. Alles lief bestens, dann stand der Klub im Januar bis in den Februar hinein unter Schock, weil der junge Präsident Kay Bernstein (43) verstarb. Das ging auch Dardai ziemlich an die Nieren.

Dardai: „Die 8 war immer dabei“

Doch der Arbeiter und Optimist mit dem Hang zum brutalen Realismus ließ sich nicht entmutigen. Und jetzt freut er sich auf das 48. Lebensjahr. Dardai verrät, warum es so ist: „Es ist die 8, ich war Nummer 8 seit der Schulzeit, mein Sportlehrer war ein sehr guter Pädagoge. Ich habe geweint, als ich die Schule verlassen habe. Er hat mir die Nummer 8 für die Schulmannschaft gegeben. Seitdem habe ich sie bei der Nationalmannschaft, bei Hertha. Selbst meine Unterwäsche ist Nummer 8.“

Pal Dardai gewann als Spieler zu seinem Geburtstag achtmal. 2002 siegte Hertha 3:0 bei Werder Bremen.
Pal Dardai gewann als Spieler zu seinem Geburtstag achtmal. 2002 siegte Hertha 3:0 bei Werder Bremen.Imago Images/Contrast

Die 8 war immer dabei. Zunächst trug Dardai als Spieler von 1997 bis 2004 die 18, erst danach die pure 8 auf dem Trikot. Der KURIER rechnete genau nach: Wie hat Hertha BSC in 27 Jahren zu Dardais Geburtstag gespielt? Die Bilanz ist eine Erfolgsgeschichte. Als Spieler gewann er zu seinem Ehrentag in 15 Partien achtmal! Das ist die 8 schon wieder. Dazu vier Unentschieden (darunter zwei gegen Bayern) und drei Niederlagen. Eine war ein 1:4 gegen Schalke 1998. Also, da ist eine Rechnung offen!

Dardai feierte schon 12. Geburtstagssiege mit Hertha

Und als Trainer? Als Geburtstagskind saß Dardai sechsmal auf der Chefbank, gewann viermal (2015: 1:0 beim HSV, 2016: 2:1 gegen Ingolstadt, 2018: 2:1 beim HSV, 2021: 3:0 gegen Leverkusen) und verlor nur zweimal (2017: 2:4 in Köln, 2019: 2:3 gegen Dortmund). Also insgesamt als Trainer und Spieler: 12 Geburtstagssiege, vier Unentschieden und nur fünf Niederlagen.

Da muss es doch Sonntag für Schalke 13 schlagen! Dardai lacht mit frotzelnder  Ironie: „48. Geburtstag, also die 8. Viel Spaß, Schalke!“ In der Realität hat er diesen Spaß aber auch mit seinem Team und lässt sich von so manchen Unkenrufen nicht beeindrucken: „Ich bin ein zufriedener Mensch, auch mit meiner Mannschaft, weil alle Spieler schon die ganze Saison mitziehen.“ Zum erhofften Aufstieg einiger Fans sagt er nur: „Träume sind Träume, die habe ich auch. Aber Ziele sind Ziele und da liegen wir bisher bei 80 Prozent der erreichten Ziele.“

Das sagt Dardai zu seiner Zukunft

Zu Vertragsgesprächen mit ihm für die neue Saison bleibt er völlig gelassen: „Wenn jemand sagt: Pal, morgen musst du nicht mehr kommen, dann komme ich nicht mehr. So einfach ist das. Ich habe immer einen Ein-Jahres-Vertrag. Das ist mein Wunsch, nicht der vom Verein. Das habe ich von meinem Vater gelernt. Mach es so lange, wie du Lust hast. Wenn du keine Lust mehr hast, geh.“

Mal sehen, wie sich das nach Saisonende entwickelt. Dardai sagt es so: „Wenn jemand keine Lust auf mich hat, will ich keine Last sein. Ich bin das dritte Mal hier. Zum dritten Mal ist es meine Aufgabe, den Verein von Minus-Minus-Minus wieder auf Positiv zu bringen.“ Ein Sieg Sonntag gegen Schalke, dann ist die Hertha-Welt und auch Dardais wieder ein bisschen schöner.