Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel war am Dienstagabend zu Gast in der ARD-Talkshow „Maischberger“. Im Gespräch mit Sandra Maischberger verteidigte der SPD-Politiker die Russland-Politik von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er ist der Meinung, dass sie den Ukrainekrieg verhindert hätte.
„Ich bin der festen Überzeugung, dass wir nicht in diesem Krieg gelandet wären“, sagte Sigmar Gabriel im Einzel-Interview mit Sandra Maischberger. Angela Merkel habe durch die Minsker Verträge „den Krieg acht Jahre hinausgezögert“, so der ehemalige Außenminister.
Die Kanzlerin habe 2021 persönlich mit Russlands Präsident Wladimir Putin verhandeln wollen, doch im Europäischen Rat habe nur Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán Merkel unterstützt. „Dadurch, dass wir nichts getan haben, haben wir uns als Europäer im Grunde selbst aus dem Spiel genommen“, analysierte Gabriel. Heute müsse US-Präsident Donald Trump über ein europäisches Problem verhandeln. „Wir selber haben 2021 den Mut dazu nicht gehabt“, sagte Gabriel.
„Versöhnende Rhetorik“ von Angela Merkel wird vermisst
Anerkennung für Angela Merkel gab es an dem Abend, an dem Kanzler Friedrich Merz seinen 70. Geburtstag im Bundestag mit einem Empfang feierte, auch von weiteren Gästen der Talkshow „Maischberger“. TV-Moderatorin und Autorin Bärbel Schäfer sagte, dass sie die „Betäubungsmethoden und das dann doch nicht machen“ zwar nicht vermisse, die ehemalige Kanzlerin sei jedoch „nicht so spalterisch“ gewesen.




