Gegen den Berliner CDU-Abgeordneten Timur Husein (45) formiert sich im Netz heftiger Widerstand. Wegen einer Äußerung auf X wird ihm Verwendung von NS-Sprache vorgeworfen. Dieser Spruch auf X, ehemals Twitter, fliegt dem CDU-Abgeordneten Timur Husein gerade kräftig um die Ohren:
„Linke-Bürgermeisterkandidatin @ElifEralpBerlin will, dass alle illegalen Sinti & Roma (Zigeuner) aus dem Ausland in Deutschland bleiben dürfen (so im Neuen Deutschland). Neuer Pull-Faktor für weitere illegale Zuwanderung! Um das zu verhindern, am 20.9.2026 CDU wählen!“
Seit 2019 ist Husein, dessen Vater Türke, die Mutter Kroatin ist, Kreis-Chef der CDU in Friedrichshain-Kreuzberg. 2023 wechselte er ins Berliner Abgeordnetenhaus. Dort kümmert er sich als Sprecher für Antisemitismus-Bekämpfung der CDU-Fraktion um Themen mit Sprengkraft. Die Linkspartei und die Grünen sind regelmäßig Ziel seiner Kritik.
Doch mit seinem Tweet gegen Linke-Spitzenkandidatin Elif Eralp schoss Husein womöglich übers Ziel hinaus, wie der heftige Gegenwind zeigt:
Grünen-Abgeordneter Vasili Franco (33) etwa wirft Husein beim X-Konkurrenten Bluesky vor, er schüre Verschwörungserzählungen, er habe kein Problem mit NS-Vokabular und träume von Massenabschiebungen. Die Grünen-Fraktion wirft der CDU komplette Entgleisung nach rechts vor.
Husein kontert, für Franco seien „andere Meinungen gleich NAZI. Wie falsch & ermüdend & typisch linksgrün & erfolglos mittlerweile“.
Es helfe der Diskussion nicht, andere Meinungen derart zu diskreditieren, so Husein. Der Steglitzer Bezirksverordnete Daniel Eliasson (Grünen) ließ das nicht gelten, wandte sich auf X direkt an den CDU-Politiker: „Du bist eine Schande für das Berliner Abgeordnetenhaus.“

Husein erklärte zu seinem Tweet: „Viele Menschen wissen nicht, was Sinti & Roma sind. Außerdem wird der Begriff in der Klammer oft als Eigenbezeichnung verwendet.“ Er persönlich verwende das Wort grundsätzlich nicht. „Aber ich lasse mir auch nicht vorwerfen, ein Nazi zu sein, wenn ich den Begriff doch verwende.“
User werfen dem CDU-Mann inhaltliche und sprachliche Nähe zur AfD vor. „Sprachlich ist der Unterschied bereits dahin. Der nächste Koalitionspartner steht scheinbar fest. Menschen sind nicht illegal und man fasst sie nicht mit einem diskriminierenden Kampfbegriff, unter dem sie zur damaligen Nazizeit verfolgt wurden, zusammen!“, schreibt ein User.
Weitere Kritik: „Du bist Antisemitismusbeauftragter deiner CDU im Abgeordnetenhaus Berlin und dann haust du hier auf Twitter öffentlich das Z-Wort raus? Hast du im Geschichtsunterricht gepennt? Vielen Sinti*zze und Rom*nja wurden in Konzentrationslagern gefoltert und umgebracht“, so ein weiterer Kommentar.





