
Diese Anfeuerungsrufe der Fans schwappen immer noch durch die Uber Arena: „Dy-na-mo, Dy-na-mo“. Als Erinnerung an die Wurzeln der Eisbären tief im Osten. Inzwischen ist der DEL-Rekordmeister längst ein Aushängeschild für ganz Berlin, aber zwei echte Dynamos sind noch dabei.
„Von den alten Dynamos sind nur noch Mannschaftsarzt Dr. Jens Ziesche und ich übrig“, sagt Dirk Perschau (60). Der Equipment-Manager stand früher selbst auf dem Eis, war als eisenharter Verteidiger viermal DDR-Meister. 35 Jahre deutsche Einheit sind ein Anlass, für einen – zufriedenen – Blick zurück.
Mauerfall öffnete auch Eishockey-Welt
„1970 brachten mich meine Eltern zum Anfängertraining beim SC Dynamo. Ich gehöre zu der Generation, die alle Höhen und Tiefen des Eishockeys im deutschen Osten durchlebte“, erinnert sich Perschau. „Es waren sicher schwere Zeiten. Aber ehrlich: So richtig war mir das nicht bewusst. Wir sind zu den Spielen nach Weißwasser gefahren, Weißwasser kam zu uns. Das war eben so.“
Und wurde schlagartig ganz anders. Perschau: „Die große Welt des Eishockeys eröffnete sich für uns erst mit dem Fall der Mauer. Plötzlich spielten wir in der Bundesliga vor vollen Rängen. Wir stiegen sofort wieder ab, aber ein Jahr später wieder auf.“
54 Jahre von Dynamo bis Eisbär

Nach 156 DEL-Spielen legte Perschau die Kelle beiseite, wurde Fanbetreuer, ehe er vom damaligen Materialwart Bernd Karrenbauer (81) in mühevoller Kleinarbeit das perfekte Schleifen der Schlittschuhschienen erlernte. „Wenn die Eisbären nun elfmaliger Meister sind und dazu noch zweimal im Finale standen, kann der Schliff nicht so schlecht gewesen sein“, grinst Perschau.
Und zwar sehr zufrieden: „54 Jahre war ich immer im gleichen Verein – wenn der auch ab und zu mal wieder anders hieß –, aber immer mit dem Willen, nach Meistertiteln zu streben.“
Kurz angestoßen wird stilecht
